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Hotel/Restaurant
Burg Adenbach
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Kolventurm/Colventurm |
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2008 gekennzeichnet durch den
Heimatverein "Alt-Ahrweiler"
Tafeltext von Hans-Georg Klein
Ursprünglich lag hier der
Kolventurm (Stammsitz der Ritter Kolf von
Ahrweiler),
einer der drei Wohntürme
Ahrweilers. Der langgestreckte zweigeschossige
Wohnbau mit achteckigem Treppenturm entstand
vermutlich um 1600. 1775 befindet sich das Anwesen
im Besitz der Familie von Wenge.1903 erhielt das
Gebäude durch Turmaufbau und Zinnen einen
burgähnlichen Charakter. Das Anwesen gehörte der
Familie von Harff zu Dreiborn und kam über die
Familie von Wenge an den Freiherrn von Loë. |
Der Kolventurm/Colventurm
Der Colventurm war zusammen mit dem "Weißen
Turm" und dem "Roten Turm" (im 19.
Jahrhundert abgebrochen, heute Ahrweiler Winzerverein)
einer der drei Geschlechtertürme.
Die Burg Adenbach
liegt im Bereich des ehemaligen Colvenhofes, der von der
Stadtmauer bis hierher reichte. Die zuerst im Jahr 1225
bis 1231 erwähnte Familie von Colve gehörte im Spätmittelalter
zu den bedeutenden Geschlechtern in Ahrweiler. Ihr
Hauptsitz war Vettelhoven.
Die Geschichte des
Adelsitzes ist nicht geklärt. So weiß man nicht, ob
die Burg Teil des Colvenhofes oder des benachbarten
Hofes der Freiherrn von Harff-Dreiborn war.
1803 beschlagnahmten die französischen Besatzer die
Burg.
Nach mehreren
Besitzerwechseln erfolgte 1903 ein durchgreifender
historischer Umbau (Stufengiebel, Turmzinnen, Erhöhung
des Hauses) für den Bauunternehmer Stefan Schöneberg.
Nach 1929 bis in die NS - Zeit nutzte eine
Turnervereinigung die Burg als Jugendherberge.
Die
größten Um - und Aufbauarbeiten wurden in den Jahren
nach 1990 durchgeführt. Es entstand das Burghotel
Adenbach. Am Treppenturm blieb die frühneuzeitliche
Portalrahmung erhalten. Darüber saß einst ein Wappen.
Ein weiteres Wappen verweist auf die Familie Wenge,
welche die Burg um 1700 besaß. Die Jahreszahlen 1587
und 1903 im Nordgiebel gehen auf Umbauten zurück, die
erste Jahreszahl bezeichnet die angebliche Erstnennung
der Burg. Im Jahr 1903 wurden wahrscheinlich Haus und
Turm erhöht, die damals verwendeten Ziegel wurden 1990
durch Bruchsteine ersetzt.
Heute steckt das Hotel Restaurant Burg Adenbach voller
mittelalterlichem Charme und in den alten Gemäuern
finden Sie eine behagliche Lebensqualität.
