Kloster Calvarienberg
![]() |
Das erste Kloster auf dem "Kopp" wurde im Jahre 1630 durch die Franziskaner errichtet. Hier stand ursprünglich der Galgen des Ahrweiler Hochgerichts. Heute ist der Calvarienberg Mutterhaus und Alterssitz der Ursulinen mit Realschule, Gymnasium und Internat sowie geistiges Zentrum für Exerzitien, Besinnungstage und Wochenendseminare. Sehenswert sind die Kreuzlegungsgrotte und die Kirche. |
Zeittafel aus Archiv Heimatverein "Alt-Ahrweiler"
2016 | ![]() Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, verehrte Damen und Herren, vor 3 Jahren feierten wir Ursulinen, dass wir seit 175 Jahren in dieser Stadt leben und arbeiten. Wir haben schwere Zeiten erlebt - ich denke da vor allem an die Anfänge 1838, an den Kulturkampf und an die NS-Zeit - aber es überwiegt unsere Dankbarkeit für viele hilfreiche und positive Erfahrungen, die wir hier machen durften. Es gab zahlreiche Begegnungen mit den Vertretern der Stadt, mit verschieden Gruppen der Pfarrgemeinden, mit den Schützen, den Junggesellen, den Aloisiusjungen. Wir danken für alles Vertrauen, das uns entgegen gebracht wurde, für alle Unterstützung, für Hilfsbereitschaft und Wohlwollen. Trotz allem müssen wir den Berg verlassen, weil sich uns seit mehr als 20 Jahren keine jungen Frauen mehr angeschlossen haben. Während die Mitglieder unserer Gemeinschaft weniger und immer älter werden, sind uns die Sanierungskosten über den Kopf gewachsen. Es zwingen uns also personelle und finanzielle Gründe zu diesem Schritt, der sich voraussichtlich im kommenden Jahr vollziehen wird. Damit die beiden Schulen auf dem Calvarienberg unabhängig von uns weiterleben, werden wir sie in eine Stiftung überführen, aber Kloster und Internat erhalten eine neue Bestimmung, die ganz sicher der Stadt dienlich sein wird. Nur eine kleine Gruppe unserer Gemeinschaft wird in der Stadt bleiben, aber grundsätzlich verlegen wir den Schwerpunkt in unser Kloster nach Trier. Unsere große Klosterkirche wird profaniert, aber unser so genanntes Schwesternchor bleibt erhalten. Die große wertvolle Kreuzigungsgruppe wird dort einen neuen Platz finden für alle, die zum gekreuzigten Herrn ihre Zuflucht nehmen. Auch das Reliquiar unserer seligen Sr. Blandine wird zur Verehrung weiterhin zugänglich sein. Ein eigener Eingang zu diesem Kirchenraum wird geschaffen. Wir erbitten von Herzen der Stadt und ihren Bewohnern Gottes Schutz und Segen und grüßen Sie herzlich und dankbar. Für die Ursulinen vom Calvarienberg Ahrweiler, 14. Sept. 2016 Sr. Maria Monheim |
1988 | 7.Oktober 1988 Festakt zum 150-jährigen Gründungsjubiläum der Ursulinen von Calvarienberg Ahrweiler. Festgottesdienst und Predigt Diözesanbischof Dr. Hermann Josef Spital |
1987 | Am 01.November 1987 Seligsprechung der Schwester Blandine Merten vom Orden der Ursulinen auf dem Calvarienberg durch Papst Johannes Paul II. *10.Juli 1883 in Düppenweiler/Saar; + 18.Mai 1918 in Trier. (Siehe 18.05.1918: Tod der Schwester Blandine) |
1984 | 21.September 1984: Einweihungsfeier und "Tag der offenen Tür" auf dem Calvarienberg. Neu- und Umbauarbeiten für Klassen- und Lehrräume des Gymnasiums und der Realschule sowie Fertigstellung der Außensportanlagen. Bei ca.920 Schülerinnen - hiervon 382 Realschülerinnen- verfügt das Gymnasium über 3 Ordenslehrkräfte. 21 staatlich zugewiesenen Lehrpersonen und 13 Angestellte des Ordens. Die Realschule hat 23 Lehrpersonen, davon sind 5 Ordensschwestern. |
1977 | Am 23.September 1977 Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau des Gymnasiums der Ursulinen "auf dem Berg". Mit Beginn des Schuljahres 1979/80 erfolgte der Umzug in den Neubautrakt. Gymnasium und Realschule z.Zt. 1200 Schülerinnen. |
1973 | Am 5.Oktober 1973 wurde der neue Kindergarten Calvarienberg eingeweiht; Kosten ca. eine Million Mark. Der Kindergarten hat 5 Gruppen mit 125 Kindern. |
1969 | 8.September 1969 Offizielle feierliche Einweihung und Übergabe der Realschule Calvarienberg. Bischof Dr. Bernhard Stein und Kultusminister Dr. Vogel waren prominente Gäste. |
1968 | 15.Juli 1968 Richtfest Realschule auf dem Calvarienberg. |
1967 | 22.Mai 1967 erfolgte die Grundsteinlegung für den Neubau der Realschule auf dem Calvarienberg. Der Realschulbau hat 12 Klassenräume und Sonderräume für Naturwissenschaft, Physik und Hauswirtschaft. Die Schule bekommt eine Kleinschwimmhalle 8 x 16 m und eine Turnhalle 14 x 28 m. Insgesamt können 450 Schülerinnen unterrichtet werden. |
1958 | 4. März 1958: Durchgreifende Restaurierung der Klosterkirche. Anlage einer neuen Heizung; Entfernung der Kanzel (befindet sich jetzt in der Filialkirche in Vettelhoven); von den fünf Beichtstühlen werden nur noch zwei wieder aufgestellt. Der gemauerte Hochaltar, der 1890 von Bischof Felix Korum konsekriert wurde, musste entfernt werden; Die Reliquienkapsel mit dem Siegel des Bischofs Korum, wird wieder verwendet. In der Mitte des Altars befand sich noch ein zweites Reliquiengrab mit einem Tongefäß, in dem noch Reliquien zu erkennen waren. Offensichtlich handelte es sich um die Reliquien, die bei der ersten Weihe 1678 im Altar geborgen wurden. Der neue Altar hat die Form eines Blockaltar. Die Altarplatte ist aus grauschwarzem Marmor von der oberen Lahn. Der Fußboden mit Mettlacher Plättchen mit dem vor 60 Jahren modernen Muster wird erneuert; Altarstufen und Bodenplatten aus Jurakalk. Neuer Anstrich der Kirche. Es werden keine Seitenaltäre mehr aufgestellt. Die Figuren der Kreuzigungsgruppe stammen aus der spätgotischen Zeit. Die Figuren: St. Josef, Joachim, Anna, Franziskus, Antonius, Petrus Alcantara, werden ihren Platz auf der Epistelseite erhalten. Bei den Renovierungsarbeiten wurden die Messen in der Marienkapelle gehalten, die Schulmessen in der Aula. Bei den Ausgrabungen wurde die Gruft derer von Leyen freigelegt. Diese ist 3 qm groß. Fünf Särge Erwachsener stehen nebeneinander, zwei Kindersärge darüber gestellt. Inschrift: Damian von der Leyen Ao 1636 den 17.Martii. An einer Reihe anderer Stellen wurden weitere Gebeine gefunden, bei einem Grab liegt die Vermutung nahe, dass es sich um einen Franziskaner gehandelt hat. Dieser Damian von der Leyen ist der Vater zweier Kurfürsten: Kurfürst Carl Caspar von der Leyen von Trier (1652-1676) und Damian Hartrad von der Leyen, Kurfürst von Mainz (1675-1678). Karl Kaspar von der Leyen: * 18.Oktober 1618 in Trier; bereits 1640 Domherr, 1650 Koadjutor, bestieg mit 34 Jahren 1652 den erzbischöflichen Stuhl in Trier. + am 01.Juni 1676 in Koblenz und am 14.Juni 1676 im Trierer Dom beigesetzt. Am 13.September 1958 feierliche Einweihung des neuen Altares in der Klosterkirche des Kalvarienberges durch Bischof Dr. Bernhard Stein von Trier. |
