Patronatsfest der Ahrhut

Ahrhutgemeinschaft St. Barbara feiert am 4. Dezember 2017 Ihr Hutenfest
Bericht von Thomas Weber - Bilder: Reiner Bauer
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„Ahrweiler ist ein bisschen Paradies“


Die Ahrhut begeht am Barbaratag mit vielen Ehrengästen das Hutenfest.
Austausch steht beim Frühschoppen im Fokus.
 

 
1 20171204 102322 RB42381 20171204 102331 RB4239Saniert ist es schon, eine neue Fahne hat es schon, jetzt wird das Ahrweiler Ahrtor ab 2018 so umgebaut, dass es bereits vor der Landesgartenschau 2022 für Gäste begehbar und zugänglich ist. „Der weit-schweifende Blick über unsere Heimatstadt wird den Besuchern dann bewusst machen, in welchem Paradies wir leben“, betonte pathetisch Jochen Ulrich, der als „Ahrhöde“ Hutenmeister am Barbaratag die zahlreichen Gäste des Frühschoppens in der Eifelstube zum Hutenfest begrüßte. In seinem Plädoyer für Familie, Mut und Toleranz, gegen rassistische Strömungen, Anonymität, Lebensangst und Populismus hob Ulrich das Bekenntnis zum Gemeinwesen hervor. „Das Ahrtor, Symbol des Wiederaufbaus nach dem Krieg und der Hoffnung auf Frieden, spiegelt Freud' und Leid wider. Jeder Ahrweiler Schützenkönig zieht durch dieses Tor ein, jeden Verstorbenen aus unserer Mitte geleiten wir durchs Tor zu seiner letzten Ruhestätte“, so Ulrich.

In den Ahrhöde-Jahreskreis band Chronist Peter Winnen die heilige Barbara auch als Schutzpatronin der Feuerwerker mit ein. Ihre schützende Hand habe sie über die Koblenzer Sprengstoffexperten gehalten, als die Ahrweiler Altstadt im März nach einem Bombenfund evakuiert werden musste. Der Verkauf des Calvarienbergs, Seniorenfeier und -ausflug, das neunte Blankartshoffest, das Martinsfest und die Proklamation im Ahrweiler Gürzenich, wo Rolf Seeliger und sein Ahrhöde-Mädchen Marlene als Prinzenpaar proklamier wurden, ließ er Revue passieren. Kritik übte der Chronist an den fehlenden Toiletten am Stadtarchiv, „auch mit Blick auf die Landesgartenschau“, aber auch an den Junggesellen der Oberhut, die ihren Unmut über den Ausschluss vom Martinszug per Fackelschaubild zum Ausdruck gebracht hätten. „Das ist der völlig falsche Weg und spricht für mangelnde Kommunikation.“

1 20171204 102456 RB4245Fürs miteinander Reden und Zusammenwachsen plädierte ebenso Dechant Jörg Meyrer. Wenn 2020 die Pfarrei der Zukunft ein Zusammenschluss von Kreisstadt, Grafschaft und Altenahr zu einer Verwaltungsgröße beinhalte, dann müsse sich das Leben vor Ort abspielen. „Es ist beeindruckend, was die Ahrhut allein in Sachen Altenbetreuung tut. Es muss einer für den anderen einstehen und Verantwortung übernehmen. Das ist die neue Form der Kirche.“

1 20171204 102406 RB4242Mit dem evangelischen Pfarrer Karsten Wächter, der zur Militärseelsorge nach Mayen wechselt, hatte er vorab in Sankt Laurentius einen ökumenischen Gottesdienst abgehalten. „Wie können wir Kirche sein?“, fragte Wächter und glaubt, dass die Kirche „dem Volk aufs Maul schauen muss, um zu wissen, wie die Welt draußen tickt“. „In der Tat ist Ahrweiler ein bisschen Paradies, eine von Menschen gestaltete, behütete Umgebung, in der das Miteinander in besonderer Weise funktioniert“, fand Bürgermeister Guido Orthen, bevor er in seinen „Rechenschaftsbericht“ eintrat. Das Bund-Länder-Programm zur Förderung privater Maßnahmen im historischen Kern- bereich Ahrweilers werde bis 2022 verlängert, „wir stehen für Eigentümer Gewehr bei Fuß“. Eine Ausstellung mit Kunstbannern in der Ahrhut habe sich dem Leben der Ursulinen gewidmet. Wie es mit dem Verkauf der Calvarienberg-Liegenschaft weitergeht, „da herrscht noch reichlich Diskussionsbedarf. Noch sind die Ursulinen Eigentümer und so lange müssen wir sie mit einbinden und so lange bleiben sie in der Pflicht.“

1 20171204 102352 RB4241Die Pflastersanierung in der Ahrhut beginne 2018, ein klares Wort fand Orthen für die Einzelhändler der Niederhut, die sich wegen der Arbeiten in ihrer Straße beschwert hatten und Schadenersatz gegenüber der Stadt geltend machen wollen. „Einer macht Wallung, andere ziehen aus Solidarität mit, so schlimm ist die Situation nicht“, fand der Stadtchef. Und Ortsvorsteher Peter Diewald wurde noch deutlicher: „Man muss der Stadt danken für diese schnelle und hervorragend vorbereitete Baumaßnahme. Es gibt keinen guten Zeitraum für so etwas. Und es wird gemacht, damit die Kunden zum Beispiel mit Rollator künftig besser zu den Geschäften gelangen können.“

Kreisbeigeordneter Horst Gies dankte den Huten für ihren Einsatz für Alte und Kranke und forderte die Festgesellschaft auf, die Hutenfeste zu nutzen, um den Kommunalpolitikern mit auf den Weg zu geben, wo der Schuh drückt. Ebenso wie Wilbert Herschbach vom Heimatverein überreichte Gies eine Spende. Bevor es zum gemütlichen Teil überging, schlossen sich Burgundia Annika Schooß, "Nachbar" Hutenmeister Bernd Koll, Peter Terporten als Vorsitzender der Aloisius-Jugend, Junggesellenschützenkönig Vitus Appel, Bürgerschützenkönig Willi Busch, das Prinzenpaar Seeliger und Christoph Eudenbach, Schultes der „Ahrhöde“ Junggesellen, die am Martinstag zwei zweite Plätze eingeheimst hatten, mit Grußworten an.

11. Adventsfeier im Seniorenheim St. Maria-Josef am 2. Dezember 2017

1 20171202 171327 RB4226Nikolaus und Freunde zu Gast im Senioren- und Pflegeheim St. Maria-Josef in Ahrweiler

1 20171202 155827 RB41951 20171202 160046 RB4198Bereits zum 11. Mal organisierte Musikdirektor Gisbert Stenz im Seniorenheim St. Maria-Josef in der Niederhut einen besinnlichen Nachmittag. Mit seinem SalonEnsemble A(hr)Dur (Viktoria Nyikes und Bruno Fischer, Geige, Gisbert Stenz, Klavier) begleitete er die Moderatorin Ingrid Derra; gemeinsam stimmten sie die Gäste auf den Advent ein. Mitglieder der ehemaligen Brauchtums- und Theatergruppe des Heimatvereins „Alt-Ahrweiler“ sangen mit den Seniorinnen und Senioren bekannte Advents- und Weihnachtslieder. Edith Stenz, Gerda Kirwel und Edith Wolf rundeten den adventlichen und besinnlichen Nachmittag mit Gedichten und Geschichten ab.
1 20171202 171327 DSC 0001 (3)1 20171202 163317 RB4211Zur Freude aller Anwesenden besuchte der Nikolaus (Thorsten Kehl) die Feier, überbrachte Grüße vom Christkind und überreichte jedem Besucher einen „Ditz“. Die Heimbesucher, die aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Adventsfeier teilnehmen konnten, wurden aber auch nicht vergessen. Der Nikolaus besuchte sie in ihren Zimmern und überbrachte Grüße und Geschenke. Antonius Kohlhaas, Vorsitzender des Förder- und Freundeskreises des Heimes, dankte den Aktiven herzlich, mit der Hoffnung auf eine 12. Ahrweiler Weihnacht in 2018.
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Programm:
Musikalische Begleitung: SalonEnsemble A(hr)Dur; Moderation: Ingrid Derra
1. Begrüßung der Gäste (Antonius Kohlhaas)
2. Musik: Largo, Loiellet (aus Kammermusik zur Weihnachtszeit)
3. Lied: Es ist für uns eine Zeit angekommen 
4. Geschichte: Der Stern der Hoffnung - Edith Wolf
5. Lied: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit 
6. Lied: O Tannenbaum.
1 20171202 161523 RB42037. Gedicht: Die Zeit - Gerda Kirwel
8. Lied: Süßer die Glocken nie klingen
9. Sologesang: Ich bete an die Macht der Liebe - Edith Stenz, Gesang, Viktoria Nyikes, 1. Geige)
10. Musik: Sinfonia, H. Purcell (aus Kammermusik zur Weihnachtszeit)
11. Lied: Alle Jahre wieder
12. Lied: Lasst uns froh und munter sein - Auftritt Nikolaus
13. Schlusswort
14. Lied: Oh du fröhliche, Oh du seelige

Beim Mundartabend der Plattakademie Ahrweiler ging es vornehmlich um alte Zeiten

Pressebericht von Gabi Geller (Rhein-Zeitung 28.11.2017)

1 20171123 181259 RB41011 20171123 190552 RB4113Seit Jahren unverändert beliebt bei den Ahrweiler Bürgern  ist die „Plattakademie“, die halbjährlich vom Heimatverein Alt – Ahrweiler  auf die Beine gestellt wird. Entsprechend groß war auch diesmal der Andrang und nur wer früh genug im Gasthaus Bell in der Niederhutstraße eintraf konnte sich einen guten Platz sichern. Tommy Geller am Piano brachte gleich zu Anfang die Gäste mit dem gemeinsam intonierten Loblied auf das „Ahrweiler Platt“ in Stimmung und führte musikalisch durch den Abend. Durch die Veranstaltung führte, wie immer, Rainer Sturm. Und er konnte wieder einmal eine höchst unterhaltsame und abwechslungsreiche Reihe von Beiträgen ansagen. Den Anfang machte Lothar Pötschke mit seinem Bericht über den Preisausschreibengewinn: „Wellnessreise an de Mosel“, Rita Lauter sang das Loblied der Ahrwinzer und der Rebsorten bevor sie später am Abend „en klein Weihnachtsjeschicht“ vortrug. 1 20171123 195827 RB4122Bekannt und beliebt bei der Plattakademie ist auch Helga Kreil. Sie nahm diesmal übertriebene politische Korrektheit aufs Korn. Johanna Gies hatte sich überlegt, wie die Urgroßeltern auf den modernen Alltag unserer Zeit blicken würden. Sein gelungenes Debüt am Rednerpult der Plattakademie hatte Peter Kasper mit einem Text der unvergessenen Marianne Slater. In ihrem Beitrag „Hellije Mannsdach domols“ berichtete Brunhild Dörr über die Angst einiger ungezogener Pänz  vorm Nikolausbesuch. Besinnlich ging es bei Margret Nischalke zu, die aus dem Blick der Kirchenturmuhr den Jahreskreis in Ahrweiler Revue passieren ließ. „Et Handy“ von Fred Fritzen erzählte in urkomischen Reimen von den Tücken und Fallstricken moderner Technik. „Meng Operation“ nannte Magdalena Kirfel ihren Bericht vom Besuch im Maria Hilf Krankenhaus. Zu später Stunde, als ganz sicher nur noch erwachsene Ohren zuhörten, stimmten Karl Heinen und Godehard die Moritat an vom „Schmitze Jreet sing Unschuld“ und dem vergeblichen Versuch, diesen Schatz irgendwo zu bewahren.

Patronatsfest der Niederhut

Niederhutgemeinschaft St. Katharina feierte am 25.11.2017
Ihr Patronatsfest
Bericht von Thomas Weber - Bilder: Reiner Bauer
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Eine Fülle von Informationen für die „Niddehöde“

Hutengemeinschaft feierte Patronatsfest und empfing zahlreiche Gäste
 

 
Viel Ökumene und ein paar verbale Spitzen, Hutengemeinschaft der Niederhut feierte Patronatsfest mit zahlreichen Gästen

Wenn der Festtag der heiligen Katharina auf ein Wochenende fällt, ist besonders viel los beim „Patronatsfest der Niederhut“ in Ahrweiler. Zu Ehren ihrer Schutzpatronin feierte die Hutengemeinschaft am Samstag in der Kapelle des ehemaligen „Klösterchens“ traditionell die heilige Messe, die Pastor Jörg Meyrer gemeinsam mit den Pastoren Hans Kuhn und Karsten Wächter zelebrierte. Dem geistlichen folgte ebenso traditionell der weltliche Teil des Festes in Form eines informativen Frühschoppens. 1 20171125 121816 RB4150Genau 100 „Niddehöde“ und ihre Gäste kamen dazu in Bell’s Restaurant zusammen, wo Hutenmeister Michael Geschier einen Abriss aus der Geschichte der Hut parat hatte und dabei besonders auf die Marienkapelle einging, die seit rund 90 Jahre an der Einmündung der Elligstraße steht. Um diese kümmert sich die Hutengemeinschaft. Da es aktuell einen Modernisierungsbedarf gibt, konnte mit Georg Geschier bereits ein Handwerker gefunden werden, der das Mobiliar kostenlos erneuerte. Martin Pastoors sorgte „für kleines Geld“ für einen neuen Innenanstrich. „Außen muss aber noch einiges gemacht werden“, warf Michael Geschier einen Ball in den Festraum, den Bürgermeister Guido Orthen auffing: „Die Stadt hat den Hinweis verstanden.“ Dezente Hinweise gab es aber auch vom Stadtoberhaupt, und zwar an den Martinsausschuss: „Die Junggesellen sollten das Martinfest in den Straßen von Ahrweiler feiern können.“ Orthen bezog sich dabei wohl auf das Schaubild der „Ovvehöde“, die den Ausschluss vom Martinszug anprangerten. Klar, dass der Applaus von den jüngsten Gästen des Frühschoppens entsprechend groß war.

