Das Inferno am 29. Januar 1945
Ein Tunnel, der zum Bau von V2-Teilen genutzt wurde und das Ahrtal als Hauptnachschubstrecke für die Westfront gaben Anlass zu täglichen Bombenangriffen und Tieffliegerbeschuss. Da es sich hier aber um gezielte Angriffe handelte, fanden diese nur bei Tage statt und bei einigermaßen gutem Wetter.
Am 29. Januar 1945 war der Himmel mit einer dichten Wolkendecke verhangen. Die Sicht war mäßig. Tieffliegerangriffe waren an diesem Tag nicht zu befürchten. Darum blieben auch viele Tunnelbewohner in ihren Häusern. Dieser fatale Irrtum kostete zahlreichen Menschen das Leben.
Ein von Westen über den Wolken anfliegender Bomberverband legte einen Bombenteppich über den südlichen Teil unserer Stadt. Es dauerte nur einige Minuten und ein Drittel der Innenstadt mit dem stolzen Ahrtor lag in Schutt und Asche.
78 Menschen fanden unter den Trümmern ihrer Häuser den Tod. Viele Schwerverletzte konnten aus den verschütteten Kellern geborgen werden. Bei Fliegerangriffen wie diesem und anderen, zum Beispiel am Heiligen Abend und am Zweiten Weihnachtstag 1944, fanden insgesamt 155 Menschen den Tod.
Rund 1100, zum Teil schwere Bomben, wurden besonders in den letzten Kriegsjahren über Ahrweiler, Bachem, Walporzheim und Marienthal abgeworfen.
Eine Dokumentation über die Opfer des Luftkrieges im Zweiten Weltkrieg Im Eigenverlag des Verfassers: Dr. Paul Krahforst
Ahrweiler 1995 143 Seiten |