1955 | 20.August 1955 Bericht in den Ahrweiler Stadtnachrichten: Richtfest auf dem Calvarienberg. Neuerstellter Anbau mit Paramentensaal, Nähsaal und 55 Schlafräumen. |
1954 | Seit 1954 besteht auf dem Calvarienberg neben dem Neusprachlichen Gymnasium auch eine Realschule. Der Schulbau von 1933 war für 300 Schülerinnen berechnet; das Schuljahr 1966 begann mit 770 Schülerinnen. Das Baugelände umfasst eine Fläche von 27000 qm. Vorgesehen ein Trakt mit 12 Klassenräumen. |
1949 | In der Nacht zum Passionssonntag, dem 3.April, kamen etwa 500 Männer von Ahrweiler zum Berg gepilgert; schweigend zogen sie von der Ahrweiler Pfarrkirche aus durch die Straßen der Stadt. In der Mitternacht war hier heilige Messe. Der Aloisiustag wurde feierlich begangen. Nachmittags gegen 16 Uhr kamen, zum erstenmal seit 1938, wieder die Aloisius-Schützen, aber nur die Schützen mit ihrem König, nicht die ganze Volksschule, und machten Parade auf unserm Spielhof. Ehrwürdige Mutter überreichte den 23 Jungens den traditionellen Brezel, dann zogen sie wieder ab. 1.September: Schuljahrbeginn. Im Internat sind 125, in der Schule 315. |
1948 | Am 9.November 1948 verstarb Monsignore Dr. Paul Küchler, Rektor des Kalvarienberges. * 13.April 1871; seit 6.August 1897 Rektor und Religionslehrer an Calvarienberg, Ahrweiler. |
1945 | Nach dem Krieg konnten am 1.Oktober 1945 die Ursulinen ihre Schule übernehmen. Für 340 Schülerinnen begann wieder der Unterricht. |
1944 | Aufgrund der vielen Luftangriffe war ein regulärer Schulbetrieb nicht mehr möglich. Am 14.September 1944 wurde der Schulbetrieb eingestellt. Das klösterliche Internat mit 50 Mädchen bestand ebenfalls bis zum 14.09.1944, als das Vorrücken der Front die Entlassung der Kinder erzwang. Am 14.September 1944 stellte das Lazarett seinen Betrieb ein und wurde nach Linz verlegt. Am 3.Januar 1945 wurde das Kriegslazarett der SS unterstellt. Der ganze Berg galt als beschlagnahmt. Am 7.März 1945 zogen die Amerikaner in Ahrweiler ein. |
1943 | Immer mehr wurde auch die Ahrbergschule vom Kriegsgeschehen erfasst; immer häufiger waren Luftalarme und das dann erforderliche Aufsuchen der Schutzräume ab Mitte 1943 an der Tagesordnung. |
1940 | Am 8.Februar erscheint in der lokalen Presse die Mitteilung: "Ab Ostern 1940 wird die Oberschule für Mädchen Ahrweiler (Kalvarienberg) als öffentliche Schule vom Staat weiter geführt. Der Schulbetrieb geht in den gleichen Räumen weiter. Neuanmeldungen sind beim Landrat des Kreises zu tätigen. Der Landrat des Kreises Ahrweiler: gez. Dr. Simmer." Dies bedeutete das endgültige Aus für Schule und Internat. Am 26.Februar fanden die letzten Abiturprüfungen an der Calvarienbergschule statt. Zum ersten Mal wurde die Reifeprüfung nach acht Jahren abgelegt. Am 18.März war der letzte Schultag. Am 3.April 1940 begann in den Räumen der ehemaligen Schule des Calvarienberges die staatliche "Kreisoberschule für Mädchen", mit der Bezeichnung Ahrbergschule der Unterricht. Direktor wurde Dr. Achenbach. Die Kriegszeit hat auch den Calvarienberg zum Hilfsdienst aufgerufen. Acht Monate lagen bis zu 200 Alpenjäger in der Aula und in einigen Klassenräumen in Quartier. Nachdem sie nun zum Einsatz an der Front abgerückt sind, steht der Berg unter dem Zeichen des Roten Kreuzes. Seit April 1940 ist der Calvarienberg Reserve-Lazarett für 160 -170 Leichtverwundete und Kranke von der Westfront. Im Winter 1940/41 stand das Lazarett leer, die Gebäude waren aber weiterhin von der Wehrmacht beschlagnahmt. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion wurde das 2.Reservelazarett am 1.Juli eröffnet. Ca.1650 Kranke und Verletzte wurden in dem zweiten Reservelazarett bis zum Sommer 1943 versorgt. Im Herbst umgewandelt in ein Malaria-Lazarett; 1500 Patienten. Die Pflege der Kranken und Verwundeten stand unter der Leitung der Ursulinen. |
1939 | Am 12.Mai 1939 traf nicht unerwartet die Bekanntgabe der beabsichtigten Schließung der "Oberschule für Mädchen" ein. Am 8.August 1939 teilt der Oberpräsident der Rheinprovinz in Koblenz der Leiterin der "Privaten Oberschule für Mädchen" der Ursulinen in Ahrweiler mit, dass im Auftrag des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung die private höhere Schule zu Ostern 1940 geschlossen wird. Die Schwestern bemühten sich darum, dass die Schließung der Calvarienbergschule wenigstens verschoben wird. Doch die Auflösung der Schule war beschlossene Sache. |
1938 | Am 2.Oktober 1938 Feier der hundertste Wiederkehr der Übernahme des Klosters durch die Ursulinen. Pontifikalamt durch Bischof Dr. Franz Rudolf Bornewasser. |
1937 | Aloys Schneider * 14.Juni 1908 in Oberleuken/Saargebiet. Am 30.Juli 1932 Priesterweihe. Am 20.Oktober 1937 kam Aloys Schneider als Religionslehrer zum Mädchengymnasium Calvarienberg und wurde 1948 zugleich Rektor an der Klosterkirche Calvarienberg. Die Bezeichnung der Schule "Anerkannte private Oberschule für Mädchen Calvarienberg" löst ab 1.November 1937 per Erlass den Namen "Oberlyzeum der Ursulinen" ab. |
1918 | 18.Mai 1918 Tod der Schwester Blandine Merten in Trier. * 10.07.1883 in Düppenweiler/Saar. 22.04.1908 Eintritt in die Kongregation der Ursulinen von Calvarienberg bei Ahrweiler. 21.5.1918 Beerdigung auf dem Friedhof von St. Paulin, Trier. 1953 Exhumierung und Umbettung. 13.11.1954 Eröffnung des bischöflichen Informationsprozesses in Trier. 10.07.1962 Übergabe der Akten an die Ritenkongregation in Rom. 21.12.1968 Anerkennung der Schriften der Schwester Blandine durch die Ritenkongregation und Bestätigung durch Papst Paul VI. 8.05.1987 Verlesung des Dekretes über die Seligsprechung vor dem Heiligen Vater; Abschluss des Seligsprechungsprozesses. Am 01.November1987 Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II. |
1914 | Im ersten Weltkrieg war das Bergkloster von 1914 bis 1918 für vier Jahre ein Lazarett. |
1913 | Am 15.April 1913 wurde in einem Zimmer im "Ostende", dem ältesten Teil des Klosterkomplexes, ein Kindergarten eröffnet. Erste Leiterin des Kindergartens war Maria Nießen aus Bad Neuenahr, Tochter des Sanitätsrats Dr. Nießen. Dr. theol. Nicolaus Zeimetz von 1913 - 1937 Religionslehrer auf dem Calvarienberg. * 12.Februar 1885 in Sefferweich bei Bitburg. Priesterweihe 1911 Bischof Michael Felix Korum in Trier. 1913 an der Innsbrucker Universität zum Dr. theol. promoviert. Kurz vor seinem 81.Geburtstag im Krankenhaus Ahrweiler verstorben. Beisetzung am 22.Januar in Sefferweich b. Bitburg. |
1911 | Weihe der neuen Glocken. Die größere der beiden im Jahre 1547 gegossenen Glocken wurden dem Kapellenbauverein zu Bachem als Geschenk überlassen. |