1 20171125 120212 RB4148Der Festtag war trotz der einen oder anderen Spitze der Redner von Harmonie geprägt. Zahlreiche Festredner lobten das Martins-Schaubild der Niederhut überschwänglich und waren sich unisono sicher: „Mehr geht nicht.“ Chronist Elmar Schmitz blickte auf die Arbeit des Hutenvorstands zurück und erinnerte an zahlreiche Veränderungen in den Gewerbebetrieben. Dass man in der Geschäftswelt die rechtzeitige Fertigstellung der Sanierungsarbeiten des Pflasters bezweifle, ließ Schmitz ebenfalls nicht unerwähnt. „Einen passenden Zeitpunkt für Bauarbeiten in der Ahrweiler Altstadt gibt es sowieso nie“, konterte Bürgermeister Orthen, der die ökumenische Form des Gottesdienstens am Morgen ebenso lobte, wie das „Ökumene Zeichen der Niederhut, nach Bad Neuenahr zum Seniorenkaffee einzuladen.“

1 20171125 123452 RB4154Die nächste ökumenische Handlung: Pastor Meyrer und Pastor Wächter traten gemeinsam ans Mikrofon und berichteten über die aktuellen Themen der katholischen und evangelischen Kirche vor Ort. Gemeinsam werde man für die Weihnachtsgottesdienste werben und auch eine ökumenisch geprägte Feier anbieten, verriet Meyrer. Wächter verabschiedete sich derweil schon einmal von der Niederhut, ihn zieht es im kommenden Jahr zurück in die Militärseelsorge, wie er bekannt gab.

1 20171125 124858 RB4157Den Blick nach vorne richtete auch Ortsvorsteher Peter Diewald, der schon einmal die Werbetrommel für die 1125-Jahr-Feier Ahrweilers im kommenden Jahr rührte. Die Feiern dazu werden an drei Terminen in April, Juni und September stattfinden. Spenden für die rührige Hutengemeinschaft, deren Hauptaugenmerk in der Betreuung der Senioren aus ihrem Bereich liegt, gab es ebenfalls: der Kreisbeigeordnete Horst Gies, der sich explizit freute, dass in allen vier Huten zum Martinsfest Schaubilder und ein Feuer brannten, überreichte eine Ehrengabe des Landrats. Auch der Heimatverein Alt-Ahrweiler unterstützt traditionell die Arbeit der Huten mit einer Spende, die Beisitzer Erich Nagel überreichte. Zur Freude des Hutenvorstands gab es dann auch noch fast 900 Euro als Spende für die Seniorenarbeit von den Wirten der Niederhut-Gaststätte „Jägerhof“, Willi und Martina. Die Ahrweiler Karnevalisten luden die Ältesten der Hut derweil zum Seniorenkarneval ins Helmut-Gies-Bürgerzentrum ein. (wbe)

Knolleköpp im Martinszug

Knollekoepp MartinsumzugAuch in diesem Jahr hat sich der Heimatverein "Alt-Ahrweiler" wieder dafür eingesetzt, dass das althergebrachte Brauchtum der Knolleköpp-Fackeln im Martinszug erhalten werden konnte. Unter kompetenter Anleitung von Hutenmeister Bernd Koll, mit tatkräftiger  Unterstützung von Mitgliedern des Heimatvereins und der engagierten  Mithilfe vieler Eltern schnitzten Schüler der Grundschule am 09.11. und 10.11.2017 aus Futterknollen wunderschöne Fackeln. 
Diese konnten zur Vervollständigung mit nach Hause genommen werden.
 
Am Freitagabend (10.11.2017) fand dann in der Aula die Bewertung statt. Die Kommission gab sich große Mühe, jedem der kleinen Kunstwerke nach Leuchtkraft, Sauberkeit der Ausführung sowie Idee und Umsetzung gerecht zu werden. Die Vertreter des Heimatvereins, sowie der Rektor der Grundschule, Herr Klaus Mührel freuten sich über die große Auswahl und die tollen Ideen..
 
Darüber hinaus erhielt jedes Kind, das eine Knollenfackel gebastelt hatte, eine Preismedaille des Heimatvereins.
 
Knolleköpp-Prämierung
1.  Nadia Schine (4d)      Pokal Heimatverein
2.  Eliza Junior (4a)        Pokal Ortsvorsteher
3.  Lina Koll (2b)             Pokal der Ahrhut
4.  Jens Humacher (3c)  Pokal der Niederhut
5.  Lina Contoli (2a)        Pokal der Adenbachhut
6.  Justus Bahles (1b)     Pokal der Oberhut

Patronatsfest der Oberhut

Oberhutgemeinschaft St. Ursula feierte am 21.10.2017
Ihr Patronatsfest
Bericht von Thomas Weber - Bilder: Reiner Bauer
1 20171021 RB3970Viel Neues in der Oberhut
Beim Patronatsfest wurden Termine für Sanierung von Straße und Tor genannt

1 20171021 100632 RB3974 1Mit den Feiern zu Ehren ihrer Schutzpatronin, der heiligen Ursula, eröffnete die Hutengemeinschaft der Oberhut am vergangenen Wochenende den Reigen der Ahrweiler Hutenfeste. Nach einem Festgottesdienst, ökumenisch zelebriert von Dechant Jörg Meyrer und Pfarrer Karsten Wächter, kamen dabei am Samstagmorgen um die 130 „Ovvehöde“ im Forum Altes Zunftshaus zum traditionellen Frühschoppen zusammen. 1 20171021 101023 RB3982 1Hutenmeister Heiner Fuhs betonte, dass es sich um einen Tag mit reichlich Zeit für die Kommunikation untereinander und nicht um einen Marathon an Reden und Grußworten handeln sollte. Natürlich kamen die Vertreter aus Politik, Gesellschaft oder Kirche ausreichend zu Wort, um über Entwicklungen und Tendenzen ihrer Bereiche zu berichten. Was seit dem letzten Hutenfest in der Oberhut passiert ist, berichtete Chronist Armin von Ameln. An die 20 Begebenheiten zeigten: in der Hut ist immer was los. Den Blick in die Nachbarschaft, zur Bombenentschärfung oder dem Weggang der Ursulinen vom Calvarianberg, gab es obendrauf. Ganz wichtig: die Personalien der „Ovvehöde.“ Clara Pollig wurde Kinderprinzessin, Vitus Appel Schützenkönig und Susanna Smolenski erhielt von Bundespräsident Gauck das Bundesverdienstkreuz. Maibaum, Seniorenfeste, Martinstag, Karneval oder Schützenfest, immer war der Hutenvorstand dabei.
1 20171021 KLetztmalig in seiner laufenden Amtszeit beim Fest war Bürgermeister Guido Orthen, denn der muss sich im November erst einmal wieder dem Wählervotum stellen. Orthen hatte Termine parat. So werden am kommenden Dienstag, 24. Oktober, im Ahrweiler Ortsbeirat die Planungen für den Ausbau der Oberhutstraße vorgestellt. Baubeginn soll im Herbst 2018 sein, die Arbeiten werden rund zwei Jahre dauern. Danach wird dann das Obertor saniert. Bereits im kommenden Jahr beginnen die Arbeiten am benachbarten Ahrtor, um dieses begehbar zu machen. Offen sei noch, ob im Bereich des jetzigen Parkplatzes an der Alveradisstraße ein Parkdeck bis hin zum Mühlenteich entstehe. Anfang kommenden Jahres würden die Planungsentwürfe erwartet, so der Bürgermeister. „Erst dann wissen wir mehr“, trat das Stadtoberhaupt Gerüchten aus der Ehrenwall’schen Klinik entgegen, der Klinikleitung seien die Pläne schon bekannt. Orthen machte dabei allerdings sowohl deutlich, dass Ahrweiler ein Parkplatzproblem habe, wie auch, dass auf keinen Fall der Blick auf die Stadtmauer verbaut werde. Die Vereine der Stadt lud er unterdessen zu einem Treffen hinsichtlich der Aktivitäten bei der Landesgartenschau 2022 ein und verriet, dass sowohl der Ehrenwall’sche Garten an der Villa Sophia, als auch der Pfarrgarten von St. Laurentius in die Gartenschau einbezogen würden.
Ortsvorsteher Peter Diewald blickte ebenfalls voraus. So wird Ahrweiler im kommenden Jahr 1125 Jahre alt. Gefeiert wird dreigeteilt: mit einem ökumenischen Gottesdienst und Festkommers im Bürgerzentrum am 21. April, mit einem Benefizkonzert des Heeresmusikcorps auf dem Marktplatz am 7. Juni und mit einer üppigen „Ahrweiler Kulturnacht“ am 15. September. Bis dahin soll dann auch das Pflaster der Altstadt saniert sein. Was immer wieder verschoben wurde, soll bald starten. Während in der Ahrhut und auf dem Markt die Fugen zwischen den Steinen verfüllt werden, um so eine glattere Oberflächen zu erreichen, muss das Kopfsteinpflaster in der Niederhut entnommen werden, damit Stein für Stein bearbeitet und die Rundung im oberen Bereich abgetragen werden kann. Dem muss der Stadtrat allerdings noch zustimmen.
1 20171021 115352 RB3993 1Gemeinsam trat die Geistlichkeit ans Mikrofon und demonstrierte Einigkeit. Der evangelische Pfarrer Karsten Wächter berichtete von den umfassenden Vorbereitungen zu den Feiern des Reformationsjubiläums am 31. Oktober, die in der Stadt auch von den Katholiken aktiv begleitet werden. Pastor Jörg Meyrer drückte seine Freude über die Einladung zur Mitgestaltung aus und berichtete, dass man mit Spannung auf neue Informationen zu Änderungen in den geplanten neuen Großpfarreien warte, die Bischof Ackermann für Montag ankündigte. Für Wächter war es übrigens der letzte Auftritt beim Fest der Oberhut, er wird am 20. Januar verabschiedet und wechselt an einen anderen Ort.

1 20171021 121329 RB3994 11 20171021 125854 RB4001 1Erstmals ans Mikrofon trat dagegen Burgundia Annika Schoohs. Sie beschränkte sich keineswegs nur auf ein Grußwort, sondern forderte von der Hutengemeinschaft eine deutliche Unterstützung der Schulen am Calvarienberg und der für deren Erhalt gegründeten Stiftung. Nach weiteren Grußworten der Ahrweiler Schützen, des Heimatvereins und der Junggesellen der „Ovvehöde Jonge“ hatten die Festbesucher bei Leberkäse und Wein noch ausreichend Gelegenheit, über die vielen Themen des Vormittags zu diskutieren.

Traditioneller Mundartabend (Plattakademie)

Der Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ lädt am Donnerstag, den 23. November 2017 zum traditionellen Mundartabend ein.
Veranstaltungsort ist Bell's Weinrestaurant & Biergarten in der Niederhutstraße 29a, in Ahrweiler.

Beginn 19.00 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr), der Eintritt ist frei.

Auf Ihren Besuch freut sich der Heimatverein „Alt-Ahrweiler“

Dr. Wilbert Herschbach
1. Vorsitzender

9. Band der Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler

EINLADUNG
Am Dienstag, dem 24. Oktober 2017, 18.30 Uhr,
stellt der Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ den
9. Band der Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler,
bearbeitet von Hans Georg Klein, vor.

Wir würden uns freuen, viele Freunde des Heimatvereins an diesem Abend in der ehem. Synagoge in Ahrweiler, Altenbaustr.12a, begrüßen zu können.
Der Eintritt ist frei.

2017 10 24 HV
1. Begrüßung: Vorsitzender des Heimatvereins, Dr. Wilbert Herschbach (Links)
2. Grußwort: Beigeordneter der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, Hans Jürgen Juchem (rechts)
3. Vortrag: „In einem schlechteren Zustand als zu Ahrweiler, mag wohl an keinem anderen Orte des Erzstifts das Rechnungswesen seyn...“
Ein Versuch, die verworrene Finanzlage der alten Stadt Ahrweiler zu erklären.(Hans-Georg Klein)
4. Schlusswort: Dr. Wilbert Herschbach
 
Anschließend lädt der Heimatverein zu einem Umtrunk mit Gedankenaustausch ein.

