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Die strategische Bahnlinie
mit
Die
Stadt im Berg heute
Tunnel-Gedenkstätte
...in
der Adenbach |
..., wenn sie
fertiggestellt worden wäre |
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Aktuelle
Nutzung
Kletterpark an den Pfeilern
Auskunft:
Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V.
Hauptstr. 80 oder Blankartshof 1
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Fon: 0 26 41-91 71 20
Homepage |
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Die strategische Bahnlinie
Die
Brückenpfeiler im Adenbachtal sind Relikte einer nie fertig gestellten
Bahnlinie. Die Anfänge reichen zurück bis in die Zeit vor dem ersten
Weltkrieg. Der deutsche Generalstab bezog im Jahre 1910 im sogenannten
"Schlieffenplan" bei einer eventuellen kriegerischen
Auseinandersetzung mit Frankreich als militärisches Aufmarschgebiet die
Eifel mit ein. Es wurde eine direkte Bahnverbindung vom Niederrhein und
dem Ruhrgebiet unter Umgehung der Knotenpunkte Neuß/Düsseldorf und Köln
zum Saargebiet und nach Lothringen geplant.
In Ahrweiler führt die Linie oberhalb der Ellig zur Adenbach und durch
drei große Tunnels und über Viadukte in den Weinbergen von Dernau und
Rech nach Mayschoß. Diese Bahn sollte bei Rech in die Ahrtalbahn einmünden.
Der Höhenunterschied zwischen der neuen, von Liblar-Rheinbach-Ringen
kommenden Bahn und dem Ahrtal beträgt bei Ahrweiler etwa 100 Meter. Zu überbrücken
war noch die Schlucht über den Adenbach. Dazu musste das Tal auf einer Länge
von 150 Metern überbrückt werden.
Im Herbst 1921 wurde der Grundstein für das riesige Bauwerk gelegt. Dazu
mussten bis zu 10 Meter tiefe Fundamente in den Fels getrieben werden. Bis
zum Frühjahr 1923 waren die Pfeiler mit den Bogenansätzen fertig
gegossen und das Gerüst stand mit der Verschalung der Bogen bereit zum
Ausgießen mit Beton. Die beiden großen Pfeiler sollten die drei Hauptbogen
mit einer Spannweite von je 36 Metern und einer Scheitelhöhe von 40
Metern über die Talsohle tragen - ein Bogen zwischen den beiden Pfeilern
und je einen Bogen zwischen den Pfeilern und dem Widerlagern am Berghang.
Ihre Fundamente haben einen Querschnitt von 10 x 8,5 Meter. Auf ihnen
ruhen die Betonpfeiler mit einem Querschnitt von 8 x 6,5 Meter. Etwa 15
Meter über der Talsohle zeigen sie einen im rechten Winkel zur
Vertikalachse stehenden Absatz, wodurch sie die Hälfte ihres
Querschnittes einbüßen. Von hier an beträgt der Querschnitt nur noch 4
x 6,5 Meter.
Die Bahn war als doppelspurige Bahn geplant. Es mussten somit auch die Träger
der Brücke einer Doppelspur Rechnung tragen.
Die Interalliierte Rheinlandkommission verbot 1922 den Weiterbau und ließ
erst nach schwierigen Verhandlungen eine einspurige Eisenbahnlinie zu. Die
Besetzung des Ruhrgebietes durch die Franzosen und die Einstellung des
gesamten Bahnverkehrs infolge passiven Widerstandes zwangen die Bauleitung
zur Einstellung der Arbeiten. Im Jahre 1924 wurde das Baugerüst
abgetragen und zurück blieben die nackten Säulenstümpfe.
Die Bahn Liblar-Ahrtal hatte keine wirtschaftliche Bedeutung mehr. Im Raum
Ringen und oberhalb von Ahrweiler zeugen noch aufgeschüttete Bahndämme
und eine Brücke über einen künstlichen Einschnitt in der Landschaft vom
geplanten Verlauf der Strecke.
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Literatur:
Die Ahrtalbahnen; Eisenbahn-Kurier,Freiburg, 1983.
Ahrweiler Nachrichten:
1962-46 Die Brückenpfeiler in der Adenbach.
1975-44 Woran uns die Brückenpfeiler in der Adenbach erinnern.
1978-32 Die Pfeiler in der Adenbach.
1990-17 Die Betonstümpfe im Adenbachtal |