1907 | erfolgte der Anschluss an die städtische Wasserversorgung. |
1897 | einem Neubau. Heute beherbergt der Calvarienberg ein Gymnasium und eine Realschule für Mädchen mit angeschlossenem Internat. Am 6.August 1897 wurde Monsignore Dr. theol. Paul Küchler Rektor und Religionslehrer am Calvarienberg bei Ahrweiler. *13.April 1871 Saarbrücken; + 9.November 1948 in Ahrweiler. Begraben auf dem Ahrtorfriedhof (Priesterondell) in Ahrweiler. Priesterweihe am 30.März 1895 aus der Hand Bischofs Michael Felix Korum, Trier. 1923 erwarb er den theologischen Doktorgrad. 1927 ernannte ihn Papst Pius XI zum Päpstlichen Geheimkämmerer. Aus Anlaß seines Goldenen Priesterjubiläums als Rektor des Calvarienberges verlieh ihm Erzbischof Franz Rudolf Bornewasser in Anerkennung seiner Verdienste den Titel eines Geistlichen Rates h.c. |
1896 | Die Ursuline M. Bathilde berichtet 1938: "Am 26.Juli 1896 begannen die Erdarbeiten auf der `Bellevue´ zu Calvarienberg, wo das neue Chor, anlehnend an die Nordseite der Kirche, gebaut werden sollte." |
1884 | Die Schwestern erhielten 1884 die Schulleitung wieder zurück. |
1878 | Im Kulturkampf, als der Staat drohte, das Kloster aufzuheben und das Klostergut zu beschlagnahmen, förderte die "Berggesellschaft" den Ankauf des Klosters Calvarienberg durch den Grafen Mirbach zu Harff, der den Klosterbesitz für 11000 Taler ankaufte, um als Schutzherr das Kloster vor der staatlichen "Konfiskation" zu bewahren. Die Ordensleitung zog mit vielen Schwestern nach Seroul, unweit Banneux in Belgien. Nach dem Kulturkampf kehrten die Schwestern (1848) zum Calvarienberg wieder zurück. Im Kulturkampf wurde die Schule vom Staat aufgelöst. |
1872 | Bei der großen Renovierung der Klosterkirche (1958) fanden sich auch vergilbte Dokumente über die 1871 gebaute Orgel und zwar von der Firma Stahlhuth in Aachen. Im Revisionsprotokoll heißt es u.a.: "Die in der Klosterkirche zu Ahrweiler von Herrn G. Stahlhuth gebaute Orgel lässt sich den anderen von ihm bekannten Werken würdig zur Seite stellen. Wie sie, zeichnet sich dieselbe durch äußerste Sauberkeit der Arbeit und edle Klangfarbe der einzelnen Register aus. ....Bonn, 26.Juni 1872, gez. Georg Herbert" |
1854 | Am 24.März 1854 wurde M. Theresia erneut zur Oberin gewählt. Die Gründerin des ersten Ursulinenklosters in der Diözese Trier starb am 12.September 1854 und wurde auf dem Ursulinen-Friedhof vor dem Ahrtor beigesetzt. M. Josephine Wartzheim wurde die erste Nachfolgerin als Oberin. |
1853 | Am 19.November 1853 war die kirchliche Weihe der fertigen Leitung. Königin Elisabeth von Preußen gestattete, den Klosterbrunnen auf ihren Namen als "Elisenbrunnen" zu taufen. |
1851 | Am 21.November 1851 erteilt der Stadtrat die Genehmigung "die Anlage einer Wasserleitung aus dem Gemeindewald am Nohlenbrunnen durch Gemeindeeigentum in die Räumlichkeiten des Klosters Calvarienberg". (Dialektform "Nohl" - hochdeutsches Wort: "Nadel") |
1848 | Die politischen Unruhen brachten dem Calvarienberg ein Ereignis, dessen Folgen für die Ursulinen sich später in der Kulturkampfzeit als segensreich erweisen sollten. Prinzessin Augusta von Preußen, die spätere Kaiserin Augusta, fand für sich und ihre Kinder, von Koblenz kommend, eine Zufluchtststätte auf dem Calvarienberg. Prinzessin Augusta war die Gattin von Prinz Wilhelm von Preußen, nachmals Kaiser Wilhelm I. Er musste während der Märztage Berlin verlassen und nach England fliehen. Der Aufenthalt der Prinzessin und ihrer Kinder auf dem Calvarienberg musste der Umstände wegen geheimgehalten bleiben. |
1847 | Am 24.Juni 1847 war eine im oberen Teil des Berggartens (Bellevue genannt) geschaffene Brunnenanlage vollendet. Ausreichend war aber der Zufluss leider nicht. Ein Teil des benötigten Wassers musste aus dem Tal heraufgeschafft werden. |
1845 | Mit der steigenden Zahl der Schülerinnen musste das Kloster immer wieder erweitert werden. |
1843 | erhielt die Kirche ihren ersten Rektor, Johann Meinolf Traube, der bis 1851 hier tätig war. Sein Nachfolger wurde Jakob Ziegeler. |
1841 | Von der Freischule ist im Revisionsbericht zu lesen: In der 30 Schülerinnen zählenden Armenschule wird Lesen, Schön- und richtig Schreiben, Kopf- und Tafelrechnen gelehrt, vorzüglich auch weibliche Handarbeiten". |
1840 | waren es schon 90 Pensionärinnen. Sie mussten in 5, später sogar in 7 KLassen unterrichtet werden. |
1839 | Im ersten Prospekt der Schule werden folgende Unterrichtsfächer genannt: Religion, Deutsch,Französisch,Englisch, Geschichte, Erdkunde, Rechnen, Naturkunde, Zeichnen, Handarbeit, Gesang und Instrumentalkunde. Am 1.April 1839 waren bereits 50 Schülerinnen angemeldet. Lobend äußert sich der erste Revisionsbericht aus dem Mai 1839 über die Schule und die Unterrichtsmethoden. Lobende Anerkennung fand auch die Armenschule (gehobene Volksschule) im Jahre 1841. Armenschule genannt, weil kein Schulgeld genommen wurde. Im Juli 1839 wurde ein Raum für eine "Armenschule" und ein Raum für eine "Externenschule" eingerichtet. |
1838 | Am 28.August 1838, dem Fest des hl.Augustinus, des großen Ordenspatrons der Ursulinen, wurde die Kongregation der Ursulinen von Calvarienberg durch einen feierlichen kirchlichen Akt öffentlich gegründet. In einem feierlichen Festzug zog man von der Pfarrkirche zum Calvarienberg. Das erste Ursulinenkloster der Diözese Trier war gegründet. Mit der feierlichen Einführung in Ahrweiler fand die Verlegung des Ursulinenklosters von Montjoie (Monschau) auf dem Calvarienberg seinen Abschluß. Die Verlegung aus dem Sprengel des Erzbistums Köln in die Diözese Trier war auch kirchenrechtlich eine nicht einfache Übersiedlung. Das Kloster ist seitdem Sitz der Generalleitung und Mutterhaus der Ursulinen von Calvarienberg. Wegen Priestermangel konnte 1838 nicht gleich ein Rektor angestellt werden. Die Geistlichkeit aus Ahrweiler griff hier helfend ein. Besonders dienstbereit erwies sich der Vikar Jakob Hubert Fechemer (*1773 in Ahrweiler, 1811 zum Priester geweiht, blieb bis zu seinem Tode 1854 Vikar in Ahrweiler) sowie der Vikar Lothar Josef Muttone. |