Der Heimatverein auf den Spuren Prümer Äbte

von Hans-Georg Klein

Der Heimatverein wandelte mit vielen Gästen auf historischen Spuren. Sie gingen den sogenannten "Prümer Gang" inner- und außerhalb der Mauern. Dieser historische Prümer Gang ist für uns heute noch so interessant, weil er eine genaue Beschreibung des Grenzverlaufes des Prümer Herrenlandes gibt, dessen Grenzen sich fast über 1000 Jahre nicht geändert haben. Durch diese Beschreibungen, die uns aus den Jahren 1430, 1549, 1694, 1712 und 1744 noch vorliegt, erhalten wir einen ziemlich genauen Einblick in die Topographie und die Besitz­verhältnisse der alten Stadt Ahrweiler. Bei der Niederschrift wurde nämlich auf ein Formular verzichtet. Man hat stets die "topographische Aktualität" beachtet. Das macht diese Protokolle heute noch so wertvoll.Nach dem derzeitigen Forschungsstand ist uns eine Beschreibung des sogenannten Prümer Ganges erst­mals im Prümer Hofweistum von 1430 überliefert. Die letzte erhaltene Version stammt aus dem Jahre 1744. Er wurde in verschiedenen Weistümern überliefert.
20170823 180744 IT0000Bei dem Prümer Gang handelt es sich um den Begleitgang des im Prümer Urbar von 893 beschriebenen Ahrweiler Herrenlandes des Klosters Prüm in der Größe von 50 Morgen und des dazugehörigen Herrenwein­berges rechts und links des Adenbachs.
Der Prümer Gang beschreibt den Limitgang binnen und baußen Ahrweilers. Er wurde alle 8 oder 9 Jahre an einem willkürlich festgesetzten Tag unter der Leitung des Abtes oder des prümischen Hofschultheißen und unter Teilnahme der 7 Schöffen und 28 Hofgeschworenen durchgeführt.
Mit diesem Grenzgang erneuerte das Kloster Prüm seinen Besitzanspruch auf das umschrittene Areal. Wenn in Prüm ein neuer Abt gewählt war, so erschien dieser höchstpersönlich in Ahrweiler und nahm durch die Umschreitung seines Grundbesitzes dieses Areal auch formalrechtlich in Besitz. Das hatte für die dort lebenden Menschen weitgehende Konsequenzen. Dabei müssen wir bedenken, dass es zur damaligen Zeit noch kein Grundkataster gab und dass sich ein Besitzanspruch und die daraus abgeleiteten Pflichten und Rechte in erster Linie auf Zeugenaussagen stützen mussten.
Im innerstädtischen Bereich wurde dieses Prümer Areal von den vier Grindeln begrenzt. Sie standen in der Niederhut-, Ahrhut-, Oberhut- und Adenbachhutstraße und markierten die Grenzen des Prümer Hoheitsge­bietes.
Innerhalb dieses Gebietes lagen alle zentralörtlichen Versorgungseinrichtungen der Stadt Ahrweiler: die Pfarrkirche mit dem Friedhof, der Pfarrhof, der zugleich Asylhof war, der Marktplatz, der Marktbrunnen, das Rathaus mit dem Gewandhaus, die Knaben- und die Mädchenschule. Ferner sind auf diesem innerstädtischen prümischen Areal die Marktmühle, die wohl die Prümer Bannmühle war, der Fischenischer, der Erensteiner und der Gymnicher Hof sowie der Hof des Stiftes Münstereifel zu finden, nicht zuletzt seien der neue Prümer Hof mit der Zehntscheuer und das Gefängnis genannt, das Ausgangs- und Endpunkt des Prümer Ganges war.

Bei der Beschreibung des Prümer Ganges fällt auf, dass man durch Säle und Scheunen hindurch gehen musste. Das lässt den Rückschluss zu, dass dieser Gang älter als die innerstädtische Bebauung ist, die man vor 1200 ansetzen kann.

Der Prümer Gang ging vom Prümer Schloß (= Gefängnis) vor der heutigen Volksbank gelegen aus auf die Wolfsgasse zu, durch das Wolfsgässchen bis an die Stadtmauer. Dann schritt man weiter in die Weinberge hinein, dort wo heute Drodtensbrück steht, geht das Alverads Pfädchen, den Scheid rechts liegen lassend, auf Alverad hinauf. Auf der halben Höhe bog man wieder zum Adenbachs Grund ab. Dann ging man bis zur Lantershofener Flurgrenze. Dort oben beim Handkreuz war Halbzeit. Hier wurden die Zeugen mit Wein und Weck für ihre Arbeit entlohnt. In späterer Zeit kam auch noch ein Entgelt von einem Louisdor (= Goldmünze) pro Kopf hinzu. Vom Handkreuz ging es weiter zum Gericht (= Hinrichtungsstätte), das Im Galgenfeld stand, von dort über den Obersten Stummerich, den Steinräuch, das heutige Steinräuchs Pfädchen (bis 1995) herunter zum Adenbachtor. Vom Adenbachtor ging man durch den Kolvenhof, dann über bebauten Grund zur Judengasse, die heutige Niederhutstraße. Diese und den damals noch offenen Teich überschritt man, musste wieder durch Höfe und Scheunen bis zur Plätzerstraße gehen, ging diese weiter bis zum Hiertz, bog dann in die Ahrhutstraße ein, umschritt den Erensteiner Hof, ging durch den Fischenischer bzw. Blankarts Hof, hier musste man einen Saal durchschreiten, kam an die Rausch, ließ die Marktmühle rechts liegen, ging wieder durch Gebäude, kam beim Anwesen Körtgen in die Oberhutstraße, umging den Deutschen Hof bis zur Altenbaustraße und kehrte dann zum Gefängnis, dem Prümer Schloß, wo der Gang angefangen hatte, zurück.

Verfassungsrechtlich umschreibt der Prümer Gang das prümische Hoheitsgebiet, in dem der Abt von Prüm alleiniger Grund- und Lehnsherr war. Mit diesem Gang wird uns auch der dem Prümer Hofrecht unterworfene Gerichtsbezirk präsentiert. Das Prümer Hofgericht war für Fragen und Streitigkeiten, die sich aus der Grund­herrschaft bzw. dem Lehnsverhältnis mit Prüm ergaben, zuständig. 28 Mitglieder der Prümer familia., d.h. die von Prüm abhängigen Bauern, Winzer und Kaufleute, fungierten als Hofschöffen, während die übrigen Hofgenossen den Umstand bildeten. Dieser Gerichtsverband drückte der Stadt- und Gerichtsverfassung Ahrweilers wichtige Sondermerkmale auf. So beanspruchte Prüm, Kirchen-, Schul-, Marktherr in Ahrweiler zu sein, und leitete das Recht ab, Mitherr des Schöffengerichts zu sein. Sogar das Bürgermeisteramt wurde von Prüm als Abtslehen angesehen. Die sieben Schöffen, die gleichzeitig auch lebenslang Mitglieder des Stadtrates waren, mussten Prümer Lehnsleute sein.
Die damaligen Bewohner Ahrweilers und des Prümer Herrenlandes spürten den Besitzanspruch des Prümer Abtes hautnahe.
Der Abt beanspruchte als oberster Grundherr u.a.:
  1. Aller Grundbesitz in dem umschrittenen Areal gehört dem Abt. Niemand darf hier Land besitzen, es sei denn, er habe es vom Abt oder einem seiner Lehnsleute als Zinsland empfangen.
  2. Für alle auf Prümer Grund stehenden Gebäude wie Rathaus und Schule musste die Stadt dem Abt einen Zins zahlen.
  3. Alle auf Prümer Areal wohnenden Kaufleute hatten dem Abt Zinsen zu entrichten.
  4. Wenn jemand Türen und Fenster brechen lassen will, muss der Abt gegen eine Gebühr zustimmen.
  5. Wenn jemand einen Übersprung - das war im Mittelalter modern - bauen will, muss er dem Abt eine Gebühr entrichten.
  6. Jeder muss den Mist von der Straße fegen.
  7. Wenn jemand über Nacht Tische und Bänke auf der Straße stehen lässt (hier ist besonders an die 4 Jahrmärkte und die Wochenmarkte zu denken), darf der Schultheiß sie wegtragen und nur gegen eine Gebühr wieder hergeben.
  8. An den Marktstrafen hat Prüm zu 3/10 Anteil. Der Prümer Schultheiß bestimmt auch die Stellplätze auf dem Markt und kassiert die Standgelder.
  9. Als Mitherr des Gerichts steht Prüm 1/3 aller Gerichtseinkünfte zu.
  10. Prüm verwaltet das Gefängnis und stellt einen der zwei Gerichtsboten.

Die Prümer Lehnsleute hatten dem Kloster noch bis zum Jahr 1794 zu fronen. Aber der Frondienst war minimal. Das alte Sprichwort "Unter dem Krummstab lässt sich gut wohnen" hatte auch für Prüm und Ahrweiler seine Gültigkeit.
So mussten die von Prüm abhängigen, unadeligen Lehnsleute jährlich 1 Karre Holz, 4 Karren Mist, neun Sester Hafer, 1 Huhn, zehn Viertel Wein zinsen und einen Tag im Jahr den Herrenweinberg umgraben.
So hat sich der auf das Prümer Urbar von 893 gegründete Rechtsanspruch bis zum Ende des kurkölnischen Staates 1794 in Ahrweiler erhalten und das städtische Leben nachhaltig geprägt.

Im Übrigen ist Ahrweiler ein Paradebeispiel dafür, wie auf städtische Rechtsverhältnisse gerichtete Weistümern (inklusive von Hofrechten in Städten aufgegangener Villikationen), im Falle nicht erteilter Stadtrechtsurkunden durchaus eine stadtrechtliche Ersatzfunktion zuwachsen konnte.

Jubiläumsfeier für unsere Heimatstadt

Logo1125 AhrweilerUnsere Heimatstadt Ahrweiler, erstmals im Jahre 893 in einem Güteverzeichnis der Abtei Prüm als „Arwilere“ erwähnt, feiert im kommenden Jahr ihren 1125.Geburtstag. Ein schönes Alter, um unsere Stadt gebührend zu feiern!
Die ersten Planungen sind deshalb angelaufen. Ein Team, das dem Ortsbeirat unter der Leitung von Peter Diewald zuarbeitet, hat bereits die ersten Weichen gestellt. Geplant ist das Jubiläumsjahr an drei unterschiedlichen Tagen mit drei unterschiedlichen Veranstaltungen zu feiern.

1. Festabend: “Für Oos“, Samstag, 21. April 2018
18.00 Uhr Ökumenischer Festgottesdienst, Laurentiuskirche
19.00 Uhr Festabend, Helmut-Gies-Bürgerzentrum, Marktplatz
Nach einem ökumenischen Festgottesdienst folgt ein Festabend für die Ahrweiler Bevölkerung und ihre Freunde. Mit wenigen Reden, lustigen Sketchen, guter Musik, kleinen Leckereien und guten Weinen wird gemeinsam der 1125. Geburtstag von „Arwilere“ gefeiert.

2. Donnerstag, 07. Juni 2018
18.30 Uhr Vorprogramm, Marktplatz
19.30 Uhr Benefizkonzert des Heeresmusikkorps Koblenz, Marktplatz
Mit traditionellen Märschen, mit anspruchsvoller Blasmusik, aber auch mit modernen Jazzstücken und aktueller Filmmusik wollen die Militärmusiker Ahrweiler und ihre Gäste auf dem Marktplatz mit einem tollen Konzert begeistern.

3. Samstag, 15. September 2018
Ahrweiler Kulturnacht
In den Stadtmauern und darüber hinaus,
am Nachmittag und in die Nacht hinein mit unterschiedlichsten Aktionen, besonderen Ausstellungen, Vorführungen und Events in Museen, Kirche, Synagoge, privaten Ateliers und Galerien.
Ein buntes Angebot von Kulturschaffenden und Kulturliebenden, das für eine Nacht das sonst so geschäftige Ahrweiler einmal von seiner künstlerischen und anspruchsvollen Seite zeigt.

