Im Jahre 1104
überlassen Graf Adalbert von Saffenburg und seine
Gemahlin in der Nähe ihres Schlosses Rode den
Augustiner-Chorherren Land zur Gründung eines
Klosters. Etwa 30 Jahre später wird im Hubachtal das
Nonnenkloster Marienthal gegründet. Marienthal
unterstand der Aufsicht von Klosterrath. Aus dem in
der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts angelegten
Zinsregister des Augustiner-Chorherrenstifts ist zu
ersehen, dass die Besitzungen von Klosterrath im
Ahrgebiet aus Höfen, Häusern, Ackerland, Weingärten,
Baumgärten und Wald bestand, wobei die Weinberge
überwogen. Ende des 15. Jahrhunderts des wurde der
Hof, der ursprünglich in Gisenhofen lag und eine
Stiftung Saffenburger Ministerialen war, innerhalb
der Mauern verlegt, und zwar in den Komplex zwischen
Oberhutstraße, Houverathsgasse und Schützbahn. Mit
diesem Hof waren noch 20 Morgen Weingärten, 30
Morgen Ackerland und 3 Morgen Wiesen verbunden. An
diesem Hof lag auch eine Mühle. Dieser neue Hof war
ein Lehen der Reichsabtei Prüm. Der Hof zu
Gisenhofen besteht aber zu dieser Zeit noch weiter.
Aus finanziellen Nöten verkauft Klosterrath 1292
einen Teil seiner Besitzungen in der Vogtei
Ahrweiler an das Stift St. Gereon zu Köln. Zu den
verkauften Gütern gehören u.a. 19 ½ Morgen
Teilweinberge, die beiden Mühlen, und jährliche
Wein- und Haferrenten von insgesamt 567 Mark 9
Schillinge. Als Hypothek setzt die Abtei ihren Hof
zu Ahrweiler, 12 Morgen Wingert, 30 Morgen Ackerland
und 3 Morgen Wiesen ein. Diese Angaben zeigen, wie
reich begütert Klosterrath in Ahrweiler gewesen ist.
Im Jahre 1300
bekennt Abt Cono von Klosterrath, dass die
bisherigen klösterlichen Güter zu Ahrweiler unter
der Jurisdiktion des Abtes von Prüm stehen. Als
Anerkennungsgebühr muss der Abt von Klosterrath dem
Abt von Prüm jährlich ein Corporale [Kelchtuch]
geben. In einem Zinsregister wird auch ein
Schultheiß erwähnt.
Der Rodderhof, wie
er im Volksmund genannt wird, gehörte zu den vier
Prinzipalhöfen in Ahrweiler. Diese hatten das Recht,
gegen eine Tonne Kurwein ihre Weine zollfrei durch
die Grafschaft Neuenahr transportieren zu dürfen.
Im Schöffenweistum
von 1501 wird bestimmt, dass der Klosterrather Hof
im Kriegsfalle den Ahrweiler Bürgern einen
Heerkarren zu stellen hatte.
Im Jahre 1714
schließlich wurde das zerfallene Gebäude unter Abt
Nicolaus Heyendal neu aufgebaut. Es entstand der
Rodderhof mit einer Kelter, zwei Keltern, einer
Ringmauer und einem Ausfahrtstor. Das
zweigeschossige Hauptgebäude mit acht Achsen hat
barocken Charakter. Ob der alte Hof dem Stadtbrand
von 1689 zum Opfer gefallen ist, ist fraglich, denn
die Liste der abgebrannten Höfe, die der damalige
Stadtschreiber 1691 erstellt hat, enthält den
Klosterrather Hof nicht.
1755 wurde der
Rodderhof mit einigen Weingütern an Ernest Laukart
auf 12 Jahre verpachtet. Im Stadtplan von 1775, den
der Landmesser Galibert erstellt hatte, umfasste der
Rodderhof noch 2107 m2.
Im Jahre 1803
verkaufte der französische Staat den Rodderhof für
2075 Franc an Peter Josef Schütz. Das Anwesen
umfasste ein Wohnhaus, eine Scheune, Ställe und
einen Garten. 1846 kaufte Peter Josef Kreuzberg den
Rodderhof. Im 19. Jahrhundert ging das Anwesen in
den Besitz der Stadt Ahrweiler über. Anfang des 20.
Jahrhunderts wurde es unter Denkmalschutz gestellt.
Im Jahre 1992 wurde der alter Klosterhof, inzwischen
wieder in privater Hand, grundsaniert und als Hotel
umgebaut.