1837 | Am 17.Oktober 1837 erfolgte eine vertragliche Übereinkunft mit den Eigentümern des Calvarienberg-Gutes durch die Unterzeichnung der Übertragungsurkunde vor Notar Peter Josef Krichel in Ahrweiler. Unterzeichner des Vertrages waren vier Mitglieder der Berg-Verwaltungskommission, Georg Kreutzberg, Nicolaus Reifferscheidt, Heinrich Kreuzberg und Franz Josef Schopp einerseits und der Oberin des Ursulinenklosters zu Montjoie, M.Theresia (Anna Barbara Schäfer; *31.12.1798 in Köln). Sie übergaben den Ursulinen das Gut zur gänzlichen und uneingeschränkten Benutzung. Zur Instandsetzung des Klosters stellte die Gesellschaft zudem den Ursulinen ein Kapital von 3000 Thalern zur Verfügung. Die Vertragsbedingungen lauteten u.a.: "Den Gottesdienst in der bei dem Calvarienberg-Gute befindlichen Kirche beizubehalten; eine mit dem Kloster verbundenen Unterrichtsanstalt ein-zurichten und fortzuführen; jährlich nach Allerseelen eine feierliches Seelenamt für die verstorbenen Mitglieder der Berggesellschaft halten zulassen; während der Dauer der Nutznießung alle Lasten, Reparaturen und Neubauten zu bestreiten." An Gebäulichkeiten übernahmen die Ursulinen von den Franziskanern: die heute noch vorhandene, 1678 konsekrierte Kirche; das aus Fachwerk erbaute Kloster mit Kreuzgang. Es war an die Südseite der Kirche angelehnt und umschloss im Viereck einen kleinen Binnengarten; einen alleinstehenden Flügel aus Stein ("Südflügel"), im Obergeschoss durch eine Brücke mit dem Kloster verbunden; ein 1709 erbautes einstöckiges Haus an der Nordseite des Bergplateaus, "Ostende" genannt; die ebenfalls 1709 errichtete Umfassungsmauer mit dem "Mönchstor". |
1823 | Als München 1823 als Domherr nach Köln berufen wurde, verließ er den Berg. Unter den Nachfolgern Sebastiani und Doetsch hielt sich die Schule noch eine Zeitlang und löste (1828) sich dann auf. Die "Berggesellschaft" hatte inzwischen Verhandlungen mit den Ursulinen von Montjoie (Monschau) aufgenommen. |
1817 | starb Vikar Jakob Giesen. Er hielt in seinem Testament ausdrücklich fest, das Kloster solle "in einem solchen Stande gehalten werden, dass dasselbe und die zu demselben gehörigen Gebäudelichkeiten zu dem Zweck, wozu es gemacht ist, oder zu einem anderen, doch frommen, Zweck verwendet werden könne". Nach dem Tode des Vikars boten die Erben der Stadt Ahrweiler das Klostergut unter den Bedingungen des Testamentes zum Kauf an. Durch Beschluss vom 12.Dezember 1817 lehnte die Stadt den Kauf für Rechnung der Stadt abzuschließen, ab. Es wurde eine eine Gesellschaft gegründet, die auf dem Wege der Subskription 4812 Franken aufbrachte und den Calvarienberg von den Erben Giesens erwarb. Sie sorgte dafür, dass im Sinne des Vikars Giesen auf dem Kalvarienberge regelmäßig Gottesdienste gehalten wurden und auch die Schule weitergeführt wurde. Unter der Leitung des früheren Vikars von St. Wendel, Nikolaus München, war nun eine höhere Knabenschule in den alten Klostergebäuden. |
1806 | Am 30.01.1806 wird das Franziskanerkloster für 5925 Franken von Vikar Jakob Giesen ersteigert, obwohl der Schätzpreis nur 4000 Franken betrug. Das Objekt umfasste damals das Klostergebäude, einen kleinen Garten und 1,27 ha Weinberge. Giesen errichtet nun auf dem Calvarienberg eine Knabenschule, die von der französischen Regierung als Sekundärschule anerkannt wurde. |
1803 | mussten die Franziskaner - es waren damals 14 Patres und 4 Laienbrüder - den Calvarienberg verlassen. Das Kloster wurde französisches Eigentum. Es wurde an Josef Pitzen gegen die Abgabe von Naturalien verpachtet. |
1747 | Am 6.März wurde in der Kirche Calvarienberg das neue größere Glöckchen für Walporzheim zu Ehren des hl. Joseph und des hl. Sebastian geweiht. bricht die Chronik ohne erkennbaren Grund ab. |
1745 | Nach so vielen Anstrengungen und aufgewendeten Kosten wurde endlich am 9.August die letzte Hand an der Wasserleitung gelegt. |
1744 | Am 21.Januar wurde Freiherr von Wengen, dem der Kurfürst Clemens August die Amtmannstelle in Ahrweiler verliehen hatte, eingeführt. Gegen Anfang Februar erhielt das Kloster vom Stadtrat durch eine besiegelte Urkunde die Vergünstigung und Erlaubnis, die vom Berg Klotzbahn herkommende Quelle abzuleiten, so dass wir sie zum Gebrauch des Klosters heranführen konnten. In Wahrheit hatte man oft kein fließendes, in manchen Zeiten auch kein stehendes Wasser. |
1741 | Im Juli werden genannt: P. Gottfried Langen, der Concionator und P. Dionysius Odenthal. Im vergangenen Jahr hatte Herr Feldmüller das Fundament zu einer kunstreichen Brücke gelegt. Im September diesen Jahres setzte er auf die Brücke zwei Standbilder, das eine die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria, das andere den Märtyrer Johannes Nepomuk darstellend. Die Standbilder wurden im Beisein von Klerus und Volk, die in Prozessionen kamen, unter dreimaligen Gewehrsalven und anderen Freudenkundgebungen aufgerichtet. Die Festlichkeiten wurden mit einem feierlichen Hochamt abgeschlossen. |
1739 | Am 16.Januar war hier ein außerordentlich starkes Hochwasser, wie es die ältesten Bürger Ahrweilers seit Menschengedenken nicht gesehen hatten. Die Überschwemmung reichte nicht nur bis zum Ahrtor, sondern drang auch etwas in die Stadt ein. Am meisten ist zu beklagen, dass die Überschwemmung die steinerne Brücke vor dem Ahrtor zerstört hat. |
1737 | Der Guardian, P. Daniel Schulten, ließ ein sehr schönes Standbild unseres hl. Vaters Franziskus anfertigen. Dieses wurde vor dem Portiunculafest über der Kirchentür aufgerichtet |
1732 | Am 18.Mai 1732 wurde der erste Stein für die Kreuzwegstationen gelegt |
1731 | Am 30.März 1731 beschloss der Rat der Stadt, für die Ausbesserung des hl. Grabes, die 14.Station des neuen Kreuzweges "zu solchem gottgefälligen werck den patribus uffm Calvarienberg zwey Pistolen sollen gegeben werden." |
1729 | Am 18.August Visitation des Klosters durch den Provinzial, P. Fenger. Er hat unter anderem die Vorschrift erneuert, in der Stadt Ahrweiler nichts zu essen oder zu trinken. Dazu verbot er auch, in den Stadtgräben zu essen oder zu trinken. Zuwiderhandelnde sollten in das Strafhaus gebracht werden. |
1727 | Am 18.November wurden aus der Pfarrkirche in Ahrweiler fünf Kelche, zwei Ziborien, fünf Heiligenschreine, zwei Brustkreuze und ein Rauchfaß, alles aus Silber und ziervergoldet, gestohlen. |
1725 | Am 6.März weihte P.Guardian im Auftrag des apostolischen Nuntius in der Pfarrkirche zu Ahrweiler zwei Glocken. |
1713 | Am Sonntag Septuagesima war eine feierliche Prozession, die von den Junggesellen der St.Sebastianus-Bruderschaft (muß heißen: St.Laurentius-Bruderschaft) mit ihren Waffen und Fahnen begleitet wurde. Überhaupt wurde eine solche Feier hier noch nicht gesehen. Über 50 Pfund Pulver wurden verschossen, nicht eingerechnet, was die jungen Leute mit ihren Gewehren verbraucht haben. Am Allerseelentag haben wir mit dem dreitägigen Fasten begonnen, das neben Gebet und Aussetzung des Allerheiligsten vom Kölner Domkapitel angeordnet worden war, um die Abwendung der Pestgefahr zu erflehen. |
1709 | Am 15.April legte der Guardian Antonius Beutgen den Grundstein zu dem neuen Krankenhaus. |