Ideen und Anregungen werden gerne angenommen und dabei gilt:
Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht!
Für solche Rückmeldungen oder andere Fragen rund um das Jubiläum wenden Sie sich bitte an
Ortsvorsteher Peter Diewald und sein Team
unter der E-Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Ahrweiler Weinwochen 2017

1 2016 Burgundia Irena

Einladung zum "Prümer Gang"

1 20170823 1Der Heimatverein "Alt-Ahrweiler" lädt geschichtlich interessierte Menschen zum "Prümer Grenzgang" ein. Dieser historische Grenzgang der Prümer Äbte innerhalb und außerhalb Ahrweilers sollte etwa alle 8 bis 10 Jahre die Prümer Besitzungen in der Gemarkung Ahrweiler bestätigen. In einer Zeit, als es noch kein Grundbuchkataster gab, waren solche Bestätigungen der Eigentumsrechte zwingend notwendig. Die erste Beschreibung eines Prümer Grenzganges ist uns aus dem Jahre 1430 überliefert.Der Heimatverein führt nun Interessierte auf den historischen Spuren nach den überlieferten Riten,
d.h. es gibt auch eine Pause, wie seit alters her, am „Handkreuz“ mit Rotwein, Weck und einem „Golddukaten“.

Die Führung wird ungefähr 2,5 bis 3 Stunden dauern. Die Teilnehmerzahl ist auf 28 begrenzt.

Termin:
Mittwoch, den 23. August 2017
Beginn: 14:30 Uhr am Marktplatz Ahrweiler

Leitung und Bericht: Hans-Georg Klein
 
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Sommerfahrt des Heimatvereins

Tagesfahrt des Heimatvereins Alt-Ahrweiler nach Mainz und St. Goar
Frühstück Hunsrück (A61), Besichtigung ZDF, Erkundung Mainz, Abendessen St. Goar
Reiseleitung Erich Nagel; Bericht Karl Heinen

Das Ziel der diesjährigen Sommerfahrt des Heimatvereins war Mainz. So fuhren um 7.00 Uhr zahlreiche gutgelaunte Ahrweiler Bürger mit dem Bus der Firma Alfredo Reisen via A61 Richtung Mainz. Unterwegs gab es auf einem Autobahnrastplatz ein gutes Frühstück, das von unserem Fahrer Jan, einem fröhlichen Niederländer, bereitet worden war. Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es weiter und wir erreichten Mainz gegen 10.00 Uhr.
2017 07 06 TF Mainz 1Unser erstes Ziel war das ZDF auf dem Lerchenberg, wo wir sehr freundlich in Empfang genommen wurden. Dort entstand auch das Gruppenfoto. Wir teilten uns in 2 Gruppen und wurden fachkundig durch mehrere Studios geführt. Die Teilnehmer staunten über die Größe und die phantastische technische Ausrüstung. Unsere charmanten Führerinnen erläuterten uns das Entstehen mancher Sendung und den Aufwand, der für das Gelingen einer Sendung wie die Drehscheibe, das aktuelle Sportstudio und für die diversen Nachrichtensendungen, betrieben wird. So vieles der Darstellung ist Illusion, die geschickt mittels verschiebbarer Kulissen und Lichteffekten erreicht wird. Besonders imponierend war die riesige Anzahl an Scheinwerfern in den Studios, damit auch jede Ecke und jede Szene deutlich werden kann. Nachdem wir noch einen großen Regieraum gesehen hatten, ging es in den ZDF-Fernsehgarten der uns auch fachkundig erläutert wurde. Abschließend sahen wir uns noch im „Kino“ einen Film über die Entstehung der täglichen Nachrichten an. So staunten alle darüber, wie lang ein Arbeitstag für einen Haupt-Nachrichtensprecher ist, die meiste Zeit geht für die Recherche und die gute journalistische Aufbereitung drauf, das Vortragen in den Live-Sendungen ist dagegen gar nichts. Ebenso beeindruckte die Größe des Fernsehgartens.
2017 07 06 TF Mainz 2Nachdem wir uns mit einem Ahr-Weinpräsent verabschiedet hatten nahmen wir in der Kantine ein gutes Mittagessen ein. Der Bus brachte uns dann nach Mainz-Innenstadt, wo wir 3 Stunden zur freien Verfügung hatten, die vielfältig genutzt wurden, gibt es in Mainz doch wahrlich viel zu sehen. Ein Eis, kühle Getränke und Kuchen wurden auch nicht verachtet.Den Abschluss des schönen Tages bildete dann das Abendessen, welches wir in St. Goar im Restaurant Landsknecht am Ufer des Rheines, mit Blick auf die Burg Maus einnahmen. Gegen 21.00 Uhr traten wir dann voll der Eindrücke die Heimreise an. Der 2. Vorsitzende Hans-Georg Klein dankte dem Organisator und Reiseleiter Erich Nagel für seine Arbeit und gute Organisation der Tagesfahrt. In Ahrweiler angekommen, hieß es dann Abschied nehmen. Einem Ondit zufolge, zog es noch ein paar der Teilnehmer in den Jägerhof, um dort den Tag endgültig ausklingen zu lassen.
 

Studienfahrt des Heimatvereins 2017

Fahrt des Heimatvereins Alt-Ahrweiler 2017 nach Prag mit einem Ausflug zur Burg Karlstein
Reiseleitung Karl Heinen
2017 05 07 Prag1. Tag, Sonntag, den 7. Mai 2017 - Hinfahrt
Früh am Morgen starteten 27 Teilnehmer gutgelaunt per Bus ihre Reise nach Prag. Unterwegs wurde, nach einigen kleineren Pausen, bei Nürnberg eine größere Frühstückspause eingelegt. Stefan Kürsten, unser Busfahrer von der Firma Alfredo Reisen, hatte auf einem Tisch das „Frühstücksbuffet“ gezaubert. So konnten wir alle uns an belegten Broten, hartgekochten Eier u.v.m. zünftig stärken und ließen uns auch den Kaffee schmecken. Die Pause gab zudem die erste Möglichkeit, sich schon etwas innerhalb der Reisegruppe kennenzulernen, insgesamt ein leichtes Spiel, kannten sich die meisten doch bereits. Nach ca. 9 Stunden Fahrt, unterbrochen durch weitere Pausen, erreichten wir gegen 17:30 Uhr unser Ziel, die goldene Stadt an der Moldau und dort unser Hotel „NH-Prag“ im Stadtteil Smíchov. Nach dem Auspacken und einem kurzem Frischmachen erwartete uns das erste Abendessen im Hotel, das in Form eines phantasievollen Buffets dargereicht wurde. Anschließend nutzen einige den ersten Abend zu einem Bummel an die Moldau, um den fantastischen Blick auf die nächtliche Stadtsilhouette zu genießen und gönnten sich den ein oder anderen Begrüßungstrunk in einem gemütlichen Bierlokal bzw. suchten gleich nach einem Jazzkeller, für die ja Prag berühmt ist.

2. Tag, Montag, den 8. Mai 2017 - Prag - Stadtführung
Der zweite Tag unserer Reise begann, nach einer guten Nacht, mit einem hervorragenden internationalen Frühstücksbuffet, das wirklich keine Wünsche offen ließ. Unsere charmante Gästeführerin Irena, eine Lehrerin, erwartete uns anschließend und begrüßte uns herzlich in ihrem Tschechien und ihrer Heimatstadt. Um 9.00 Uhr startete unsere Erkundungstour, um uns mit Prag, der Metropole an der Moldau, vertraut zu machen. Zunächst fuhren wir per Bus der alten Stadtanlage entlang, damit wir uns ein Bild von den Ausmaßen der Stadt machen konnten. So ging es vorbei an der zweiten Prager Burg „Vyserad“, wir berührten den Wenzelsplatz mit dem leider eingerüsteten, trotzdem beeindruckenden Nationalmuseum, wir sahen drei typische sozialistische Großbauten aus der jüngeren Vergangenheit, den Hauptbahnhof im Jugendstil und überquerten dabei gleich mehrfach die Moldau. Die Fahrt ging weiter über den Ring hoch auf den Burgberg „Hradschin“, bevor wir dann unterhalb des Berges unsere weitere Entdeckungstour zu Fuß fortsetzten. Durch kleine Gassen führte uns Irena zum Kafka-Museum, dann zur Moldauinsel „Kampa“ mit dem Teufelsbach, dem „Klein-Venedig“ von Prag. Dort konnten wir die alte Wassermühle, stellvertretend für die früher zahlreichen Mühlen an den Seitenarmen der Moldau sehen und erfreuten uns an den hübschen Ruderbooten. Auf einem kleinen Platz auf der Insel, direkt unterhalb der berühmten Karlsbrücke, erklärte uns Irena die Geschichte und die Besonderheiten dieser Brücke aus dem Mittelalter, weil es dort ruhiger war. So manchem lief dabei das Wasser im Munde zusammen, lockte doch dort der Duft des gegrillten Prager Schinkens von einem benachbarten Imbiss. Ausführlich genossen wir die Karlsbrücke, eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Prag, von Musikern, Kleinkünstlern und Touristen bevölkert. Wir bewunderten die schöne Sicht auf das Moldautal, auf die Altstadt, auf die Kleinseite und ganz besonders den Blick auf die langgestreckte Prager Burg, die sich uns mächtig und stolz präsentierte. Auf der Brücke, von 30 Heiligenstatuen, die zum größten Teil aus der Barockzeit stammen, geschmückt, berührten wir natürlich auch die Bronzereliefs an der Statue des Johannes Nepomuk, des Brückenheiligen, die Gesundheit und eine Rückkehr nach Prag verheißen. Gemütlich schlenderten wir zum Altstädter Brückenturm, der noch mächtiger als sein Pendant, der Kleinseitner Brückenturm, ist, und betraten durch das hohe Tor die Altstadt. Zuerst erläuterte Irena uns die Attraktionen am Kreuzherrenplatz, unmittelbar hinter dem Tor. Diesen schmücken zwei Kirchen, zum einen die Kreuzherrenkirche und zum anderen die Salvatorkirche der Jesuiten. An diesem Platz beginnt auch der „Karlsweg“, der alte Krönungsweg der Könige von Böhmen. Diesem folgten wir und erreichten den dreieckigen kleinen Ring, dem früheren Standort zahlreicher Apotheken. Dieser Platz ist von einem prächtigen Brunnen mit Renaissancegitter geziert und von sehenswerten alten Bürgerhäusern umgeben. Weiter führte uns unser Weg zum Altstädter Ring, der guten Stube Prags. Vor dem Altstädter Rathaus erläuterte Irena die Geschichte des Platzes, der ebenfalls von sehr alten, beeindruckenden, zum Teil noch mit gotischen Lauben versehenen, Bürgerhäusern gesäumt ist. Auf ihm finden sich auch die Michaelskirche und natürlich das Altstädter Rathaus, von dem leider ein großer Teil dem 2. Weltkrieg zum Opfer fiel. Pünktlich um 12 Uhr, wie von Irena bestellt, begann das „Männleinlaufen“ am Rathausturm, die 12 Apostel geben sich hier regelmäßig die Ehre. Wir bewunderten die berühmte Astronomische Uhr und die Rathausfassade, einem Gemisch von Baustilen aus mehreren Jahrhunderten. Beeindruckend auf dem Platz ist auch das gigantische Jan-Hus-Denkmal. Zur Theynkirche mit ihren zwei Türmen, gleich hinter einer Hausgruppe gelegen, hat man vom Platz aus ebenfalls einen herrlichen Blick. Weiter ging unser Weg, durch malerische Gässchen, vorbei an der alten Universität „Carolinum“, der ersten deutschen Universität, und dem Ständetheater, hin zum riesigen Wenzelsplatz, wo unsere Führung endete. Irena hatte sich als versierte und engagierte Begleiterin qualifiziert, sie erfreute uns mit ihrem frischen Humor und ihrem netten Akzent.
Jetzt hieß es den Rest der Altstadt auf eigene Faust zu erkunden. Bisher hatte das Wetter gut Stand gehalten, doch gab es kurz nach der Führung einen kräftigen Platzregen, so dass alle in Restaurants flüchteten, einige aber auch pitschnass wurden. Manche nutzen den Nachmittag, um sich das jüdische Viertel mit dem Jüdischen Museum, dem alten Jüdischen Friedhof und die verschiedenen Synagogen anzuschauen, die sich auf engem Raum in der Josefstadt drängen. Es soll hier nicht übergangen werden, dass sich dabei ein beklemmendes Gefühl bei den Besuchern breitmachte, wollten die Nazis doch an diesem Ort ein Museum mit dem zynischen Namen „Museum einer ausgestorbenen Rasse“ errichten.
Am Abend fuhren alle, voll der Eindrücke der Führung und Erlebnisse, mit unserem Bus vom Hotel zum Prämonstratenserkloster Strahov, um im dortigen Brauhaus das Abendessen einzunehmen. Dort wurden uns typisch deftige tschechische Spezialitäten serviert, Braten mit verschiedenen Klößen u.v.m. Natürlich mundete das Prager Klosterbier allen und so verlief der Abend bei bester, feuchtfröhlicher Stimmung. Den Abschluss des Tages bildete dann im Hotel ein Absacker.

