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Studienfahrt des Heimatvereins
nach Blankenberge (Belgien)
Text und Bild von Rainer Sturm
Die diesjährige Studienfahrt des
Heimatvereins führte an die belgische Nordseeküste. Zielort
und Ausgangspunkt für das Programm der insgesamt
sechstägigen Reise war der bekannte Badeort Blankenberge.
Die Hinfahrt dauerte mit Pausen nicht länger als sechs
Stunden, der Bus fuhr bei Aachen über die Grenze, für ein
kurzes Stück durch die niederländische Provinz Limburg,
danach weiter quer durch Belgien bis zur Küste. Nach dem
Zimmerbezug im Hotel im Zentrum war vor dem Abendessen noch
Zeit für einen ersten Bummel durch die Stadt.

Am nächsten Morgen war genügend
Gelegenheit, bei sonnigem Wetter Blankenberge zu erkunden,
das "Oud Stadhuis" von 1680, die St.-Antoniuskerk und die
St.-Rochuskerk zu besichtigen oder sich an den vielen
Hausfassaden im Stil der "Belle Epoque" zu erfreuen.
Sehenswert auch der Jachthafen und die Strandpromenade, hier
hatte man allerdings Mühe, gegen den herrschenden starken
Wind anzugehen. Ebenso erging es den Reisenden am Nachmittag
beim Ausflug ins mondäne Seebad Knokke, durch den Sturm
bedingt wagten sich nur wenige, über die Strandpromenade zu
gehen. Man zog es vor, die luxuriösen Auslagen der
Hauptgeschäftsstraßen zu bewundern und die müden Füße bei
einem "kopje koffie" und einem "lekker ijs" auszuruhen.
Am 3. Tag stand ein Ausflug nach Brügge
im Programm. Die altehrwürdige Stadt wird auch das "Venedig
des Nordens" genannt, seine romantische Atmosphäre und viele
historische Gebäude locken jedes Jahr viele Touristen an. So
hatten die örtlichen Gästeführer Mühe, die Besucher aus
Ahrweiler im Gewusel der vielen Schulklassen
zusammenzuhalten, um Geschichtsträchtiges angemessen
erklären zu können. Die Vielzahl der Attraktionen
aufzuzählen ist hier nicht möglich, die alten belgischen
Städte haben ihre historische Bausubstanz über die
Jahrhunderte entwickelt und gepflegt und im 2. Weltkrieg
keine wesentlichen Zerstörungen erlitten. Dies wurde auch
bei der mittäglichen Grachtenfahrt deutlich, man konnte die
berühmtesten Bauwerke nun aus einer anderen Perspektive
betrachten. Am Nachmittag wurde der nahe gelegenen Ort Damme
angefahren, nach dem Besuch der gewaltigen Kirche mit ihrem
mächtigen Turm stärkten sich die Reisenden mit "pannenkoeken"
bei " Tante Marie".
Der 4. Tag begann mit einer
zweistündigen Stadtführung durch die Altstadt von Gent mit
Besuch der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Besonders
beeindruckend sind die St. Barokathedrale mit
Bischofsgräbern und Rubensbild, die St. Nikolauskirche, der
Belfried mit 118 m hohem Turm sowie die Stadtburg "s`Gravensteen".
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, jeder konnte auf
eigene Faust den Stadtkern durchstreifen und das großartige
Ensemble prächtigster Bauten entlang malerischer Kanäle auf
sich wirken lassen. Und in den Schaufenstern lockten die
Kreationen belgischer Pralinenbäcker zum Kauf als süßes
Mitbringsel für die Lieben daheim.
Am Morgen des 5. Tages bestiegen die
Reisenden aus Ahrweiler den Bus zu einem Ausflug in die
Niederlande. Es ging in Richtung Nordosten über die Grenze,
schließlich durch den 6,6 km langen Autobahntunnel unter der
Schelde hindurch über Midddleburg nach Walcheren und
Beveland. Ziel war "Neeltje Jans", eine künstliche Insel,
die Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts
angelegt wurde. Sie diente als Baustelle für die wichtigsten
Teile des Sturmflutwehres, das nach der verheerenden
Sturmflut von 1953 im Rahmen des Delta-Planes angelegt
worden war. Dieses gewaltige Bauwerk kann heute von innen
und außen besichtigt werden, in einem Pavillon zeigen
multimediale Ausstellungen vielseitige Aspekte des
Küstenschutzes, zudem ist die Insel als Erlebnispark
besonders für Familien beliebt. Nachmittags stand der Besuch
des typisch niederländischen Ortes "Veere" auf dem Programm.
Das alte Fischerstädtchen lockt heute vornehmlich durch
Möglichkeiten zum Segel- und Wassersport Besucher an,
beeindruckt aber besonders im Stadtkern durch altehrwürdige
Gebäude wie die riesige Frauenkirche und das Stadthaus mit
hohem Turm und Glockenspiel.
Wie im Flug waren die Tage vergangen,
der 6. Tag sah zufriedene und um viele neue Eindrücke
bereicherte Mitglieder des Heimatvereins auf der Rückreise
nach Ahrweiler. Programm und Hotel (und hier besonders die
Leistungen der Küche), mit geringen Abweichungen sogar das
Wetter, hatten allen Erwartungen voll entsprochen. Die
Gruppe bedankte sich herzlich bei Dr. Wilbert Herschbach und
seiner Frau Gisela, die diese Fahrt geplant, vorbereitet und
in hervorragender Weise durchgeführt hatten mit einem
ortstypischen Geschenk. Der 1. Vorsitzende versprach, dass
dies nicht die letzte Studienfahrt gewesen sei und wies auf
kommende Aktivitäten wie geplante Halbtagesfahrten nach
Beilstein (Mosel) und Mainz hin, die rechtzeitig in der
Stadtzeitung angekündigt werden. |