1702 | tritt in der Chronik eine deutliche Zäsur ein, weil alle politischen Bemerkungen bzw. Kommentare über Fürsten usw. verboten wurden. |
1690 | Am Montag nach dem Sonntag in der Oktav des Festes der Erscheinung des Herren kamen etwa fünf Kompanien Franzosen, die in hiesiger Gegen verschiedene Ortschaften einäscherten. In der Ahrweiler Pfarrkirche wurde das weltliche und geistliche Gut geraubt. |
1689 | Am Fest der Beschneidung Christi war die Kirche wenig besucht. Man fürchtete die Franzosen, die an demselben Tag aus der Festung Montroyal nach Ahrweiler kamen. Am Sonntag Quinquagesima war keine Predigt, teils wegen der fortwährenden Durchmarsches von Soldaten, teils wegen des Bruchs der Brücken. Alle beide hatte die Ahr in der Nacht zum St.-Agnes-Tag fortgerissen. Am 1.Mai zwischen 4 und 5 Uhr zündeten die Franzosen die Stadt Ahrweiler, 14 Häuser waren ganz in Asche zerfallen. Am 2.Mai wurde die ganze Stadt angezündet. Nur ungefähr 10 Häuser entgingen dem Brand, von dem auch die Pfarrkirche nicht verschont blieb. Das Kloster Calvarienberg blieb zwar vom Brand verschont, es entging aber nicht dem Beute machen. |
1688 | Am 29.September 1688 war französisches Volk in Ahrweiler eingerückt. Es lagen dort Reiter und Fußtruppen in der Besatzung zum 1.Mai. Dann wurden sie durch andere Regimenter abgelöst, sodaß beinahe täglich die Bataillone abwechselten. |
1687 | Im Februar hatten wir eine Überschwemmung, die durch die Schneeschmelze verursacht wurde. Die Ahr hat mit ihrer hochgehenden Flut mehrere Brücken, besonders zwei in Ahrweiler, fortgerissen. Am Karfreitag nach der Totenfeier war die übliche Prozession. Die Predigt musste auf der an den Berg anstoßenden Wiese gehalten werden. |
1684 | Am 30.April 1684 wurde zum Guardian, P.Sebastian Weitzell, und der Vikar, P.Martin Ruetgen, bestätigt. Concionator wurde P.Apollinaris Bolderdirk, Instructor P.Modestus Marings. Am Sonntag Lätare war die Kirche nur schwach besucht, aus Furcht vor den durchziehenden kurkölnischen Kriegsvölkern, die hier auf dem Weg nach Ungarn durchkamen. |
1683 | Am 13.September 1683 P.Sebastian Weitzell zum Guardian, zum Vikar P.Martin Ruetgen, zum Concionator P.Paulinus Wahl, zum Instructor P.Bonaventura Reimer. |
1681 | Bestätigt wurden als Guardian P.Josephus Busch, P.Engelhard Verber, der Vikar, der Instructor P.Hubertus von Neuendorf und P.Konrad Westhoven, der Concionator. Nach Fronleichnam kamen mehrere Prozessionen zum Berg, um für Regen zu beten. |
1680 | Am Sonntag Quinquagesima, dem 3. März, unterblieb wegen Fastnacht der Katechismusunterricht. Am Mittwoch nach dem 6.Sonntag nach Ostern, wurde der erste Stein zum hl.Grab geweiht. Diesen ersten Stein legte Herr Johann Apollinaris Roesgen, der Amtsverwalter, auch des Klosters apostolischer Syndicus. Vom 28.April an wurde an dem Auswerfen und Glätten des Gesteins, an dem Ebnen der Gruft und an dem Gewölbe gearbeitet, bis endlich nach vielen Anstrengungen am 8.August von dem Guardian, P.Josephus Busch, dem gewesenen Bürgermeister der Stadt Ahrweiler, Johann Stoll, dem Vikar, Engelhard Verber, und dem gesamten Konvent der viereckige Stein aufgelegt werden konnte. Am Karfreitag hielt, wie herkömmlich, einer von uns in der Pfarrkirche die Passion. Nach der Totenfeier ging aus derselben Kirche die jährliche feierliche Prozession nach dem Calvarienberg. |
1679 | Am 14.Oktober 1679 wurde P.Joseph Busch zum Guardian gewählt, P.Engelhard Verber zum Vikar, in ihren Ämtern blieben der Concionator, P.Paulinus Wahl, und der Instructor, P.Hubertus von Neuendorf. |
1678 | Am 2.Sonntag nach Ostern, dem 24.April 1678 wurde zum Guardian P.Werner Caesarius gewählt. Bestätigt in ihren Ämtern wurden der Vikar, P.Antonius Molitoris, der Instructur, P.Johannes Herckenrath, der Concionator, P.Paulinus Wahl. Am 14.Sonntag nach Pfingsten, dem 1.September, wurde die Kirche, deren Bau nur langsam fortgeschritten war, auf dem Calvarienberg durch Herrn Paulus Ausemius, Weihbischof und Kölnischer Suffragan geweiht. Das ist die noch bestehende Kirche. Deren beide Glocken wurden im Jahre 1547 gegossen. Einer der Seitenaltäre war dem hl.Franziskus geweiht. |
1677 | Am Vortag von Christi Himmelfahrt, am Festtag selbst und am Freitag wurde das 40-stündige Gebet abgehalten. |
1676 | Am 11.Oktober 1676 wurde der Guardian P.Franziskus Koenen in seinem Amt bestätigt. Zum Vikar wurde P.Antonius Molitoris, zum Concionator P.Franziskus Altwies, zum Instructor (neu) P.Johannes Herckenrath bestellt. Am 24.Sonntag (nach Dreifaltigkeit = 15.November) war weder bei uns noch in der Pfarrkirche Predigt wegen des holländischen Kriegsvolkes und der Lüneburger. Am 25.Sonntag unterblieben in der Pfarrkirche Predigt und Katechismus. An den Weihnachtsfeiertagen war auch keine Predigt in Anbetracht der kriegerischen Zeiten. |
1675 | Am 26.Mai 1675 wurde zum Guardian P.Franziskus Koenen gewählt. Der Vikar, P.Josephus Busch und der Concionator, P.Ambrosius Kreff, wurden im Amt bestätigt. |
1674 | Der Fußboden der ganzen Kirche wurde mit Platten belegt, einen Vorrat an Kalk angeschafft, der hinreichend für den künftigen Bau des Einganges der Kirche und der Stufen ist, die dazu erforderlichen Hausteine angekauft und bezahlt, und den neuen Chor erbaut und vollendet. Am Fest Mariä Verkündigung zum erstenmal das Hochamt gehalten, obwohl das obere Chorgestühl auf der einen Seite noch nicht fertig war. |
1673 | Am 3.Oktober 1673 wurden P.Sebastian Weitzel zum Guardian und P.Josephus Busch zum Vikar gewählt. Am 1.November eroberten holländische Truppen unter dem Prinzen von Oranien die Stadt Rheinbach und plünderten sie. Das Kloster Calvarienberg entsandte den Vikar P.Josephus Busch an den Prinzen von Oranien, um Schutz für das Kloster zu erbitten und ihm sogleich im Namen des Stadtrates der unbedingten Unterwerfung Ahrweiler zu versichern. Er hatte für das Kloster das Schutzversprechen erhalten. |
1672 | Am 1.Mai wurde P.Petrus Kellen zum Guardian in seinem Amt bestätigt, wie auch der Vikar P.Matthias Albertinus. Im August 1672 wurde das Erbbegräbnis von den Leyen zu Adendorf vor dem Hochaltar umgelegt. |
1671 | Am Fest Maria Lichtmeß wurde die Bruderschaft der unbefleckten Empfängnis eingeführt Am 17.April haben die Brüder des Klosters begonnen, das Gewölbe des Chores auszuführen und später den übrigen Teil des Kirchenschiffes. Am 21.April 1671 wurde die alte Kapelle abgerissen, der Hochaltar beseitigt und dessen Sepulchrum geöffnet. Nach der Weiheurkunde wurde die Kapelle und der Altar am 14.Sept.1505 geweiht. Am 23.Mai, dem Tag vor Dreifaltigkeitssonntag, wurde das Kreuz auf den Turm durch Dachdeckermeister Heinrich gesetzt. Am 20.Juli fingen die Brüder, die Zimmerleute Josephus und Henricus, das Gewölbe über dem Schiff an und hatten es bis zum 28. fertig. Am 9.August war ein schweres Erdbeben. Am 20.August wurden die beiden im Jahre 1547 gegossenen Glocken in den Turm gehängt. Die größere wiegt 126, der Klöppel 5 Pfund. 1671 und 1672: Stiftung von 4 Kirchenfenster. Wappen derer von Eltz, das Wappen der Familie Blanckart, das Wappen derer von der Leyen zu Adendorf und das Wappen der Stadt Ahrweiler mit der Schrift: Die Haubtstadt Arweiler des Erzstiftes Cöllen Anno 1672. |
