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Das Kloster Schweinheim
(von Hans-Georg Klein)
In der 1775 vom kurkölnischen Landmesser
Gallibert angefertigten Landkarte von Ahrweiler befindet sich in der "ober
Huth" folgende Eintragung: "Von dem gässgen nach dem alten bau an
zwischen der gaass in der ober Huth und Jener nach dem alten bau"
(Oberhutstraße / Steinfeldergasse) Kloster Schweinheim, 19,94 Ruthen.
Im Jahre 1238 bekundet Erzbischof Conrad von
Hochstaden, dass Ritter Gottfried von Tomburg (de Toneberg) ein
Cisterzienser-Frauenkloster bei Schweinheim (swynheim) im Flamersheimer
Wald (bei Euskirchen) gestiftet habe. Nach einer ohne näheren Angaben
mitgeteilten Urkunde heißt es, dass das Kloster bereits 1213 unter dem
Namen "der nunnen van der Portzen des hymeltz" bzw. "porta coeli"
(Himmelspforte) bestanden habe.
Das Kloster erlangte große Besitzungen. Viele
in der Nachbarschaft begüterte Edelleute deren Töchter in das Kloster
traten, gaben denen eine reiche Aussteuer mit. So überreicht Walter
Colve von Ahrweiler in den Jahren 1323 und 1329 dem Konvent, in dem
seine beiden Schwestern Konventualinnen sind, eine Erbrente von 2 Ohm
Wein aus seinem Weingut. Im Laufe des 14.Jahrhunderts fallen dem Konvent
noch zahlreiche Schenkungen zu, namentlich Weinberge an der Ahr. Von der
Tochter des vorgenannten Ritters Colve von Ahrweiler erhält das Kloster
1353 Weinland zu Bachem sowie Ackerland in Hemmeshoven und Gerartzhoven.
Aus dem 15.Jahrhundert sind wiederum die Herren von der Tomburg und von
Saffenburg als Begünstiger des Klosters zu nennen.
Im 18.Jahrhundet begegnen
Verträge über Weingärten in Bachem und Dernau. Dass über das Kloster so
wenige Urkunden vorhanden sind, hat seinen Grund in der leider
festgestellten Tatsache, dass nach Auflösung des Klosters die Bibliothek
und die Urkunden verschleudert worden sind. Aufgrund der Säkularisation
wurde das Kloster Schweinheim von der französischen Regierung aufgehoben
und das Klostergebäude verkauft. Das Haus in Ahrweiler wurde am
22.09.1803 versteigert; der Kaufpreis betrug 805,- Frs. Die
Versteigerung der Weinberge, Äcker, Wiesen und Buschholz in Ahrweiler
erbrachte 9300,- Frs.