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Unter der bewährten Leitung seines
stellvertretenden Vorsitzenden Herbert Engel unternahm der Heimatverein
"Alt-Ahrweiler" eine Tagesfahrt in das niederrheinische Xanten. Xanten,
bekannt als Römer-, aber auch als Siegfriedstadt, hat darüber hinaus
noch einen wunderbaren mittelalterlichen Kern zu bieten, in dessen
Mittelpunkt der Dom St. Viktor steht. Trotz enormer Zerstörungen am Ende
des Zweiten Weltkrieges hat uns die Altstadt begeistert. Eine
hervorragende Stadtführung, die uns auch das Alltagsleben im
mittelalterlichen Xanten plakativ vor Augen führte, brachte auch
Querverbindungen nach Ahrweiler zu Tage. So fanden wir die Spuren des
Xantener Propstes Friedrich von Are-Hochstaden, der Ahrweiler im Jahre
1246 als Erbe der Grafschaft Are und der Vogtei Ahrweiler seinem Bruder,
dem Erzbischof Konrad von Köln, schenkte. Damit gehörte dann Ahrweiler
wie Xanten auch zum Erzstift Köln. Dieser Propst Friedrich legte
übrigens im Jahre 1263 den Grundstein für den Bau des gotischen St.-Viktor-Doms, der nach 281 Jahren Bauzeit schließlich vollendet und
zum Zentrum des niederrheinischen Archidiakonats werden sollte. Wegen
des Domes und der dortigen Reliquien war Xanten im Mittelalter ein
bedeutender Wallfahrtsort und hatte jährlich etwa 200.000 Pilger zu
beherbergen. Dieser in der damaligen Zeit bedeutende Wirtschaftsfaktor
erklärt auch die prachtvolle Ausstattung des Domes, der neben dem herrlichen Hauptaltar über weitere 24 wunderbar geschnitzte oder bemalte
Seitenaltäre verfügt. Im Laufe der Zeit hat dann Kevelaer der
Wallfahrtstradition nach Xanten den Rang abgelaufen.
Unter Erzbischof Friedrich von Saarwerden, dass ist der, der zusammen
mit den Ahrweiler Bürgern die Burg Neuenahr zerstört hat, wurde Xanten
befestigt, mit Mauer und vier Doppeltoren sowie 18 Türmen versehen. Ein
prächtiges Tor, das Klever Tor, ist heute noch erhalten. Hier konnten
wir uns ein Bild machen, wie die Befestigungsanlage Ahrweilers vor dem
Dreißigjährigen Krieg ausgesehen hat, nämlich alle vier Tore waren mit
Vortoren, Zwinger und Zugbrücke versehen.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen hatten dann die Mitglieder des
Heimatvereins Gelegenheit, auf eigene Faust die Stadt und ihre
historischen Schätze zu erkunden. Schwerpunkte waren natürlich Besuche
im Archäologischen Park, d.h. in den römischen Ausgrabungen, Besuche im
Stiftsmuseum oder im Siegfriedmuseum. Dabei stellten wir natürlich fest,
dass die Zeit bei weitem nicht reichte. Viele Gäste haben sich
vorgenommen, in nächster Zeit Xanten nochmals einen Besuch abzustatten,
um sich mit der Geschichte und Kunstgeschichte dieser niederrheinischen
Stadt noch intensiver auseinanderzusetzen.
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