Page 48 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1702-1707
1704 – Freitag, den 5. Dezember
Baumeister Thonnis Kriechel und Hubert Appel aus Walporzheim übergeben
ihre Rechnungen wegen der durch die Kriegsparteien erlittenen Schäden vom
13. Februar 1704. Da der Magistrat das Dorf Walporzheim für die letzte Ein-
quartierung mit 197 gld veranschlagt hat und die beiden Bittsteller eine Rech-
nung von 87 gld eingereicht haben, soll das Dorf Walporzheim dem Baumeis-
ter Löhr in kurzer Zeit noch 90 gld bezahlen. Der Rat hat erfahren, dass Johann
Gies zu Walporzheim den Dernauern einige Haustücker verkauft hat. 185
Laurens Heintzen erhält Bauholz zur Erbauung seines Hauses in der Oberhut.
Es ist jetzt Kapital in Höhe von 568 tlr die Gilde, das Hospital und die Vikarien
betreffend zurückgezahlt worden. Weil es unsinnig ist, ein solches Kapital un-
genutzt liegen zu lassen, beschließt der Rat, dieses Kapital an sich zu nehmen
und damit die Schulden bei Rentmeister Dahm zu begleichen. Der Herr von
Wentz und der Kellner Pütz haben in der letzten Zeit viele Eichen für Brenn-
holz fällen lassen. Ebenso haben sie ihr Vieh in den Wald getrieben. Dadurch
ist viel Schaden entstanden. Um den Wald für die Nachkommen zu erhalten,
verbietet der Rat beiden bei Strafe der Exekution das Abhauen von Eichen und
die Viehtrift im Wald. 186
Am 15. Dezember kam der Kaplan des Freiherrn von Bernsau hier an und lo-
gierte im Pferdgen. Am nächsten Tag nahm er eine Abschrift der Kostenaufstel-
lung wegen des Generalmajors Herbeville mit.
1704 – Freitag, den 19. Dezember
Der Förster Michel Schültzgen rügt, dass der Knecht des Bürgermeisters am
Kriegers Heiligenhäuschen einen Eichenbaum abgehauen hat. Johann Niedtges
Junge hat auf einem Nussbaum die Nüsse abgehauen. Heinrich Vallender hat
mit einer Deukahr Holz abgefahren und Hersells Sohn hat eine Karre Eichenäste
gehauen. Weil Gerhard Gotthartz mit einem Hammer den Riegel und die
Schleup abgehauen hat, verurteilt der Rat ihn zu 10 gld Strafe. Er muss den
Schaden wiedergutmachen. Auf seine Bitten hin wird ihm die Hälfte der Strafe
erlassen. 187
Die Tochter der Witwe von Bartholomäus Dünwald gesteht, von der Stadt-
mauer Palisaden abgebrochen und nach Hause getragen zu haben. Da sie ihre
Mittäterinnen nicht nennen will, verurteilt sie der Rat zu 6 gld Strafe. Auf ihre
Bitten hin, wird ihr die Hälfte erlassen.
Am 22. Dezember schickte der Rat die abgestandenen Baumeister Schefer und
Krupp in den Busch, um die Haustücker zu besichtigen.
1704 – Sonntag, den 28. Dezember
Der Rat hat vernommen, dass in Adenau schon drei Regimenter angekommen
sind. Da er befürchtet, dass die Soldaten hierher kommen, schickt der Rat Ge-
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