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Ahrhutgemeinschaft
St. Barbara feierte am 4.12.2013 Ihr Hutenfest
Bericht vom Thomas Weber
Haben Hutenfeste noch eine Daseinsberechtigung?
Am Barbaratag gab es in der Ahrhut als Antwort ein
eindeutiges „Ja"

"Gekrönte" Häupter mit Junggesellen
und Hutenmeister der Ahrhut Jochen Ulrich (rechts)
Die heilige Barbara
ist Schutzpatronin der Ahrweiler Ahrhut. Und so feierte die
Gemeinschaft der „Ahrhöde“ am Barbaratag einmal mehr das Hutenfest.
Dabei versammelten sich nach einer von Dechant Jörg Meyrer
zelebrierten heiligen Messe am Morgen die Männer zum Frühschoppen in
der Eifelstube, die „Ahrhöde-Frauen“ zog es ins Weinhaus Coels.
Hutenmeister Jochen Ulrich stellte in seinen Begrüßungsworten die
provokante Fragen nach der Daseinsberechtigung der Hutenfeste in der
heutigen Zeit und berichtete von kontroversen Antworten. Die
wichtigste Aussage für ein klares „Ja“ ist für Ulrich sicherlich das
Erleben der Gemeinschaft, nicht nur am Tag des Hutenfestes. „Der
Zusammenhalt in unseren Hutengemeinschaften ist Generationen
übergreifend und die Jüngeren werden das weitertragen, was die
Älteren vorleben“, so der Hutenmeister. Die Hutengemeinschaften
stehen nach den Worten Ulrichs für das selbstverständliche Leben in
einer Lebensform, die sich über viele Jahrhunderte entwickelt habe
und die wie selbstverständlich den Alltag präge. Konsequenz dieser
Lebensform sei das intakte Sozialwesen in Ahrweiler, egal, ob bei
Schützen, Weinfesten, im Karneval oder bei den vielen Vereinen.
Wie sich die
Lebensform übers Jahr in der Ahrhut darstellte, wusste Chronist
Peter Winnen eindrucksvoll und ausführlich zu dokumentieren. Er
blickte einmal mehr auf ein mit Terminen prall gefülltes Jahr
zurück, erwähnte unter anderem die Seniorenaktivitäten, wie die
Seniorenfahrt mit sage und schreibe 162 Teilnehmern, aber auch
Schützenfest, Martinstag oder das Blankartshoffest der
Hutengemeinschaft.
Bürgermeister Guido
Orthen unterstrich das „Ja“ zur Daseinsberechtigung der Hutenfeste:
„Es ist gut, dass es diese gibt und es ist wichtig, dass die
Begegnung stattfindet.“ Orthen berichtete in seinen Worten über die
Geschehnisse in der Ahrhut und in Ahrweiler aus städtischer Sicht,
wie den Erhalt des Gebäudes des ehemaligen Jugendhauses, den
entgegen der letztjährigen Aussage nun doch entstehenden Kreisel vor
dem Niedertor oder anstehende Arbeiten am Ahrtorparkplatz. Der Idee
des Chronisten, mit der bald kommenden Kurtaxe auch die Arbeiten der
Junggesellen zur Erstellung der Schaubilder und Feuer am Martinstag
stärker finanziell zu unterstützen, da dieser Tag doch mittlerweile
zu einem Touristenmagnet geworden ist, erteilte der Bürgermeister
ebenfalls keine Absage: „Wir können ja mal schauen, ob wir über die
bisherigen 250 Euro pro Verein noch was drauflegen können.“
Ebenfalls auf eine
Themenreise durch Ahrweiler machte sich der stellvertretende
Ortsvorsteher Peter Diewald auf, der unter anderem über die neue
Weinbrunnenüberdachung auf dem Marktplatz, den Fußgängerüberweg
Friedrichstraße, die dringend notwendige Renovierung der
Friedhofskapelle oder den Verfall der Gebäude der ehemaligen
Staatlichen Landes-, Lehr- und Versuchsanstalt an der Walporzheimer
Straße berichtete. Zudem erinnerte Diewald neben den vielen
Ahrweiler Jubiläen des letzten und vorletzten Jahres an das
mittlerweile 25-jährige Bestehen des Weihnachtsmarktes.
Grußworte
überbrachte auch die Geistlichkeit. Pastorin Elke Smidt-Kulla sprach
über personelle Veränderungen in der evangelischen Kirchengemeinde,
die mit dem ehemaligen Koblenzer Militärdekan Carsten Wächter einen
weiteren Seelsorger gewinnen konnte, der sich künftig um den Bereich
Ahrweiler kümmert. Derweil beginnt für die Pastorin bald eine
weitere Elternzeit. Dechant Jörg Meyrer berichtete über seine
„Auszeit“, die ihn unter anderen nach Wien führte, von wo er neue
Ideen, auf Menschen zuzugehen, mitbrachte.
Im weiteren Verlauf des Frühschoppens überbrachten zudem die
Vertreter der drei Ahrweiler Schützengesellschaften, Burgundia
Carina Mombauer, Wilbert Herschbach vom Heimatverein Alt-Ahrweiler,
die weiteren Hutenmeister und das AKG Prinzenpaar mit Prinz
Sebastian I. und Prinzessin Jacqueline I. Grußworte an die
Festgesellschaft. |