Ahrweiler
Hutengemeinschaften erhalten Innovationspreis des Kreises
Landrat Dr. Pföhler übergab die Urkunde beim Patronatsfest der
Adenbachhut
von Thomas Weber
Wird aus dem Bürgerzentrum die Helmut-Gies-Halle?
Viele Ideen beim Patronatsfest der Ahrweiler
Adenbachhut
– Kaplan Kern wartet auf seinen
Marschbefehl -
Rückblick und Ausschau stehen zumeist im Mittelpunkt des
Frühschoppens bei den Patronatsfesten der Ahrweiler
Hutengemeinschaften. Zu Ehren der heiligen Maria feierte die
Adenbachhut am Samstag ihr Fest. „Die kleinste Hut mit der größten
Schutzpatronin“, stellte Ahrweilers Karnevalsprinzessin Rita Lauter
dabei fest
und dekorierte Hutenmeister Berd Koll mit Ihrem Orden.

Hutenmeister Bernd Koll, der dieses Amt bereits 15 Jahre ausübt,
führte dabei etwas Neues ein, nämlich einen Festvortrag. Den hielt
Hans-Georg Klein, in seinem Thema widmete er sich dem Kirchenmusiker
Johannes Müller, der vor 150 Jahren
geboren wurde und lange Zeit in der Adenbachhut lebte und wirkte.
Klein beleuchtete Müller nicht in der Person des Musikers, sondern
des Menschen, der als Küster, Organist und Chorleiter auch noch
eigenen Wein produzieren und Musikunterricht geben mußte, um seine
sechsköpfige Familie am Leben zu halten.
Nicht nur einen Rückblick in die jüngste Vergangenheit der
Hutengemeinschaft der Adenbachhut hielt Chronist Karl Heinen. Er
hatte auch Anregungen zu verkünden: so schlug Heinen vor, dem 1989
verstorbenen Josef Heinen, der für seine Rettung einer jüdischen
Familie vor den Nazis in der Gedenkstätte Yad Vashem bei Jerusalem
als ein „Gerechter unter den Völkern“ verewigt ist, ein städtisches
Ehrengrab einzurichten. Zudem kritisierte Heinen die „Schrumpfung“
des Heimatmuseums im Weißen Turm. Die dortige Ausstellung hat einige
Räume verloren, weil eine Malschule und das Standesamt eingezogen
sind. Allerdings war das Museum in seinem vorherigen Zustand kaum
von Einheimischen oder Touristen frequentiert worden.
Bürgermeister Guido Orthen zeigte sich derweil froh, dass der
Chronist an Josef Heinen erinnerte. Orthen blickte dann auf die
jüngere Vergangenheit Ahrweilers zurück. Er bezeichnete es als
peinliches Thema, dass man seit vielen Jahren über die Neugestaltung
des Wallgrabens rede, dort aber aus verschiedensten Gründen immer
noch nichts passiert sei. „Mit den neuen Plänen hoffen wir aber,
jetzt starten zu können und eine nachhaltige Aufwertung des
Ahrweiler Stadtbildes zu erreichen“, so der Bürgermeister. In Bezug
auf die Nutzung des Alten Rathauses am Markt unterstütze er die Idee
einer Dependance von Rathauses und Ahrtalwerken, was vor allem den
Einwohnern der westlichen Stadtteile weitere Wege bis zur Neuenahrer
Stadtverwaltung ersparen würde.
Auf eine große Rundreise quer durch Ahrweiler nahm Ortsvorsteher
Peter Diewald die mehr als 100 Besucher des Frühschoppens im Hotel
Zum Stern mit. Diewald zeigte dabei die zahlreichen Projekte auf,
die in den kommenden Jahren auf der Agenda der Stadt stehen. Dabei
griff er auch eine Idee seines Stadtratskollegen Manfred Kolling
auf, nämlich die Umbenennung des Bürgerzentrums in
Helmut-Gies-Halle. „Das sollten wir angehen“, so der Ortsvorsteher.
Begonnen hatte das Patronatsfest am Samstagmorgen mit einem von
Kaplan Andreas Kern gefeierten Hochamt in St. Laurentius. Kern
skizzierte beim anschließenden Frühschoppen den bevorstehenden
Umbruch in der Pfarreiengemeinschaft, wo es vor allen Dingen
personelle Einschränkungen geben werde. Er selbst warte derzeit auf
den „Marschbefehl“ des Bistums, weil seine Kaplanzeit in Ahrweiler
im Sommer eigentlich ablaufe. „So lange es diesen Marschbefehl nicht
gibt, können wir die geplante Verabschiedung auch nicht
durchführen“, meinte Hutenmeister Bernd Koll und packte das
vorbereitete Präsent wieder weg. |