3. Tag, Dienstag, den 9. Mai 2017 - Prag - Burgführung auf dem Hradschin
Der dritte Tag unserer Pragreise stand ganz im Zeichen der Prager Burg. Nach dem wieder sehr reichhaltigen Frühstückbuffet stand schon der Bus für uns bereit, der uns auf den Burgberg „Hradschin“ brachte. Dort mussten wir erst eine Taschenkontrolle über uns ergehen lassen, ehe uns dann die Geschichte und die Bauten der Prager Burg wieder von unserer Reiseführerin Irena erläutert wurden. So ging es über diverse Schlosshöfe, vorbei am Amtssitz des Staatspräsidenten, über den sich Irena mit leichter Ironie äußerte, in den ehemaligen Königspalast. Ein Fenster erlangte traurige Berühmtheit, begann doch hier 1618 durch den berühmten zweiten Prager Fenstersturz der Dreißigjährige Krieg, der ganz Mitteleuropa auf tragische Weise verändern sollte.
Nicht zu vergessen, der Veitsdom, das größte tschechischen Kirchengebäude mitten im Burggelände. Unter Kaiser Karl IV. wurde einst im 14. Jahrhundert der Bau der böhmischen Krönungskirche begonnen, in der auch die böhmischen Krönungsinsignien verwahrt werden und die Grablege der böhmischen Könige zu finden ist. Ähnlich wie der Kölner Dom wurde auch dieser Dombau erst im 19./20. Jahrhundert vollendet. Das Bauwerk wurde im Stil der Spätgotik errichtet, bemerkenswert die Steinmetzkunst und das kunstvolle Gewölbe. Der Veitsdom ist ein wahres Schatzkästlein, was seine Ausstattung angeht: Altäre, Reliquien, Grabmäler, Chorgestühl, Kirchenfenster – man ist überfordert, will man alles aufnehmen. Irena nahm sich ausführlich Zeit für diesen Rundgang, freilich ohne dass bei den Teilnehmern Lageweile aufkam.
Nach soviel geistiger Nahrung, führte Irena uns in das berühmten „Goldene Gässchen“ an der Innenmauer der Prager Burg. Hier haben im 16. Jahrhundert Alchemisten nach dem Geheimnis des Goldmachens geforscht – freilich vergeblich – dafür siedelten sich im 19. Jahrhundert Goldschmiede an und auch Franz Kafka lebte und arbeitete zeitweise in einem der kleinen, romantischen Häuser. Heute sind hier viele Souvenirläden zu finden – auch eine Art des Goldmachens -, aber auch ein Museum, in dem dem Besucher das mittelalterliche Leben nähergebracht wird.
Nun war es wirklich Zeit für eine durchaus menschliche Stärkung. Ein Regenguss war heute nicht zu erwarten und so beendete Irena die heutige Führung und verabschiedete uns im Goldenen Gässchen, damit in Kleingruppen oder zu zweit, jeder nach seiner Fasson, die Prager Kleinseite erkunden konnte. In unmittelbarer Nähe der Burg liegen die beeindruckenden Palais bedeutender Adelsgeschlechter, so das Palais Toscana, das Palais Schwarzenberg oder auch das Palais Lobkowitz, heute die deutsche Botschaft in Prag, von deren Balkon Hans-Dietrich Genscher 1989 seine bedeutende Ansprache hielt. Aber nicht nur die Adelspaläste beeindrucken, auch die Bürgerbauten zu beiden Seiten der Nerudagasse mit Ihren Hauszeichen, lockenden Geschäften und Cafés. Hauptkirche auf der Kleinseite ist die barocke Kirche St. Nikolaus, deren Kuppel sich mächtig über den Kleinseitner Ring erhebt. Nach so vielen Gassen, quirligen Straßen und Plätzen bot der weitläufige Park des Waldstein-Palais am Fuße des Burgbergs eine wohltuende Abwechslung und Ruhe. Das Waldsteinpalais ist das größte Prager Palais, erbaut vom großen Feldherrn von Waldstein, der uns unter dem Namen Wallenstein aus dem Dreißigjährigen Krieg besser bekannt ist. Heute ist das Palais der Sitz des Senats des tschechischen Parlaments. Der Park ist aber zugänglich und ist mit der Loggia, der Natursteingrotte, den Wasserspielen und den weißen Pfauen geradezu eine Oase, die zum Verweilen einlädt.
Unser Chauffeur Stefan bot denjenigen, die zwischendurch ein wenig ruhen wollten, einen Shuttelservice zum Hotel und wieder in die Stadt an, denn dieser Tag sollte mit einer Schifffahrt auf der Moldau gekrönt werden. Bei bestem Wetter bestiegen wir also gegen Abend unser Schiff, das pünktlich loslegte und auf dem wir mit einem Willkommensgetränk begrüßt wurden. Auch ein Buffet war bereits vorbereitet, die Musik spielte auf und so ging es gemütlich auf der Moldau zunächst flussaufwärts bis unterhalb der Burg Vyserad, die auf einem schroff aufragenden Felssporn am rechten Modauufer thront, der frühmittelalterlichen Keimzelle der Stadt. Das Schiff kehrte um und genüsslich ging es wieder flussabwärts, vorbei an den Uferpromenaden, den Jugendstilhäusern am Smetanakai und dem „Tanzenden Haus“, unter den vielen Brücken hindurch, den langgestreckten Hradschin am linken Moldauufer vor Augen. Die abendliche Sonne tauchte die ganze Stadt in ein sattes Gold, so dass sich die Stadtsilhouette beidseits der Moldau von ihrer besten Seite zeigte und Prag seinem Namen als „Goldene Stadt“ mehr als gerecht wurde.

4. Tag, Mittwoch, den 10. Mai 2017- Burg Karlstein
Der Mittwoch sollte einen weiteren Höhepunkt unserer Reise bieten und Petrus tat erneut sein Bestes. Nach dem Frühstück wartete schon Stefan mit unserem Bus und unsere Reiseführerin Irena auf uns und pünktlich ging es durch die sanfte Hügellandschaft zur Burg Karlstein, knapp 40 km südwestlich von Prag. Vom Busparkplatz aus hatte man dann die Möglichkeit, zu Fuß zur Burg aufzusteigen oder aber mit einer Kutsche den Anstieg zu meistern. Die Burg Karlstein, gebaut als Sakralburg im 14. Jahrhundert unter Kaiser Karl IV., sollte wie eine „Gralsburg“ der Hort der Reichskleinodien des „Heiligen Römischen Reiches“ werden. 70 Jahre lang wurden hier bis 1421 die Insignien des Römischen Reiches, umgeben von zahlreichen und bedeutenden Reliquien, verwahrt. Diese ruhen ja zwischenzeitlich in der Wiener Schatzkammer, doch hat sich mit der Burg Karlstein ein wahrer Schatzkasten erhalten, bewacht von mächtigen Türmen, mit verschiedenen Kapellen, deren Pracht mehr als beeindruckend ist. Heute ist die Burg Karlstein ein Symbol der tschechischen Republik, erbaut von einem Kaiser aus Luxemburgischem Haus zur Aufbewahrung einer Krone, unter der sich im 14.Jahrhundet ein Gebiet von Lyon bis Krakau, von Siena bis Stralsund vereinte. – Dies im Blick könnte man in der Burg auch gut ein Symbol des heute geeinten Europas und seiner gemeinsamen Geschichte mit all‘ seinen Höhen und Tiefen sehen.
Natürlich besichtigten wir unter fachmännischer Leitung eines Historikers sehr ausführlich die Burg mit den Resten der gotischen Ausstattung, bewunderten die Fresken und besuchten des Kaisers Schlafgemach. Bedauerlich war allerdings, dass uns die Heilig-Kreuz-Kapelle, das geistliche Zentrum der Burg, nur an einem Modell erklärt werden konnte. Über diese Enttäuschung half das gute Wetter hinweg, und man soll sich ja sowieso immer etwas aufheben, um einmal wieder zu kommen ... haben wir doch das Relief des heiligen Nepomuk auf der Karlsbrücke berührt. Nachdem alle Wehrgänge, die Tore und Türme, der Burghof und die phantastische Aussicht fotografisch festgehalten wurden, spazierten wir gemütlich abwärts in den Ort am Fuße der Burg. In einem Restaurant mit schöner Freiterrasse wurde eingekehrt und jeder gönnte sich nach Gusto eine Leckerei.
Anschließend ging es per Bus wieder heimwärts zum Hotel. Irena nutzte die Fahrtzeit, um uns das heutige Leben der Tschechen näher zu bringen, was sie mit humorigen Anekdoten würzte.
Es folgte eine Freizeit in unserem Stadtviertel Smíchov, die einige zur Ruhe nutzten, andere zum Einkaufsbummel im nahegelegenen Einkaufszentrum Andel, nicht ohne die eine oder andere Erfrischung zu sich zu nehmen.
Für den Abend sah das Reiseprogramm einen rustikalen Abend auf einem restaurierten Bauernhof vor. Stefan brachte uns also per Bus in ein kleines Dorf im Prager Umland. Es folgte ein Abend mit Musik, Gesang und Tanz in einer gemütlichen Bauerntenne, an dem noch eine kleine Reisegruppe aus England teilnahm. Das Essen war deftig und schmackhaft, der Wein floss reichlich, die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Mitmachen war angesagt, und so schwangen verschiedene Teilnehmer das Tanzbein zu tschechischen Tänzen. Zum Abschied sangen die Sängerinnen „Should old acquaintance be forgot“, in das unsere britischen Mitgäste einstimmten, auf das unsere Gruppe mit einem kräftigen „Auf Wiedersehen, auf Wiedersehn“ musikalisch antwortete. Beide Gruppen tauschten Freundlichkeiten aus und beide Seiten bedauerten eindringlich den beschlossenen „Brexit“. Auf der Heimfahrt wurde dann im Bus noch manches Lied angestimmt, so dass nach einem gelungenen, sehr stimmungsvollen Abend das Hotel rasch wieder erreicht wurde und an der Hotelbar auch dieser schöne Tag mit einem Schlummertrunk beendet wurde.

5. Tag, Donnerstag, den 11.Mai 2017- Prag . - Tag zur freien Verfügung
Dieser Tag stand uns heute zur freien Verfügung, das heißt, es wurde etwas später gefrühstückt und gegen 10 Uhr bot Stefan wieder seinen Transferdienst in die Innenstadt an. Bei bestem Sommerwetter konnte jeder individuell die Stadt genießen und nach eigenen Schwerpunkten die Stadt erkunden. Noch vor der Abfahrt lohnte es sich, einen Blick auf die gleich neben dem Hotel liegende Villa Bertramska, einem spätbarocken Sommerhaus, in dem Mozart mehrmals zu Gast war und seinen „Don Giovanni“ zu Ende komponierte, zu werfen. Leider ist diese Villa, eigentlich ein Museum, geschlossen, der Reiz ist aber auch durch den sie umgebenen Zaun zu verspüren.
Einige von uns eroberten heute den Laurenziberg, um vom Prager „Eiffelturm“ das Stadtpanorama zu genießen, andere besuchten die barocke Wallfahrtsstätte Loreto auf den Hradschin, wieder andere streiften durch die Gassen und Geschäfte der Altstadt links und rechts der Moldau und tauchten nochmals in das quirlige Leben der Stadt ein.
Spätnachmittag konnte man dann wieder per Bus zum Hotel fahren oder aber man ging der schönen Uferpromenade entlang, benannt nach dem berühmten tschechischen Komponisten Smetana, der die Moldau in eine musikalisches Werk umwandelte, welches, einmal im Ohr, dieses nicht mehr verlassen möchte.
Es folgte ein wieder sehr gutes Abendessen in Buffetform im Hotel, bei dem wirklich jeder auf seine Kosten kam und dem sich ein geselliges Beisammensein mit viel Freude, interessanten Gesprächen, Späßen und Lachen in der Hotelbar anschloss.

6. Tag, Freitag, den 12. Mai 2017 - Heimfahrt
Nach dem letzten Frühstück hieß es, von Prag Abschied zu nehmen. Die Koffer und Taschen waren rasch verladen und so traten wir pünktlich unsere Heimreise an. Sicher lenkte Stefan unseren Bus in heimatliche Richtung, machte regelmäßig Pausen, so dass alle sich die Beine vertreten konnten. Mittags folgte eine ausgedehnte Rast bei Würzburg, wo man einen Imbiss mit Blick auf die Stadt und die Marienfestung zu sich nehmen konnte. Am frühen Abend näherte sich der Bus dem Ahrtal und es wurde sich bei unserem Busfahrer Stefan Kürsten herzlich für seine hervorragenden Dienste bedankt. Dann folgten die Verabschiedungen, in Bad Breisig, in Neuenahr, in Ahrweiler ... Eine tolle Woche lag hinter allen, die vielen Eindrücke müssen erst verarbeitet werden, die Stimmung war herzlich und hervorragend, die Pünktlichkeit der Teilnehmer geradezu preußisch, keiner blieb allein, neue Bekanntschaften wurden geschlossen, alte vertieft – alles in allem, eine runde Sache und so hofft der Heimatverein, dass auch künftig viele Menschen dieses Angebot nutzen werden, fremde Gegenden und Städte gemeinsam kennenzulernen. Auf jeden Fall wird es auch im kommenden Jahr wieder eine solche Studienreise geben - wohin, das wird noch nicht verraten...