Zeittafel
1991
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Umbau zu einem Hotel mit Gaststätte
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1957
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verkaufte die Familie Dewald den historischen
Burghof. |
1933
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Nach 1933
musste das Haus verkauft werden |
1929
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Im Jahre 1929 kaufte der Ahrweiler Turnverein
das Anwesen. Benannt wurde das Haus nach dem Vorsitzenden der deutschen Turnerschaft
"Rehfeld-Becker-Haus". Der Turnverein errichtete hier eine Jugendherberge |
1900
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Um die Jahrhundertwende ging der Hof in den
Besitz der größten Baufirma des Ahrtals, Schöneberg, über. Dieser erneuerte und
erweiterte den "Burghof" und gab ihm wieder ein burgähnliches Aussehen. |
1884
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Im Jahre 1884 sind Johann
M. Fuchs und Jakob
Kreuzberg Besitzer, aber nur die Familie Fuchs wohnte in dem Gebäude, während Jakob
Kreuzberg mit Familie die heutige Gaststätte "Zum Marktbrunnen" betrieb. |
1815
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verkauften diese nach 1815, also in
preußischer Zeit, den Hof an das Adelsgeschlecht von Loe. |
1808
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Der französische Staat verkaufte 1808 an
zwei Ahrweiler Bürger den Adelssitz. |
1794
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erklärten die Franzosen den Kolwenturm als
französisches Nationaleigentum. |
1792
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baten sie den Kurfürsten um die
landesherrliche Bestätigung des Testaments, das aber nicht mehr vollstreckt wurde. |
1775
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Freiherr von
Wenge, Herr zu Becke und Wenge i.Westf., starb 1775 als Generalleutnant und Gouverneur von Münster. Sein Sohn Clemens
August, der gleichfalls Generalmajor in Münster war, erbte mit seiner Gemahlin Maria
Loiuse von Egeritten den Kolwenhof in Ahrweiler. Noch |
1744 Juni 26
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Der prummische gang:...die gaß hinab langß
juncker Wentzen hoff modo ihro exzellentz herr general von Wenige.... (HSTAK
18/2012); |
1741
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Die beiden Töchter der Familie Nideggen-Wenz
aber verkauften das Lehn 1741 an den kurkölnischen Generalmajor Friedrich Florenz
Freiherrn von Wenge. Diesem Freiherrn von Wenge wurde 1744 auch die kurfürstliche
Amtmannstelle der Vogtei Ahrweiler übertragen. Die Einführung in sein Amt erfolgte am
21.II.1744 mit feierlichem Hochamt. |
1694 Juni 28
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Prümer Gang:....durch die Adenbachs pforte
die gaaß hinab langs Juncker Wentzen hoff.... (LHAK 18/2014); |
1664
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Marfilius, wurde 1664 mit dem Kolwenturm
belehnt. Er war Vogt von Ahrweiler und Amtmann von Blankenheim. Er vermachte
testamentarisch seiner Schwester Anna Agnes und seiner Nichte Margaretha Veronika, der
Tochter seines jüngsten Bruders, sein gesamtes Vermögen.
Der Vormund der noch unmündigen Margaretha Veronika Weiß nahm für sein Mündel den
ganzen Kolwenhof in Besitz, worauf die Tante Anna Agnes, die einen Herrn von Crümmel
geheiratet hatte, Einspruch erhob. Dieser Erbschaftsstreit dauerte fast 10 Jahre und
endete mit einem Vergleich. Herr und Frau von Crümmel geb.von Weiß erhielten ein Viertel
des Besitzes,verkauften denselben an Veronika Weiß, die inzwischen mit dem Freiherrn
Philipp Adolf von Wenz von Niederlahnstein verheiratet war. Der Sohn aus dieser Ehe ließ
sich in Malmedy nieder; daher erhielt seine Schwester Clara Maria, die den Freiherrn
Schenk von Nideggen heiratete, den Rittersitz in Ahrweiler. |
1570
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Die Erbtochter heiratete um 1570 Otto von
Weiß. Der jüngste Sohn aus dieser Ehe, Wilhelm von Weiß, hinterließ wieder drei Söhne
und eine Tochter. Der älteste Sohn, |
1560
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Um diese Zeit starben die Kolwe im
Mannesstamme aus. |
1549 Juli 3
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Prumisch hoffs weißthumb binnen Arwyler
...biß an der colvenportzen ... |
1521 (1630)
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In den ältesten prümischen Lehnsregistern
werden 7 adelige und 7 unadelige Lehen genannt., u.a.: der Hoff,...der Kolven hoff genant |
1266 bis 1424
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treten die Kolwen von Ahrweiler wiederholt
als Zeugen bzw. Bürgen auf. Da die von Kolwe schon 1256 den Turm bewohnten, ist der Turm
entweder bald nach der Stadtgründung erbaut worden, oder er gehörte zu den Herrenhöfen,
die 1242 nicht von den Staufenrittern von der Landskrone verbrannt wurden.
Der Besitz der Kolwe war in Ahrweiler nicht groß. Ihr Reichtum und das Ansehen derer von
Kolwe bestand in dem in Vettelhofen gelegenen Rittergut.
Der Besitzer des Turmes bezog nicht unbeträchtliche Einnahmen an Früchten aus dem
Vogtdienste des Prümischen Hofes in Ahrweiler. Der "schweigende" Prümscher
Vogt beim Ahrweiler Schöffengericht war der Herr von Kolwe. |
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