1670 | Am 19.November 1670 wurde zum Guardian P.Petris Schäffers, zum Vikar P.Matthias Albertinus gewählt. |
1669 | Am 5.Mai 1669 wurde P.Reiner Haas zum Guardian gewählt, während der Vikar, Konrad Linnich, Verlängerung erhielt. Bei der Heiligsprechung des hl.Petrus von Alcantara hatte sich eine riesige Volksmenge im Kloster eingefunden. Der Prozession, die wie bis in die Mitte der Stadt führten, wohnte auch die gesamte Jugend, mit ihrer Fahne und Gewehren ausgerüstet, bei. Auch der Stadtrat hatte sich der prächtigen Prozession angeschlossen. |
1668 | Am 3.Juli 1668 erhielt das Kloster verschiedene Reliquien: Apostel Thomas, Apost Bartholomäus, St.Laurentius, St.Barbara, St.Christina, St.Ursula und ihren Gefährtinnen. |
1667 | Am Sonntag Sexagesima kehrte P.Joachim Meukem ins Kloster zurück, nachdem er in Bachem sieben Monate lang ununterbrochen die Pestkranken gepflegt hatte. Am 12.November 1667 wurde das Interimskapitel gehalten. P.Arnoldus Scopen wurde als Guardian des Klosters und Konrad Linnich zum Vikar ernannt. |
1666 | Am 6.Juni 1666 wurde Pater Arnold Schopen zum Guardian und Pater Bernardinus Dommerich zum Vikar des hiesigen Konvents gewählt. Zu Portiuncula fanden sich morgens gegen 4 Uhr die Bürger und Einwohner der Stadt ein. Sie kamen in der Frühstunde, damit sich kein Auswärtiger zu ihnen gesellen konnte. In der Zeit hüteten die anderen Bürger die Straßen, damit keiner aus einem infizierten (Pest) Ort eindringen konnte. |
1665 | Am Festtag der Apostel Philippus und Jakobus starb in Köln Freiherr Hugo Ernest von der Leyen. Er war der geistliche Vater des Klosters. Das Begräbnis war am 19.Mai 1665 und fand in der Kirche seine letzte Ruhestätte. (Siehe auch 17.März 1636 sowie 18.Sept.1639) |
1664 | Am 31.August 1664 wurde für die heute noch stehende Kirche der Grundstein gelegt. Konsekration am 01.September 1678. Am 19.Oktober wurde Pater Gisbert Altwies als Guardian bestätigt, Pater Arnold Schopen zum Vikar gewählt. |
1662 | vermerkt der Chronist, dass etwa sechs Jahre vorher im Garten in den Felsen neben der Kirche ein Brunnen ausgehauen worden war. Bis dahin war der Wassermangel dem Konvent sehr beschwerlich. Jetzt hat man reichlich Wasser. |
1661 | Der Wärmeraum wurde, weil er zu sehr dem Wind ausgesetzt war, von der Stelle, wo jetzt die Bibliothek ist, zu dem Raum der vormaligen Bibliothek, neben den Treppen, die zum Refektorium führen, verlegt. |
1659 | Am 21.September 1659 wurden Pater Segerus Burgh zum Guardian und Pater Theodor Bechen zum Vikar des Klosters gewählt. |
1658 | Am 25.August 1658 kam wegen der Überschwemmung nur eine Prozession zum Calvarienberg. |
1657 | Am 18.November 1657 wurden Pater Eleutherius Mucheren zum Guardian und Pater Johannes Rho zum Vikar des Klosters gewählt. |
1655 | Das Franziskanerkloster auf dem Calvarienberg war ein kleines, bescheidenes Haus. Die Zellen waren nicht geheizt. Die Mönche durften sich aber zur Winterzeit im Calefactorium -einem Wärmeraum- aufhalten. Das Krankenzimmer war bis zum Jahre 1655 in einem erbärmlichen Zustand. Ferner gehörten zum Kloster ein Refektorium (Speisesaal), eine Bibliothek, ein Braxatorium (Brauhaus) und ein Dormitorium (Schlafhaus) der Mönche. Am 30.Mai 1655 wurde Frater Bernardus Bennonius zum Guardian des Klosters gewählt. Dieser hatte sich viel Mühle mit dem Um- und Anbau des Klosters gegeben. Er ließ die Krankenstube, die bis dahin einem Kuhstall glich, fegen, Dielen legen und zwei Bettstellen darin anbringen. Den Teil des Schlafhauses, welcher zwischen der Kirche und dem Gang zum Garten lag, ließ er ebenfalls dielen. |
1653 | Am 19.Februar 1653 wurde die Uhr aufgerichtet. Zum Fest der Kreuzerhöhung fing man an, nachts eine Mette zu halten. Kurz vorher wurde das Positiv oder die kleine Orgel in Köln für 58 Reichstaler gekauft. |
1652 | Am 2.Juni wurde in Köln Frater Gisbert Altwies zum Guardian gewählt und Frater Berthold Swack zum Vikar bestellt. Am 28.Juni 1652 bat der apostolische Syndikus des Klosters, Herr Apollinaris Roesgen um ein in der Pfarrkirche aufbe-wahrtes Partikel des heiligen Kreuzes für den Calvarienberg. |
1651 | Am 26.Februar 1651 wurden dem Herrn Hugo Ernst von der Leyen in Adendorf und der Frau Anna Katharina Walbott von Bassenheim in Adendorf die Urkunden über das geistliche Syndikat überreicht. Am 8.April kam der Fürst-Koadjutor zu Trier, Karl Kaspar von der Leyen (er war von 1652-1676 Erzbischof und Kurfürst von Trier) mit zahlreichem berittenen Gefolge zum Berg. Sein Vater hatte die Kirche auf dem Calvarienberg als Grablege für sich erwählt. Im August wurde der vierte Teil des Kreuzganges neben der Kirche unter Dach gebracht. |
1650 | Da das Kloster bisher kein eigenes Brauhaus hatten, haben sie bisher sehr unbequem und umständlich in der Stadt gebraut. Am 1.März wurde mit dem Bau einer Anlage im Keller begonnen. Am 21.März wurde zum erstenmal auf dem Berg gebraut. Am 26.August 1650 wurde der Tabernakel am Hochaltar angemalt. Die Chronik des Calvarienberges besteht aus zwei Bänden. Sie wurde im Jahre 1650 begonnen. Der Titel des ersten Bandes lautet Elucidatio Montis Calvariae propre Arweilerium und reicht bis zum September 1685. Es sind 17 Chronisten belegt. Der zweite Band behandelt die Jahre 1685 bis 1717 (25 Chronisten) und ist überschrieben mit Liber secundus sive chronicon memorabilum et notabilium conventus montis Cal-variae fratrum minorm s.Francisci recollectorum. Wahrscheinlich hat noch ein dritter Band bestanden. |
1649 | Am 23.Mai 1649 wurde Bruder Matthias Sarburg zum Guardian und Pater Georg Laurentius zum Vikar gewählt. Am 4. Juli 1649 wurde beschlossen, den Garten mit einer Mauer zu umgeben. Zwei Fenster der Rückseite des Refektoriums wurden gebaut. Am 14.September 1649 kam nach altem Brauch die Prozession aus Ahrweiler. Der Kirchenchor hat das Amt gesungen. Am 19.September wurde die neue Sakristei angelegt, auch das enge Calefactorium, die einzige heizbare Stube wurde erweitert. |
1648 | Im Jahre 1648 nahm die Portiuncula-Andacht, verglichen mit früheren Jahren, merklich zu. |