P.S.:
Es soll nicht verschwiegen werden, dass auch ein Preis ausgelobt wurde, gab es doch im Kloster Strahov Tischsets, die sich hervorragend kolorieren ließen. Diesen 1. Preis gewann Willi Sonntag, der mit akribischer Feinarbeit und einem Gespür für Farben und Kompositionen ein Werk einreichte, das mehr als beeindruckte und beim Betrachter das Gefühl aufkommen ließ, als habe er die Kunst und das Malen im Blut. Der erste Preis war das große Lob des Reiseleiters am Bande und ein herzhafter Applaus aller Teilnehmer.
 

Die geheimnisvollen Ahrweiler Schützengesellschaften

2017 05 15 Vortrag SchuetzenDer Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ lädt zu einem heimatkundlichen Vortrag über die Besonderheiten der Ahrweiler Schützengesellschaften ein.

Montag, dem 15. Mai 2017
Beginn 19.30 Uhr,
Haus der Schützen, Auf der Rausch 2b

Referent ist Hans-Georg Klein, Archivar der Bürger-Schützengesellschaft. Er beantwortet die Frage, was die drei Gesellschaften Einmaliges haben und worin sie sich von anderen Schützenvereinen unterscheiden, wo sie herkommen, welche Bedeutung sie hatten und welche Aufgaben sie heute noch erfüllen.

Im Anschluss werden wir noch dem Geheimnis des Schützenweines auf die Spur kommen.
Deswegen bitten wir um telefonische Anmeldung unter Telefon 02641-34636
bei unserem Vorstandsmitglied Erich Felten (ggf. Anrufbeantworter).

Von der „jruusse Wösch“ und dem „Hahneköppe“

1 20170406 000000 RB1840Beim Mundartabend der Plattakademie Ahrweiler ging es vornehmlich um alte Zeiten
Pressebericht von Thomas Weber, Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler

Die „gute alte Zeit“ stand beim Mundartabend der Plattakademie des Heimatvereins Alt-Ahrweiler am vergangenen Donnerstag einmal mehr im Mittelpunkt – aber nicht ausschließlich. Mehr als 100 interessierte Gäste waren in Bells Restaurant gekommen, um den Vorträgen zu lauschen. Initiator Rainer Sturm hatte rund ein Dutzend Redner aus Ahrweiler und Umgebung gewinnen können, die mit ihren meist lustigen, oft launischen und manchmal auch nachdenklichen Texten zu gefallen wußten. Was auffiel: im Auditorium saß längst nicht nur die „Ü70-Fraktion“, dort war auch so manch ein jüngeres Gesicht zu entdecken. Vielleicht ein gutes Zeichen für den Erhalt der Mundart.

1 20170406 190238 RB1822Rainer Sturm selbst zitierte zum Auftakt ein Stück von Michael Thelen, dass dieser im Jahr 1950 in den Ahrweiler Nachrichten veröffentlichte. Offensichtlich handelte es sich dabei um ein Lied, zumindest kommt wiederkehrend ein Refrain vor. Dieser beginnt mit den Worten „Oos Städche ohne Ahrporz ess wie ene Kopp ohne Hoar.“ Sturm berichtete, dass er auf der Suche nach der Melodie zu dem Lied sei, in dem sehr deutlich der komplette Wiederaufbau des zerstörten Ahrtors gefordert wird. Thelen zumindest war in seiner Zeit erhört worden. Kommt jetzt noch die Melodie zutage, dürfte das Lied einen der künftigen Mundartabende einläuten. Den aktuellen eröffnete Pianist Tommy Geller mit dem Stück „Wenn esch von fern de Porze sehn“ aus dem Musical „Der Weinteufel.“

1 20170406 190532 RB1825Äußerst detailgetreu berichtete Margret Nischalke von „de Mamm ihr jruuß Wösch“ und verdeutlichte, wie aufwändig noch vor wenigen Jahrzehnten der Waschvorgang war. Der zog sich mit einweichen, waschen, auswaschen und bleichen über Tage hin und hielt zumindest die Frau und die Kinder im Hause auf Trab. Werner Schüller hatte zwei „Verzällche us Ahrweile“ aufgeschnappt und berichtete über den Besuch bei der „Spinatekirmes en Derne“ und die alte Sitte vom „Danzjrosche.“ Mit einem früher genau wie heute aktuellen Thema befasste sich Gerda Kohlhaas, die bei ihrer Rucksacktour mit Enkel Paul eine neue Spezies aus der Gattung der Schweine entdeckte. Neben Haus- und Wildschwein ist dies das Umweltschwein.

1 20170406 193947 RB1835Eine Lanze für die Männerwelt brach Karl Heinen, der einen alten Vortrag der am Mittwoch auch anwesenden Ulla Kehr zitierte. Bei den „Bloome für de Vatter“ ging es um die ständigen und nicht gedankten Anforderungen der Kinder an die Väter, meist finanzieller Art. Blumen zum Dank gibt es erst, wenn diese in einen Kranz gebunden sind und sich der Beschenkte nicht mehr darüber freuen kann. Noch was zum Thema Blumen: die verschwinden mehr und mehr aus Vorgärten und von Gräbern, um durch Basalt ersetzt zu werden. Das bemerkte Lothar Pötschke und vermutet dahinter entweder die neue Verehrung des heiligen Basaltin oder aber die Krankheit des Basaltinismus. Beides nimmt mehr und mehr groteske Züge an, selbst die deutsche Fahne soll laut Pötschke bald nur noch in den Basaltfarben grau und blau strahlen.
Gut zwei Stunden lang ließen sich die Gäste der Plattakademie in den unterschiedlichsten Themen unterhalten. Da gab es noch die Geschichte vom Koffer und zuviel Bürokratie auf der Mülldeponie. Der „jekläute Kaktus“ kam zur Sprache, „de Pisastudie“, „de Ohm Hein“ oder das traditionelle „Hahneköppe.“ Antonius Kohlhaas wünscht sich „ne Sack voll Jeld“ und Manfred Kolling hatte noch gute Erinnerungen an „seng iersch Beisch“.

Jahreshauptversammlung Heimatverein 2017

Hans-Georg Klein neuer stellvertretender Vorsitzender

Heimatverein Alt-Ahrweiler baut Vereinsvermögen ab - Regierungsbunker spült 106.000 Euro in die Kasse
Bericht von Thomas Weber

Rund 60 der mittlerweile 697 Mitglieder waren am Donnerstagabend zur Jahreshauptversammlung des Heimatvereins Alt Ahrweiler in Bell’s Restaurant erschienen. Auf der Tagesordnung standen Rechenschaftsberichte und Wahlen zu Teilen des Vorstands. Aus letzteren ging Hans-Georg Klein als neuer stellvertretender Vorsitzender heraus. Er tritt damit die Nachfolge von Erich Nagel an, der nun den Posten eines Beisitzers besetzt und sich verstärkt um den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb des Vereins, also die Dokumentationsstätte Regierungsbunker kümmern wird.
Zunächst aber berichtete der Vorsitzende, Wilbert Herschbach, über das vergangene Vereinsjahr, in dem der Heimatverein in seinen Satzungszielen einmal mehr vielfältig unterwegs war. So wurden erneut heimatgeschichtliche Bücher verfasst und herausgegeben, der Brunnen am Blankartshof wurde mit historischen Wappen verziert, eine mehrtägige Studienfahrt führte in den Harz und am Fuß des Kalvarienbergs wurden Kreuzwegstationen restauriert. Zudem unterstützte der Verein wieder eine Vielzahl anderer kreisstädtischer Vereine mit finanziellen Zuwendungen. Die meiste Arbeit aber stecken die Mitglieder in den Regierungsbunker, dessen Dokumentationsstätte sie im neunten Jahr betreiben und die sich weiterhin enormen Zuspruchs erfreut. Bis heute wurden mehr als 717.000 Gäste registriert. Das spiegelt sich auch in den Finanzen wieder, wie Schatzmeister Bernd Schrading ausführte. So nahm der Verein im letztjährigen Geschäftsbetrieb 609.000 Euro ein und gab 503.000 Euro aus. Der Überschuss von 106.000 Euro ließ die Rücklagen auf 1,152 Millionen Euro anwachsen. Geld, dass zweckgebunden für den Bunker ist und mit dem zum Beispiel die geplante Toilettenanlage gebaut werden soll. Auf der ideellen Seite kam der Verein einer Finanzamtsforderung zum Abbau der Bestände nach. Unterm Strich wurde das Vermögen um 28.400 Euro reduziert. Alleine die acht historischen Wappen am Blankartshof-Brunnen kosteten den Heimatverein 24.000 Euro. Nach Ausgaben von 67.000 Euro in 2016 plant der Verein für 2017 mit einem ausgeglichenen Haushalt bei Kosten und Einnahmen in Höhe von 28.000 Euro. Dem Haushaltsplan stimmte die Versammlung ebenso zu, wie den darin enthaltenen 7.700 Euro Zuschüssen, die andere Vereine erhalten werden. Welche Arbeit hinter all diesen Zahlen stecke, betonte Rechnungsprüfer Antonius Kohlhaas, der eine korrekte Buchhaltung konstatierte. Der einstimmigen Entlastung des Vorstands folgten die genannten Teilwahlen.

Schließlich erläuterte Karl Heinen den Gästen Eckpunkte der anstehenden Studienfahrt mit Ziel Prag, die sowohl kulturelle, wie auch kulinarische Höhepunkte verspricht. Für die Fahrt von 7. bis 12. Mai sind noch ein paar Plätze frei.
Rainer Sturm wies auf die nächsten Mundartabende der Plattakademie am 6. April und am 17. November hin. Hans-Georg Klein führte zum Abschluss des Abends unkommentiert alte Fotos aus Ahrweiler vor, die nicht im aktuellen Buch „Ansichtssachen“ zu finden sind.

BenefizKonzert des Tambourkorps der Bürgerschützen 2017

„Knüppelchesmusik“ in Perfektion
Jahreskonzert des Tambourcorps der Ahrweiler Bürgerschützen erschallt in Klinik

von Thomas Weber Bild: Judith Schüller
2017 03 22 BSG BK„Marschmusik in unserer Klinik, das hat es bisher auch noch nicht gegeben.“ Christoph Smolenski (rechts) konnte mehr als 100 interessierten Gästen am vergangenen Mittwochabend ein für die Ehrenwall’sche Klinik recht außergewöhnliches Konzert ankündigen. Dort, wo sonst eher ruhige und meist klassische Töne zu hören sind, regierte an diesem Abend die „Decke Trumm.“ Das Tambourcorps der Ahrweiler St. Sebastianus Bürgerschützengesellschaft war angetreten, um in erster Linie Marschmusik zu präsentieren. „Die spielen wir, um die Züge im richtigen Tritt zu halten“, machte Tambourmajor Jürgen Schmitz klar. Denn die rund 700 Ahrweiler Schützen in den neun Zügen, von denen einer das Tambourcorps ist, sollten doch möglichst im Gleichschritt durch die Stadt laufen. Und dazu trägt in erster Linie das in der Spitze 38 Musiker starke Corps bei. Über die Schützen selbst referierte deren Hauptmann und Vorsitzender Jürgen Knieps in seinen Begrüßungsworten kurz, weil es im Auditorium doch einige unbekannte Gesichter gab, die wohl erstmals ein solches Konzert besuchten. Dann übernahm Schmitz das Kommando und hatte zu jedem musikalischen Vortrag eine mehr oder weniger kurze Geschichte parat. Schmitz erläuterte, dass der „Regiments-Gruß“ nur durch einen Zufall den Weg in die Heeresmarschsammlung gefunden hatte, weil er dort einen doppelt vertretenen Marsch ersetzen musste. Der Tambourmajor machte deutlich, dass es sich beim „Torgauer Marsch“ nicht um einen preußischen, sondern um einen sächsischen Marsch handelt und stellte „Preußens Gloria“ als den heutzutage bekanntesten deutschen Militärmarsch vor. Wenig zu sagen hatte der musikalische Leiter zum wohl relativ jungen Marsch „Airport“, denn hier sind weder der Komponist, noch das Entstehungsjahr bekannt. Aus „In die weite Welt“ war einst das Wanderlied „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ entstanden und der Colonel-Bogey-Marsch schaffte es als Filmmusik sogar bis an die Spitze der deutschen Hitparaden. Es waren interessante Geschichten rund um die Titel, die das Corps im erweiterten Flötensatz präsentierte. Neben dem Deutschmeister Regimentsmarsch, dem Laridah-Marsch oder dem Marsch der Medici blieb den Musikern sogar noch Zeit und Luft, für einen Operetten-Tanz. Der Can Can von Jacques Offenbach aus „Orpheus in der Unterwelt“ schaffte ebenfalls den Sprung auf die Titelliste. Kein Wunder, ist dieser zumindest rhythmisch von einem Marsch nicht allzu weit entfernt.
Während des Konzerts, das bei freiem Eintritt gespielt wurde, wurden eifrig Spenden gesammelt. Schließlich sollte das Jahreskonzert auch eine Benefizveranstaltung sein. Und dabei wurde in diesem Jahr für den Förderverein der Ehrenwall’schen Klinik gesammelt. Der unterstützt Patienten finanziell, die sich Dinge im Rahmen ihrer Behandlung nicht selbst leisten können. (wbe)

Studienfahrt des Heimatvereins

Der Heimatverein "Alt-Ahrweiler" führt in der Zeit vom 05. bis 12. Mai 2017 seine diesjährige Studienfahrt durch. Ziel ist diesmal die goldene Stadt Prag.

