Römische Eisenverhüttungsanlage "An den Maaren"
Ein wesentlicher Grund für die römische Eroberungen Galliens bis zum Rhein in der Mitte des I. Jh. v. Chr. waren die reichhaltigen Eisenerz- und Edelmetallvorkommen des Rheinischen Schiefergebirges. So sind auch im ausgedehnten Waldgebiet südlich der Ahr bis an den Kesselinger Bach und Vinxtbach Pingen und Eisenerzabbauspuren im Zusammenhang mit römischen Siedlungen und Eisenerzgewinnungen obertätgig festgestellt worden.
Systematische Forschungen baben bisher nur in der römischen Eisenverhüttungsanlage "An den Maaren" unter der Leitung von O. Kleemann, Universität Bonn, in der Zeit zwischen 1959 bis 1967 stattgefunden.
Dabei wurden an mehreren Stellen Fundamente und zusammengestürtzte Reste alter z.T. aus Trockenmauer- und Fachwerk errichteter Häuser festgestellt. Diese liegen deutlich in Gruppen zusammen und waren unterschiedlich groß. Das ganze Areal von etwa 80 m x 120 m wird durch eine Mauer eingefasst. Wissentschaftliche Ausgrabungen haben im wesentlichen in der Südwestecke stattgefunden. Hier wurden Grundrisse von einer Gruppe von Häusern freigelegt, die offensichtlich eine Betriebseinheit zur Eisenverhüttung bildeten.
Insgesamt war das Areal wesentlich größer und bestand aus verschiedenen ähnlichen Einheiten, die eine geschlossene Anlage zur Eisengewinnung und -verarbeitung beinhaltete. Ohne, dass wir den genauen Ablauf der römischen Verfahren zur Eisenverhüttung kennen, scheint es sich aber um sogenannte Röstöfen zu handeln, die durch einen Schmiedeherd ergänzt werden. Ein Wasserbecken und verschiedene Wasserzu- und ableitungen erweitern den Befund.
Die erzhaltigen Gesteine und Rohmaterialien (Brauneisenerz) wurden in nicht allzu weiter Umgebung vermutlich im Tagebau gewonnen. Mit Pferde-, Ochsen- und Maultierkarren transportierte man das Gestein und die Holzkohle zu den einzelnen Verhüttungsanlagen.
Halbfertige und fertige Produkte konnten leicht über die Fernwasserstraße des Rheins flußabwärts nach Bonn, Köln, Xanten, aber auch flußaufwärts nach Andernach, Koblenz und Mainz transportiert und verhandelt werden.