Das Album zeigt:
- 09.11.2017 Knolleköpp schnitzen in der Grundschule
Ahrweiler
- 10.11.2017 Knolleköpp schnitzen in der
Grundschule Ahrweiler
- 10.11.2017 Prämierung der Knolleköpp
- 11.11.2017 Martinsfeuer und Schaubilder
- 11.11.2017 Martinszug in Ahrweiler
- 11.11.2017 Prämierung der Martinsfeuer und
Schaubilder
Die Preisträger:
Bewertungsreihenfolge beim Feuer 2017:
1. Oberhut
2. Ahrhut
oB
Niederhut
oB Adenbach
Bwertungsreihenfolge beim Schaubild 2017
1. Niederhut
2. Ahrhut
oB Oberhut
oB Adenbach

Presse General-Anzeiger Bonn
Von Andrea Simons, 13.11.2017
Ahrweiler.
Für die vier Junggesellenvereine der Ahrweiler
Huten beinhaltet das Martinsfest nicht nur die
Erinnerung an den heiligen Martin von Tours,
sondern auch einen Wettstreit.
Jede Hut baut ein eigenes Martinsfeuer in den
Bergen rund um die historische Altstadt auf und
kreiert mittels Pechfackeln und großen Gerüsten
riesige Schaubilder. Drei der vier Huten hatten
diesmal das Thema "Ursulinen" gewählt. Sie sind
(fast alle) weg, aber vergessen sind die
Ursulinen vom Ahrweiler Kloster Calvarienberg
noch lange nicht.
Das bekamen sie am Martinsabend sogar
schriftlich: in lodernden Lettern im Weinberg.
Ohne Absprache, versteht sich, aber für die
Ahrweiler Junggesellenvereine stand das Thema
schon lange fest. „Das war Ehrensache für uns.
Wir sind dem Kloster so nah“, sagte Niklas
Eudenbach von der Ahrhut.
Die Niederhut sicherte sich schließlich den
ersten Platz beim Schaubild, bei dem Idee,
Originalität, Heimatbezug sowie Lesbarkeit und
Leuchtkraft zählen. Die Oberhut wurde Erster
beim Feuer, das nach Meinung der Jury am
schönsten mindestens zehn Minuten „ordentlich“
als gleichbleibende Säule und „ohne schwarze
Löcher“ abbrannte. Zweiter, sowohl beim
Schaubild als auch beim Feuer, wurde die Ahrhut.
„Danke für 178 Jahre“ sagte die Adenbachhut
nebst Silhouette des Klosters. Das Kloster
hatten auch die Ahrhut und die Niederhut als
flammendes Bild in den Mittelpunkt gerückt. „Ein
Stück Heimat verlässt die Stadt“, flankiert von
den Jahreszahlen 1938 und 2017, fanden die
Junggesellen der Ahrhut im Schriftzug, und ihr
Bild zeigte zudem eine Nonne mit Kleinkind im
Arm. Bei den siegreichen „Niddehöde“ hieß es:
„Gott schütze Euch“ und „Teil unserer Heimat.
Teil unserer Herzen.
1838-2017“ nebst der vor 30 Jahren selig
gesprochenen Schwester Blandine Merten, die die
Arme über dem Kloster ausbreitet. Etwas ganz
anderes bewegte die Junggesellen der Oberhut:
„Statt Hutenfackel und süßem Brot, gibt es vom
Ausschuss Zugverbot“, reklamierten sie mit ihrem
Schaubild. Die Kritik gelte der Tatsache, dass
die Junggesellenvereine seit zwei Jahren nicht
mehr mit den Hutenfackeln im Martinsumzug
mitgehen dürften, weil die Pechfackeln wohl
einigen Angst machten, erklärte der „Ovvehöde“
Stefan Schmitz.
Zwei Junggesellenvereine haben sich nach eigenen
Angaben in diesem Jahr besonders mit dem
Schaubild ins Zeug gelegt, weil der diesjährige
Sieger die von Dechant Jörg Meyrer gestiftete
und übergebene Kupferplakette behalten darf: Die
Ahrhut, weil sie zum dritten Mal in Folge
„Schaubildmeister“ geworden wäre, und die
Niederhut, weil sie nun zum insgesamt fünften
Mal auf der Plakette als Schaubildsieger
verewigt ist.
2324 Fackelpunkte hätten seine „Niddehöde“
entzündet, erklärte Lukas Knieps, und zudem 5,2
Kilometer an Dachlatten und rund 10 000
Schrauben verarbeitet für das rund 30 Meter
breite und 38 Meter hohe Schaubild. Zum Teil
seit Dienstag haben die Junggesellen an den
Schaubildern und den mehr als 15 Meter hohen
Schanzentürmen in den Weinbergen gearbeitet, in
ungezählten Stunden. Mit den Kosten, einem
vierstelligen Betrag, bewegten sie sich ziemlich
am Limit des Machbaren, erklärten einige
Junggesellen. Das müsse erst mal finanziert
werden, etwa durch den Einsatz beim Winzerfest.
Weil am Mittag Nebel über dem Tal lag, gab es
nicht nur in den Reihen der Junggesellen schon
Befürchtungen, dass die Tausenden Zuschauer
abends nicht viel sehen könnten. Zu unrecht.
Auch wenn Dunst und Nieselregen Aufbau und
Anzünden nicht gerade angenehmer machten, konnte
das Ergebnis der Arbeit von überall gebührend
gewürdigt und bestaunt werden. Vom Kanonenturm
aus hatte die Jury mit dem Aloisiusschulleiter
und Martinsausschuss-Vorsitzenden Klaus Mührel,
dem Schulelternbeirats-Vorsitzenden der
Aloisiusschule, Werner Gies, jeweils einem
Vertreter der vier Hutengemeinschaften sowie der
vier zugehörigen Junggesellenvereine sowie
Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen fast
Rundumblick auf Feuer und Schaubilder.
Die Entscheidung sei wieder einmal nicht leicht
gewesen, weil alle Schaubilder und Feuer gut
gelungen seien, erklärte Mührel bei der
Preisverleihung am vollen Ahrweiler Marktplatz.
Dort gab es bei der Siegerehrung kein Halten
mehr. Aus einer Konfettikanone regnete es rote
Herzen, und die Mitglieder der siegreichen Huten
lagen sich in den Armen. Auf Händen trugen die „Niddehöde“
ihren Schultes Raphael Mausberg sowie
Schaubildzeichner Fynn Terporten und die „Ovvehöde“
Schultes Robert Schwertel-Stahl sowie ihre
Feuerbauer Nico Brenner und Justin Büsch. Die
vielen Schaulustigen, Einheimische wie
Touristen, jubelten den Junggesellen zu. Zuvor
war der Martinszug mit Bürgerkönig Willi Busch
als Sankt Martin hoch zu Ross durch die Straßen
gezogen. Eingereiht hatten sich auch 67 Kinder
mit Knollenfackeln. Mührel: „Das ist neuer
Rekord seit der Heimatverein diesen Brauch 2004
wiederbelebt hat.“
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