Reiseleitung: Karl Heinen
Veranstalter: Alfredo-Reisen, Ahrweiler

Reiseverlauf: Programmänderungen vorbehalten

So, 07.05.2017 Anreise
Über die Autobahn vorbei an Frankfurt – Nürnberg ( Mittagsrast ) und Pilsen erreichen Sie die tschechische Hauptstadt.
Nach dem Zimmerbezug im 4*NH Hotel Prag, können Sie sich auf einen ersten Streifzug durch die Stadt machen.
Abendessen und Übernachtung im Hotel.

Mo, 08.05.2017 Sightseeing Prag und kulinarische Köstlichkeiten
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Prager Sehenswürdigkeiten. Nach einer Rundfahrt besichtigen Sie mit ihrer Reiseleitung die Altstadt mit den pittoresken Gassen. Die Route führt Sie am Altstädter Rathaus mit der astronomischen Uhr, vorbei zur Karlsbrücke , wo Sie an der bekannten Statue von Johann von Nepomuk einen Wunsch aussprechen können. Die Tour endet auf dem Wenzelsplatz, der das Zentrum der Neustadt bildet.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung für eigene Entdeckungen.
Am Abend lassen wir uns in einer Brauerei landestypische Köstlichkeiten und das Bier schmecken.

Di, 09.05.2017 Die Prager Burg und Schifffahrt auf der Moldau
Nach dem Frühstück im Hotel erwartet uns der Gästeführer, um Ihnen die Burganlage auf dem Hradschin, hoch über der Stadt zu zeigen. Sie schreiten durch das imposante Tor, passieren den Sitz des Staatspräsidenten und gelangen zum hoch aufragenden gotischen Veitsdom. Viele der bedeutendsten Attraktionen liegen auf dem Burgberg sehr dicht beieinander und sind gut zu erreichen. Bei diesem wunderschönen Rundgang erfahren Sie allerhand Wissenswertes zur Stadtgeschichte.
Gestalten Sie den Nachmittag ganz nach Belieben.
Am Abend unternehmen Sie eine romantische Moldauschifffahrt. Sie passieren die Prager Burg, das Nationaltheater mit dem goldenen Dach, die barocken Paläste und die im Jugendstil entworfenen Häuser entlang des Ufers. Genießen Sie das einzigartige, wunderbar beleuchtete Stadtpanorama aus einer ganz anderen Perspektive und lauschen Sie schöner Musik während dem Abendessen.

Mi, 10.05.2017 Ausflug Burg Karlstein und ein volkstümlicher Abend
Heute begeben wir uns ins Umland und besuchen die 30km südwestlich von Prag gelegene Burg Karlstein.
Sie wurde im Jahr 1348 von Kaiser Karl IV. erbaut, um die königlichen Schätze und die Kronjuwelen des römischen Reiches zu beherbergen. Während einer zweistündigen Führung erfahren Sie Wissenswertes und entdecken jahrhundertealte Schätze.
Genießen Sie während der Rückfahrt nach Prag die Aussicht auf wunderschöne Hügellandschaften, in der weiße Kalkfelsen in die Höhe ragen und sonderbare Formen bilden.
Am späten Nachmittag erwartet Sie ein weiteres Highlight der Reise. Erleben Sie auf einem liebevoll restaurierten Bauernhof einen volkstümlichen Abend mit Musik, Tanz und deftigem, böhmischem Essen.

Do, 11.05.2017 Tag zur freien Verfügung
Gestalten Sie den Tag ganz nach ihren eigenen Wünschen. Genießen Sie das Frühstücksbuffet, gehen Sie noch einmal auf Entdeckungstour durch die Stadt oder in eines der zahlreichen Museen.
Am Abend treffen wir uns gegen 19.00 Uhr zum gemeinsamen Abendessen im Hotel.

Fr, 12.05.2017 Heimreise
Eine spannende und erlebnisreiche Reise geht zu Ende. Im Gepäck haben Sie viele, schöne Reiseeindrücke, die Sie mit zurück ins Ahrtal nehmen.

Leistungen:
* Fahrt im modernen Luxusfernreisebus mit WC, Klimaanlage & Bordbar
* Frühstückspicknick am Anreisetag
* 5 x Übernachtung mit Frühstück im 4*NH Hotel Prague City
* 2 x Abendessen im Hotel am 01.Tag und 05.Tag
* 4 Stunden geführte Stadtbesichtigung Prag
* 1 x Abendessen (3-Gang Menu ) in einer Brauerei
* 4 Stunden geführte Besichtigung Prager Burg inkl. Eintritt
* Schifffahrt auf der Moldau inkl. Abendessen und Musik
* Ausflug Burg Karlstein inkl. Eintritt und zweistündiger Führung
* Volkstümlicher Abend auf dem Cicovitzer Hof inkl. Abendessen, Musik und Tanz
* Reiserücktrittskostenversicherung inkl. Reiseabbruchversicherung

Reisepreis:
599,00 € pro Person im DZ / EZ-Zuschlag: 220,00 €
Reiseleitung:
Vorstandsmitglied Karl Heinen
Anmeldung:
ab Donnerstag, den 2. März, 9.00 Uhr, bis Freitag, den 10. März, bei Alfredo-Reisen, Johanniswall 55

Jahreshauptversammlung Heimatverein

Einladung

zu der gemäß § 7 der Vereinssatzungam Donnerstag, den 30. März 2017 um 19.30 Uhr,
in Bell´s Restaurant, Ahrweiler, Niederhutstr. 27 a, stattfindenden
Jahreshauptversammlung 2017 des Heimatvereins „Alt-Ahrweiler" e. V

 

Tagesordnung

  1. Begrüßung
  2. Jahresberichte
  3. Jahresrechnung, Rechnungsprüfungsbericht, Entlastung des Vorstandes
  4. Haushaltsvorschlag 2017, Jahresbeitrag
  5. Wahl der Mitglieder des Vorstandes gemäß § 6, Abs. 2 der Vereinssatzung (Es sind zu wählen: Stellv. Vorsitzender und 3 Beisitzer/innen)
  6. Beschlussfassung über Anträge die bis zum 22. März 2017 beim Vorstand schriftlich eingegangen sind
  7. Aktivitäten 2017 - Erläuterung der Studienfahrt 2017
  8. Verschiedenes

lm Anschluss an den offiziellen Teil findet ein Lichtbildervortrag ,,Noch mehr Ansichtssachen" statt. Hier werden alte Fott gezeigt, die aus Platzgründen nicht mehr in unserem Buch „Ansichtssachen" abgedruckt werden konnten. Es wird um zahlreiches Erscheinen gebeten.

Traditioneller Mundartabend (Plattakademie)

Der Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ lädt am Donnerstag, den 06. April 2017 zum traditionellen Mundartabend ein.
Veranstaltungsort ist Bell's Weinrestaurant & Biergarten in der Niederhutstraße 29a, in Ahrweiler.

Beginn 19.00 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr), der Eintritt ist frei.

Auf Ihren Besuch freut sich der Heimatverein „Alt-Ahrweiler“

Dr. Wilbert Herschbach
1. Vorsitzender

Bombenentschärfung in Ahrweiler

von Günther Schmitt, General-Anzeiger

3600 Menschen müssen am Sonntag, den 05.03.2017 für die Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Ahrweiler ihre Wohnungen verlassen. Die Stadt richtet Ausweichquartiere ein. Bahnstrecke und B267 werden gesperrt.


Das gibt es so auch nur im Ahrtal. Heulen andernorts Sirenen zur Entwarnung nach Bombenentschärfungen, sollen in Bad Neuenahr-Ahrweiler am kommenden Sonntag, wenn der Kampfmittelräumdienst seine Arbeit an der Fünf-Zentner-Bombe in der Ahrweiler Altstadt getan hat, die Glocken läuten. Konkret werden Sankt Laurentius in Ahrweiler, Sankt Pius in der Stadtmitte und Sankt Marien in Bad Neuenahr dann ein fünfminütiges Festgeläut anstimmen und die „Frohe Botschaft“ verkünden. Das teilte das Rathaus am Donnerstag mit.

Und damit es keine Verwechslung gibt, wird auf das Läuten zum Elf-Uhr-Gottesdienst in Sankt Pius und das Angelus-Läuten aller Kirchen an diesem Tag verzichtet.

EvakuierungsbereichDie Bombenentschärfung bedingt die Evakuierung von 3600 Menschen aus dem ausgewiesenen Sicherheitsbereich mit einem Radius von 500 Metern rund um die Fundstelle. „An diesem Tag wird die Sicherheit oberstes Gebot sein“, sagt Bürgermeister Guido Orthen. „Die vielen Einsatzkräfte werden daher alles dafür tun, um die Evakuierung so reibungslos wie möglich ablaufen zu lassen.“ Der Bürgermeister bittet alle, die von der Räumung betroffen sind, „um Verständnis für diese Maßnahme und die damit einhergehenden Umstände“. Das DRK wird mit Kräften und Fahrzeugen aller Ortsvereine des Kreises im Einsatz sein.

Im Evakuierungsbereich befinden sich neben Hotels auch das Alten- und Pflegeheim Sankt Maria-Josef und die Ehrenwall-Klinik, die ebenfalls geräumt werden müssen.

Der vorgesehene Ablauf des gesamten Verfahrens stellt sich laut Mitteilung von Stadtsprecher Karl Walkenbach wie folgt dar:

Ab 8 Uhr darf in den Evakuierungsbereich nicht mehr eingefahren werden.Um 9 Uhr muss der Evakuierungsbereich verlassen sein.Danach erfolgt die Kontrolle der Häuser des Evakuierungsbereiches durch die Einsatzkräfte von Polizei, Ordnungsamt und Feuerwehr – mit der Freigabe für den Kampfmittelräumdienst.Anschließend beginnt die Entschärfung der Bombe.Nach Ende der Entschärfung erfolgt mit der Entwarnung die Aufhebung der Verkehrssperrungen und der Evakuierungsbereich wird wieder zugänglich gemacht.

Für die betroffenen Bürger hat die Stadt zwei Ausweichquartiere eingerichtet. Ab 7.30 Uhr stehen den Betroffenen am Sonntag die Turnhalle der Aloisius-Grundschule an der Blankartstraße und eine Turnhalle des Calvarienbergs zur Verfügung. Die Betreuung und Verpflegung an beiden Punkten wird von der Stadt sichergestellt. An den Anlaufstellen hat das Ordnungsamt im direkten Umfeld und im Anfahrbereich ein absolutes Halteverbot angeordnet. Entsprechende Schilder stehen bereits.

Für den Zeitraum der Bombenentschärfung ist auch der überörtliche Verkehr von Sperrungen betroffen. Die Bundesstraße 267 ist von Altenahr bis Walporzheim (Einmündung in Höhe Römervilla, die an diesem Tag geschlossen bleibt) frei befahrbar. Aus Richtung Autobahn 61 kommend ist die Bundesstraße 267 in Richtung Altenahr ab der Abfahrt Ahrweiler gesperrt.

Die Ahrtalbahn wird am Sonntag ab 8 Uhr am Haltepunkt Ahrweiler Markt jedoch nicht mehr anhalten. Während der Entschärfung wird der Bahnverkehr in beiden Richtungen gestoppt. Auch für die Omnibuslinien 803, 804, 814, 841 und 844 sowie die Taxibusverkehre von SWB Bus und Bahn ist die Innenstadt gesperrt. Über die Entwarnung wird die Stadt am Sonntag unter www.facebook.com/NeuesausBadNeuenahrAhrweiler und www.Bad-Neuenahr-Ahrweiler.de berichten.

Aktuelle Meldungen der Polizei gibt es über die Sozialen Medien: bei Facebook auf der Seite @PolizeiRheinlandPfalz und auf Twitter unter @Polizei_KO.

Auch am Einsatztag hat die Stadt wieder ein Bürgertelefon eingerichtet. Dieses ist unter den Rufnummern 0 26 41/8 72 64 und 87-188 zu erreichen. Die Nummern gelten von Freitag an.