1646 | Die Kriegsereignisse: Am 7.Juli befand sich das französisch-weimarische Heer unter General Graf von Turenne, im Anmarsch auf Ahrweiler. Die Kirchenschätze und andere Gerätschaften wurden in Verstecken untergebracht, davon befand sich eins bei der Tür des Refektoriums, das andere in der Küche links neben dem Haupteingang. Am 8.Juli fiel ein weimarisches Regiment unter Oberst Großwurm in der Grafschaft Neuenahr ein. Am 9.Juli wurde Pater Dominicus Ratzig aus unserem Kloster an den General abgesandt um sicheres Geleit zu erhalten. Am 10.Juli forderte Turenne die Stadt Ahrweiler zur Übergabe auf. Pastor Servatius Otler wurden ins feindliche Lager abge-führt. Gegen Abend des 10.Juli zeigte Ahrweiler auf dem Turm die weiße Fahne. Am 11.Juli fielen mehr und mehr Regimenter in die Stadt ein, plünderten in grimmiger Gier und Wut, raubten in der Kirche alles sakrale und profane Gerät. Sie schändeten die heiligen Reliquien, rafften die Kelche und Kirchengeräte zusammen, Bilder des Gekreuzigten und die Bildsäulen wurden zerschlagen. In der Kirche hatten Männer, Frauen, Mädchen Schutz gesucht. Sieben kamen auf elendigste und grausamste Weise zu Tode. Am 12. Juli frühmorgens bildete man eine erbärmliche Prozession nach dem Calvarienberg mit dem Allerheiligsten Sakrakament an der Spitze unter Führung des schwerverletzten Vikars Stephan Schleich. In dieser Prozession wurde die Monstranz nach dem Calvarienberg gebracht, die von Stephan Schleich in das Haus des Johannes Gor gerettet worden war. Am 28.Juli erfolgte auf Anweisung des Kurfürsten von Köln die Wiederweihe der Kirche von Ahrweiler vornehmen. Es zelebrierte Herr Christian Vetter, Pastor in Sinzig. Ihm assistierten Hubertus als Kaplan des damals noch in Haft gehaltenen Pastors und die Herren Stephan Schleich und Anno Weirich, Vikare an der Kirche. Am 29. Juli kam die Gemeinde von Ahrweiler frühmorgens in feierlicher Prozession auf den Berg. Die gerettete Monstranz brachten sie anschließend zur Pfarrkirche zurück. Am 20.Oktober 1646 wurde im Interimskapitel Augustinus Brewer zum Guardian gewählt. |
1643 | Am 24.Mai 1643 P.Christoph als Guardian erwählt. |
1640 | Am 20.Mai 1640 folgte P.Philipp Thieck als Guardian. |
1639 | Am 18.September 1639 starb Antonetta von der Leyen. Sie ruht in demselben Grab ihres Vaters. (Siehe auch 17.März 1636 und 1665) |
1637 | In dem am Donnerstag der zweiten Woche nach Ostern abgehaltenen Kapitel wurde P.Werner Beurich zum Guardian bestellt und gleichzeitig unserem Kloster das größere Siegel verliehen. |
1636 | Am 17.März 1636 Herr Damian von der Leyen. Die Herren von der Leyen hatten in dem erst 1629-30 errichteten Kloster ihre Erb-Begräbnisstätte. Das Grab wurde am 10.März 1958 bei Maurerarbeiten wiederentdeckt. (Siehe auch 18.Sept.1639 und 1665) Am 4.Oktober 1636 nahm die Erzbruderschaft vom Strick unseres hl.Vaters Franziskus ihren Anfang. Jeden ersten Sonntag im Monat wird sie gehalten. |
1635 | In dem Interimskapitel zu Köln wurde P.Franziskus Jodoci als Guardian des hiesigen Klosters eingeführt. |
1634 | Am 3.Mai 1634 fand die Feier der Grundsteinlegung statt. |
1630 | Am 28.Februar 1630 übernahmen die Franziskaner die Leitung der Marianischen Bruderschaft und die Christenlehre in Ahrweiler. Pfarrer S.Otler erteilt hierzu die Genehmigung. Am 27.März 1630 erfolgte die feierliche Einführung der Franziskaner und Übernahme des Klosters durch Pater Felix Loch vom Orden des hl.Franziskus von der Observanz. Der Pastor von St.Laurentius, Servatius Otler, Profeß des Benediktinerklosters Prüm, übergab die Schlüssel und fügte eine ausdrückliche Erklärung bei, dass er hiermit allen realen Be-sitz, der an der Kirche hängt, übergeben wolle. Kirche, Klostergebäude, Höfe und kleinere Gärten hatten eine Gesamtfläche von 120 a = 60 Pinten. Servatius Otler, Profeß in Prüm und zur Zeit Rektor der Pfarrei Ahrweiler, bekundet: Ich bin wegen meiner pfarrlichen Befugnisse angerufen worden, ihnen (= der Marianischen Bruderschaft) den in meiner Kirche zu Ehren der jungfräulichen Gottesgebärerin erbauten Altar, der noch keinen eingesetzten Vikar hat, einstweilen zuzuteilen....so erkläre ich, dass sie damit fortfahren mögen, bis für diesen Altar und diese Bruderschaft ein eigener Priester bestellt ist. Ahrweiler, den 22.Mai 1630. Servatius Otler, Pastor. Die Genehmigung des Ordinariats erfolgte am 3.Juni 1630 |
1629 | Am 9.Oktober 1629 erteilten Bürgermeister und Rat von Ahrweiler die Erlaubnis, in der Stadt selbst ein Kloster zu erbauen.Fr.Servatius Otler, Pastor zu Ahrweiler, und Anno Weirich, Vikar an der St.Sebastianusvikarie in Ahrweiler stimmen dieser Bewilligung zu. Am 18.Dezember 1629 erteilt Kurfürst Ferdinand die Erlaubnis, das Kloster auf dem Calvarienberg zu errichten. Beschreibung des Calvarienberges: 1. Besagter Calvarienberg, auch Kop genannt, liegt in einem Bergkreis, eine halbe Viertelstunde oder 600 Schritte von der Stadt entfernt. 2. Der reißende Bach, der sich in der Nähe der Kirche in die Ahr ergießt, könnte durch den Berg geführt werden. Es gibt auch eine Quelle, die vom nahen Wurzelberg kommt. 3. Die naheliegende schöne und schön gelegene Stadt Ahrweiler, eine der vier Hauptstädte des oberen Erzstiftes, zählt 300 mit Ziegeln bedeckte Häuser und innerhalb der Mauern 12 Adelssitze. 7: Vor wenigen Jahren....eine neue Kapelle gebaut, sie hat im Lichten in der Länge 57 und in der Breite 25 Fuß. 8. Die Kirche hat zwei Glocken, zwei Doxalen (=Gitter zwischen Chor und Schiff), eine der Südseite angebaute Sakristei und über der Sakristei einen kleinen Chor. Zu dem in den Felsen gehauenen Grab des Heilands führen zwei breite und helle Treppen hinab. 9: Die sieben in Stein ausgeführten Stationen vom bitteren Leiden fangen beim Stadttor an und enden auf dem Berg. |
1628 | Am 18.Januar 1628 beschlossen sechs Priester die Angelegenheit der Residenz und zugleich eine Lösung zu betreiben. Am 25.Januar 1628 wurde dem Bürgermeister und Schöffe Nikolaus Stappelberg, der Vorschlag unterbreitet. Aus dem Antwortschreiben des Bürgermeisters vom 26.Januar war zu entnehmen, dass der Plan als annehmbar befunden worden war. In der folgenden vollen Ratssitzung sollte eine abschlägige Antwort erteilt werden, jedoch erhielten sie durch Vermittlung von Nikolaus Stappelberg, ein milderer, aber hinhaltender Bescheid. Den Franziskanern wurden noch folgende Angebote gemacht: Der beste Platz würde sich mitten in der Stadt befinden, der Metternicher Hof (vormals Ehrensteiner Hof, heute Restaurant Eifelstube), bei dem die drei Hauptstraßen zusammentreffen, während die Rückseite dem Ufer zu liegt. Die Kapuziner hatten ihn schon ins Auge gefaßt, es ist ein schöner Weingarten ohne Haus, der aber kaum für 2000 Reichstaler zu haben sein wird. Es war auch von dem Richer Hof und der beinahe wüste Eltzer Hof bei dem Tor die Rede. Auch die Väter der Kapuziner und die Väter der Gesellschaft Jesu suchten einen Platz für ihre Niederlassungen in Ahrweiler. |
