Das
Stift St. Gereon in Köln ist seit 839 nachgewiesen.
Der Ahrweiler Stiftshof, in der Niederhut gelegen,
ist ursprünglich im Klosterrather Besitz gewesen und
wurde 1292 aus einer Notlage einschließlich der
Mühle an das Stift St. Gereon verkauft.
Der gereonische Hof zu
Ahrweiler war ein Hof mit eigenem Hofschultheiß und
eigenem Hofgericht. Ein Hofweistum ist allerdings
nicht überliefert. 1396 berichtete eine Urkunde über
ein Hofgeding auf dem Stiftshof unter dem zeitigen
Hofschultheiß Johann von Büllesheim. 1438 werden
Johann von Büllesheim als Schultheiß und andere
Bürger als Hofleute genannt.
Im Jahre 1599 umfasste der
Stiftshof Wohnung mit Kelter, Hof, 9 Morgen
Weingärten und eine Mühle. An Pachtwein kamen ein
Fuder 1 Ohm ein, an Hafer etwas mehr als 20 Malter.
Die Wassermühle erbrachte 12 Malter Korn. Die Mühle
hatte zwei Mahlgänge und wird in der
Verpachtungsurkunde von 1594 als Korn- und Ölmühle
beschrieben. Sie lag auf dem Gelände der heutigen
Kreissparkasse vor dem Niedertor.
Beim Stadtbrand im Jahre
1689 ist der Stiftshof vollkommen abgebrannt. Auch
die vier bis fünf kurmütigen Häuser, die zum Hof
gehörten, sind abgebrannt, so dass nach Mitteilung
des Stadtschreibers Johann Theodor Roesgens aus dem
Jahre 1691 seit etwa 20 Jahren keine Kurmut mehr
bezahlt worden ist. Im selben Jahr erstellt auf
Veranlassung des zeitigen Hofschultheißes Johann
Hermann Herrestorff der Gerichtsschreiber Jakob
Schalthoven eine neues, umfängliches Güterregister
des gereonischen Stiftshofes. U.a. werden
Besitzungen in folgenden Weinbergslagen aufgelistet:
Walporzheim, Gerkammer, Steinkaul, Gisemerbach,
Silberberg, Valder, am Turm, Averad, Rosenthal,
Büddenstatt, Romershecken, im Acker, am Anwerck, in
Hemmessen und in Wadenheim. Ferner Pachtweinberge in
Ahrweiler, Wadenheim und Karweiler. Von insgesamt
177 Pächtern erhält das Stift an Stelle des
Pachtweins eine Geldablöse.
Bei der Stadtvermessung
1775 durch den Landmesser Galibert umfasste der Hof
1042 m2. Die französische Regierung verkaufte den
gereonischen Hof 1803 für 805 Franc an Johann Peter
Wolber. Pächterin war zu dieser Zeit die Witwe
Giesen. Zwei Jahre später wurde eine zum Hof
gehörende Wiese in Bachem in der Größe von 0,16 ha
von Theodor Knieps für 285 Franc ersteigert.