Page 13 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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Einführung
Die militärischen Belastungen Ahrweilers
In diesem Kontext sind auch die Aussagen der Ratsprotokolle zu den militäri-
schen Belastungen der Stadt zu sehen. Oft ist nicht zu erkennen, ob Freund oder
Feind für die Belastungen verantwortlich war. Den Bürger wird es auch nicht
interessiert haben. Die Beschwernisse waren die gleichen. Auch bei der Nen-
nung der Offiziere ist nicht immer klar, auf wessen Seite sie engagiert waren.
Interessant ist zunächst die Tatsache, dass Ahrweiler spätestens seit 1729 kur-
kölnische Garnison gewesen ist. Neben finanziellen Belastungen hatten Rat
und Bürger auch mit den Problemen des menschlichen Zusammenlebens mit
den fremden Soldaten zu kämpfen. Kommandanten griffen in die kommunale
Selbstverwaltung ein, Bürger fühlten sich durch die Einquartierungen und das
schlechte Benehmen der Soldaten belästigt. Immer wieder versuchten Bürger-
meister und Rat über ihre Stadtpatrone der Einquartierung zu entgehen, in der
Regel vergeblich.
Jahr Einquartierungen Garnisonen Soldaten/Truppen
(kurk. Kompa- (Durchmärsche/Furagelieferungen/
nien) Hand- u. Spanndienst etc.)
1702 Obristleutnant Torantz, Niederländer
Major de la Motte, (Lü-
neburgische u. Celtische
Truppen); Tallerische;
Hauptmann von Crentz
1703 General Goir, Hannoverische u. Lü-
neburger Truppen; Hessen
1704 General von Elverfeldt Engländer, Niederländer, Generalma-
jor Herbeville u. Generalleutnant de
Luci
1705 General von Pallandt Münsteraner, Lüneburger unter Ge-
neral von Spiegel und General von
Bülow
1706 Hessen
1707 General Rolckees
1729 Kompanien der
kurk. Haupt-
leute Zols u.
Lümmersheim
1730 Kompanie des
Hauptmanns
Creyer
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