1627 | Am 17.Juni 1627 wurde der Plan zum Bau der Kapelle und des damit verbundenen heiligen Grabes fertiggestellt. Im Sommer fertigte Johann Reiskirchen, der Zimmermann aus der Wetterau, das den Mauern aufzusetzende Dach an. Zwei Tage vor dem letzten September wurde das Holzwerk durch 20 Mann aufgeschlagen. Gegen 9 Uhr brach aber das Gerüst zusammen, keiner erlitt eine Verletzung.Im Herbst 1627 arbeitete der Steinhauer Johann Palsgraff, ein Geselle des Matthias, in der Höhle, die das heilige Grab werden sollte. Die Stadt Ahrweiler hatte schon häufig den Wunsch geäußert, dass die Franziskaner in Ahrweiler ansässig würden. Am 11.Dez.1627 erteilte der Generalkommissar der Minderbrüder in Brühl dem Kommissar des Klosters die Vollmacht, die Verhandlungen aufzunehmen. |
1626 | Mit dem Brechen und Behauen der Steine hat Johannes Gohr das ganze Jahr zugebracht. |
1625 | Im Jahre 1625 kam der städtische Baumeister Johannes Gohr mit dem Gesuch ein, dass der Stadtrat auf dem Calvarienberg eine größere Kapelle erbauen solle. Als er damit abgewiesen wurde, erbat er sich 14 Tage darauf die Erlaubnis, durch eigenen Fleiß das Werk auszuführen. Unter Bewilligung des Stadtrates hat er im gleichen Jahr angefangen, auf dem Calvarienberg eine größere Kapelle zu errichten.Größe der Klosterkirche: 57 Fuß lang und 25 Fuß breit. |
1622 | Im Jahre 1622 ließ Vikar Jakob Rick die nach dem Calvarienberg gerichteten Stationsbilder auf seine Kosten erneuern. Er ließ auch den gepflasterten Weg bis zur zweiten Station ausführen. |
1620 | Am 8.Aug.1620 verschaffte Jakob Rick, Lizentiat und Vikar in Ahrweiler, durch sein Testament den Brüdern in Brühl das freie Wohnrecht in seinem Haus in Ahrweiler "nachdem die Brüder von der Observanz in Brühl schon immer in der Weinlese oder zu anderen ihnen nützlichen Zeiten in meinem Haus übernachtet habe, verfüge und verordne ich, dass diese Herberge ihnen zum Dienst ihrer Pilgerschaft verbleibe" |
1609 | Im Jahre 1609 nahm in der Stadt Ahrweiler die Bruderschaft zur allerseligsten Jungfrau Maria ihren Anfang. Die Bruderschaft bezweckt, die Ehre Gottes und den Dienst der heiligen Jungfrau Maria zu mehren, die Christenlehre unter der Jugend zu verbreiten. Im Jahre 1614 wurde sie der Kölnischen Bruderschaft inkorporiert und am 18.März 1625 erhielt sie die Statuten. |
1547 | Am 20. (Aug.1671) wurden die beiden im Jahre 1547 gegossenen Glocken in den Turm gehängt. Die größere wiegt 126, der Klöppel 5 Pfund. |
1508 | In der ersten Stadtordnung Ahrweilers (1508-1515) wird schon ein capellen meister zu Calvarien erwähnt, der dem Stadtrat Rechnung über Einnahmen und Ausgaben legen musste. Schon früh führten Prozessionen vom Ahrtor zum Calvarienberg. In einer Stadtrechnung von 1508 heißt es: Item hat man processie gestalt vp Calvarien (Karfreitag) zo gain vp lamentatien Marie, darzo gehat VI priester ind scoelmeistere ind clockener, iedem III albus. |
1505 | Am 14.September 1505, dem Tag der Kreuzerhöhung, wurde die Kapelle mit ihrem einzigen Altar geweiht: Wir, Diederich, Bischof von Cyrene und Professor der Theologie, Generalvikar des Kölner Bistums, bekunden hiermit, dass wir im Jahr der Geburt des Herren 1505, am 14.September, dem Tag der Kreuzerhöhung, diese Kapelle mit ihrem einzigen Altar geweiht haben zu Ehren Gottes des Allmächtigen, der glorreichen Jungfrau Maria und seiner Heiligen, wie Kreuzerhöhung, Sebastianus, Johannes der Täufer, Antonius, Anna, Margaretha, Katharina, Barbara, Georg, Christopherus, Nikolaus, die hl.Ursula, und ihre Gefährtinnen, die hl. Cäcilia. Wir legen darin die Reliquien der Heiligen nieder. Am 21.April 1671 wurde die alte Kapelle abgerissen, der Hochaltar beseitigt und dessen Sepulchrum geöffnet. P.Guardian holten daraus dann im Beisein des Vikars, F.Leonhard, des F.Joseph, des F.Heinrich und mehrerer Laien die eingeschlossenen Reliquien mit der vorbezeichneten Weiheurkunde. |
1502 | Am 14.Febr.1502 haben zwei Bürger aus Ahrweiler, Johann Armbrustmacher und Johann Bardtscherer, von der römischen Kirche einen Ablaßbrief erhalten: Oliverius von Sabina, Georg von Tusculum, Kardinal-Bischöfe der römischen Kirche, die Kardinäle von Portugal, Neapel, Alexandria, Venedig, Monreale, Caesarea, San-Severino, wünschen allen Christgläubigen ewiges Heil...In dem Wunsch, dass die Kapelle zum Leiden Christi, die auf dem vormaligen Kopf gelegen ist, jetzt Calvarienberg bei Ahrweiler genannt, im Kölner Bistum gelegen, mit den ihr gebührenden Ehrenbezeugungen besucht, auch in ihrem Bau geziemend ausgebessert und erhalten, mit Büchern, Kelchen, Beleuchtung, kirchlichen Gerätschaften ausgestattet werde, haben wir, die vorgenannten Kardinäle, einen Ablaß gegeben.... Gegeben, Rom, den 14.Februar 1502. Die alte Kapelle war mit ihrer Stadtseite, aus Angst der Einwohner vor Kriegsgefahr, in Fachwerk, auf der Rückseite gegen den Wald aber in Stein gebaut worden. |
1440 | Im Jahre 1440, ungefähr 15 Jahre nach seinem Auszug zu einer Pilgerfahrt kam ein ehrbarer Ritter, nachdem er in Jerusalem aus den Händen des Guardians der Minderbrüder im Heilandkloster den Orden des hl.Grabes empfangen hatte, nach Deutschland zurück. Das Glück begleitet seine Schritte und führte ihn in die Stadt Ahrweiler im Erzstift Köln. Hier fiel ihm, dessen Phantasie von dem im Lauf seiner Pilgerfahrt gesehenen heiligen Orte angeregt worden war, die Ähnlichkeit von Ahrweiler mit Jerusalem auf. In der Ahr glaubte er den Bach Cedron wiederzufínden. Der anmutige Hügel auf der Südseite, der Stadt gegenüber, schien ihm eine Darstellung des Calvarienberges zu sein. In dem Ort Gierenzheim am Fuß des Hügels sah er den Garten Gethesemani. Er maß die Entfernungen, und es ergab sich, dass es von dem Hügel bis zur Pfarrkirche St.Laurentius in Ahrweiler genau so weit war, wie vom Calvarienberg in Jerusalem zu dem Prätorium des Pilatus. Die Entdeckung wurde sofort veröffentlicht. Der Stadtrat und das Volk von Ahrweiler verpflichteten sich durch Gelübde, den besagten Hügel dem gekreuzigten Heiland und seiner schmerzhaften Mutter zu weihen, nachdem das Hochgericht nach einem anderen Berg auf der Nordseite der Stadt, dem Elligt, verlegt sein würde. (Rheinischer Antiquarius; Lehrer Weidenbach aus Ahrweiler) |
1440 | Um 1440 Bau einer ersten Kapelle auf dem "Kopp"; ein frühes kleines, in Fachwerk ausgeführtes Gotteshaus auf dem fortan Calvarienberg genannten Hügel. |