Bombe in der Altstadt von Ahrweiler gefunden

Bombe soll am 5. März entschärft werden
von Günther Schmitt, General-Anzeiger


Bei Erdarbeiten ist am Mittwochnachmittag in der Ahrweiler Altstadt eine Fünf-Zentner-Bombe gefunden worden. Sie soll am 5. März entschärft werden, 3600 Menschen müssen ihre Häuser verlassen.


fliegerbombe FlBei Erdarbeiten auf einer Baustelle in der Ahrweiler Altstadt ist am Mittwochnachmittag eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe vom Typ GP 500 gefunden worden. Sie wurde vom Kampfmittelräumdienst auf dem Fundgrundstück an der Schützbahn gesichert. Da die Fliegerbombe eine mechanische Aufschlagzündung hat, geht von ihr, so die Experten, keine unmittelbare Gefahr aus. Die Bombe, die von einem Bagger freigelegt worden war, liegt unter Folie und harrt unter Rund-um-die-Uhr-Bewachung durch Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes ihrer Entschärfung."Diese ist für Sonntag, 5. März, vorgesehen", erklärte am Donnerstag Bürgermeister Guido Orthen. Für die Entschärfung wurde vom Kampfmittelräumdienst ein Sicherheitsradius von 500 Metern festgelegt. Das bedeutet laut Orthen: Die komplette Altstadt muss evakuiert werden. Im Süden erstreckt sich der Sicherheitsbereich bis zur Goethestraße, im Norben bis hinter die Umgehung, im Osten bis zur Kreissparkasse und im Westen bis zum Winzerverein.

"Bis 9 Uhr an diesem Sonntag müssen 3600 Menschen ihre Wohnungen verlassen haben", sagte der Bürgermeister. Betroffen seien 2150 Haushalte sowie alle Hotels im Rund der Stadtmauer. Zudem müssen 106 Bewohner des Alten- und Pflegeheimes Sankt Maria Josef sowie alle Patienten der Ehrenwall-Klinik evakuiert werden. Bei der Ehrewall-Klinik ist laut Orthen an Wochenendbeurlaubungen gedacht. Es werde aber sichergestellt, dass die Patienten der geschlossenen Abteilung auch geschlossen untergebracht würden. Nach der Evakuierung werden Feuerwehr und Stadtmitarbeiter die Häuser kontrollieren.

"Notfalls müssen unsere Beamten Gewalt anwenden"

Kreisstadt-Polizeichef Gerhard Engel: "Wer den Eavkuierungsbereich nicht verlässt, wird nach Einzelfallprüfung durch mich in Gewahrsam genommen. Notfalls müssen unsere Beamten auch Gewalt anwenden, um die Menschen in Sicherheit zu bringen." Polizeibeamte würden zudem dafür Sorge tragen, dass Hab und Gut der Bürger bewacht sei. "Die Kollegen ziehen wir erst kurz vor der Entschärfung ab", sagte Engel am Donnerstag.

Orthen geht davon aus, dass die meisten Bürger den Sonntag für einen Ausflug nutzen werden. Wenn nicht, könnten die Evakuierten in der Aloisiusschule und deren Turnhalle sowie im Kloster Calvarienberg, dass die Ursulinen für diesen Tag zur Verfügung stellen, eine vorübergehende Bleibe finden. Die Umgehungsstraße Ahrweiler im Zuge der B267 sowie die Strecke der Ahrtalbahn werden kurzfristig für die Entschärfung gesperrt.

Am Freitag beginnen auf dem dem Fundgrundstück der Bombe Sondierungsarbeiten des Kampfmittelräumdienstes. Dadurch soll, so Orthen, sichergestellt werden, dass es nicht noch mehr Überraschungen gebe. Seien diese abgeschlossen, werde der weitere Fahrplan festgelegt. Denn alle bisherigen Angaben seien unter Vorbehalt kommender Untersuchungen.

Info-Telefon für die Bürger

In der kommenden Woche will die Stadt die betroffenen Bürger per Flugblatt, das an die Haushalte verteilt wird, informieren. Darin werden dann auch Details und Verhaltensregeln aufgeführt. Zudem installiert die Stadt ab Mittwoch, 1. März, von 8 bis 16 Uhr ein Info-Telefon: 02641/87-264 oder 87-188. Da können sich auch Einwohner melden, die sich nicht selbstständig zu einer der Aufenthaltsmöglichkeiten begeben können.

Die gefundene Fliegerbombe geht aller Wahrscheinlichkeit nach auf den Bombenangriff auf Ahrweiler am 29. Januar 1945 zurück. Damals waren besonders die Ahrhutstraße, das Ahrtor sowie die Stadtmauer in Richtung des jetzigen Fundortes in Schutt und Asche gelegt worden. 86 Menschen sind bei dem Angriff ums Leben gekommen. An sie erinnert eine Gedenkstätte auf dem Ahrtorfriedhof.

Patronatsfest der Adenbachhut

Zahlreiche Jubiläen stehen an
Beim Patronatsfest der Ahrweiler Adenbachhut standen
Information und Diskussion im Mittelpunkt
von Thomas Weber
1 20170204 Vorstanstisch1 20170204 102310 RB1557In Ahrweiler wird viel gefeiert, zum Beispiel die Hutenfeste zu Ehren der Schutzpatroninnen der vier Ahrweiler Huten.

Am Samstag war dies bei der Adenbachhut wieder der Fall. Bei den Reden des traditionellen Frühschoppens im Hotel Zum Stern wurde dann deutlich, dass es in den kommenden Jahren noch ein paar Feiern mehr werden, stehen doch Jubiläen an.

1 20170204 103251 RB1559So verkündete Ortsvorsteher Peter Diewald, dass im Jahr 2018 die 1125-Jahr-Feier Ahrweilers auf der Agenda stehe. Dazu wird es im April einen Festabend und im September des kommenden Jahres einen Museumstag.

Nicht ganz so alt, nämlich „nur“ 50 Jahre, wird die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dieses Jubiläum wird im Jahr 2019 begangen, auch hierfür laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

1 20170204 112329 RB15612019 Jahr wird aber auch die Pfarrkirche St. Laurentius 750 Jahre alt, verkündete Pastor Jörg Meyrer. Und in fünf Jahren steht dann die Landesgartenschau an, für die Bürgermeister Guido Orthen am Samstag einmal mehr die Werbetrommel rührte und vor allem die Ahrweiler Vereine aufforderte, sich am üppigen Kulturprogramm aktiv zu beteiligen. Orthen verriet, dass die Bepflanzung des Marktplatzes dann ebenfalls recht üppig würde und dass wohl auch der Pfarrgarten von St. Laurentius für Veranstaltungen geöffnet werde.

Als „Rückbesinnung auf das Natürliche“ nannte das Stadtoberhaupt die Mission der Gartenschau.

Bis es soweit ist, stehen noch zahlreiche andere Themen auf den Agenden. So berichtete Pastor Meyrer vom Tagesgeschäft eines Pfarrei-Managers, der im Hauptjob auch noch Pastor sei. Da wurde jüngst die Schalldämmung in der Zehntscheuer erneuert oder es wurden uralte Kodizes aus dem Schatz der Pfarrei restauriert. Kostet alles viel Geld und läuft so nebenbei.
Nicht nebenbei laufen wird ein neuer Anstrich der Laurentiuskirche, möglichst bis zum Kirchenjubiläum 2019. „Der wird teuer und das Bistum wird nichts dazutun“, machte der Pastor klar. Jüngst wurden bei Untersuchungen sogar Bemalungen entdeckt, die aus dem 13. oder 14. Jahrhundert stammen.

So richtig aktuell ist das Thema Calvarienberg. Hier wird es am Pfingstsamstag mitsamt dem Bischof eine Verabschiedung der Ursulinen geben. Doch was wird aus dem Kindergarten? Das Gebäude sei gepachtet und der Pachtvertrag laufe nicht mehr lange“, so Meyrer.

Sein evangelischer „Kollege“ Karsten Wächter hat keine derart großen Probleme, er berichtete über die Feiern zur 500-jährigen Wiederkehr des Thesenanschlags von Martin Luther. Die Jubiläumsfeiern seien nun die ersten unter dem Zeichen des bewussten aufeinander zugehen der Kirchen.

1 20170204 114306 RB1566Bürgermeister Orthen nutzte den Morgen, um denen, die sich um die Bräuche und Traditionen der Huten kümmern, zu danken. Insbesondere zeigte er sich voll des Lobes, dass es zum Martinsfest wieder bei jeder Hut ein Feuer und ein Schaubild gegeben habe. Orthens Dank galt dabei einer Gruppe von „Ehemaligen“, die die Traditionen unterstützen und weiter pflegen.

Chronist Karl Heinen hatte zuvor über die Gruppe mit ihren derzeit 39 Mitgliedern um Initiator Gerd Reuter berichtet, die sich im vergangenen Jahr maßgeblich um das Martinsfeuer gekümmert haben und die künftig auch beim Maibaumstellen tätig werden sollen. Denn die verbliebenen Mitglieder des Junggesellenvereins „Addemechshöde Jonge“, die diese Traditionen bisher pflegten, haben dem Verein laut Ortsvorsteher Peter Diewald wohl den Rücken gekehrt und ihn in den Dornröschenschlaf versetzt.

1 20170204 120010 RB1569Diewald nutze den Frühschoppen zum obligatorischen kommunalpolitisch-virtuellen Rundgang durch die Stadt und verkündete, was alles geplant sei und womit sich der Ortsbeirat derzeit beschäftige. Dass dabei so manches Vorhaben zeitlich geschoben wurde, ließ Diewald nicht unerwähnt. Aber zumindest die angekündigte Sanierung der Fugen im Pflaster der Ahrweiler Altstadt solle nun dieses Jahr erfolgen.

Und die Sanierung der Oberhutstraße mitsamt des Obertores werden 2017 geplant und in den beiden Jahren darauf durchgeführt. Es tut sich also weiterhin viel, auch wenn nicht alle mit allem einverstanden sind.

So kann die Bemerkung des Chronisten, die Adenbachhut wachse, aber nicht in der Breite, sondern nach oben, durchaus als Kritik an manch einem hoch aufragenden Bauobjekt im Bereich der Hut gesehen werden.
Pressebericht 7. Februar 2017
Bilder (c) Reiner Bauer

Gedenktag Bombennacht 1945

2017 01 29 GB1945Alljährlich gedenkt die Ahrhutgemeinschaft am 29. Januar mit einem Kranz des Bobenangriffs 1945, bei dem das Ahrtor und große Teile der Ahrhut in Schutt und Asche fielen und viele Ahrweiler Bürger den Tod fanden.

Ansprache des Hutenmeisters der Ahrhut Jochen Ulrich

Lieber Herr Pastor Meyrer, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, leev Ahrhöde,
29. Januar 1945 - wenn wir uns heute wieder an dieser hier erstandenen Gedenkstätte für die Opfer des Bombenkrieges versammeln, dann gibt uns dies - und insbesondere auch der Ahrhutgemeinschaft „St. Barbara“ - Bezugspunkt für ein besonderes Gedenken.

Denn auch nach 72 Jahren ist es uns wichtig, dass wir einen Tag haben, an dem wir den Opfern gedenken, die an diesem 29. Januar 1945 bei einem verheerenden Bombenangriff auf unsere Vaterstadt - und insbesondere die Ahrhut - ihr Leben gelassen haben.

Mehr als 150 Mitbürger dieser Stadt fanden den Tod, darunter viele aus dem unmittelbaren Umfeld des Ahrtors, das besonders schwer und nachhaltig getroffen wurde und nur dank der Mithilfe Vieler wieder in seiner alten historischen Gestalt neu erstanden ist.

Darüber hinaus waren auch Soldaten unter den Toten, die hier ihren Dienst taten - und um die ihre Angehörigen trauern mussten.

Somit ist dieses Kriegerdenkmal ein Ort der Erinnerung, den wir immer als Mahnung gegen den Terror des Krieges aufsuchen.

Über 70 Jahre Frieden in Europa folgten dem Wahnsinn des 2. Weltkriegs. Ein Frieden auf der Basis der Demokratie in unseren Ländern - dafür dürfen wir dankbar sein.

Erschrecken und Angst rufen allerdings die Terror-Ereignisse und Kriege der jüngeren Vergangenheit hervor.
Wenn wir an die Terroranschläge der letzten Monate und Jahre denken – in New York, Paris, Brüssel - und vor wenigen Tagen auch bei uns in Berlin – und wenn wir die Schreckensbilder aus Aleppo und vielen anderen Kriegsschauplätzen vor Augen haben - dann kann uns Angst und Bange werden vor der Zukunft. Und ich denke hier insbesondere an die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder.

Auch die Frage der Migration und Integration d e r Menschen, die vor Krieg und Gewalt fliehen und nach Frieden und Freiheit unterwegs sind - stellt uns vor eine ungewisse Antwort.

Resignation und Nichtstun werden keine Lösung sein. Stellen wir uns diesen Herausforderungen einer sicher belastenden und unklaren Zukunftsperspektive mit Mut und Zuversicht.

Unsere kurze jährliche Gedenkfeier sollte Hoffnung und Gottvertrauen - Versöhnendes und Verbindendes -zugleich in sich tragen.
Das Gedenken an die Toten der Kriege muss deshalb immer verbunden werden mit der Aufforderung, sich gegen Gleichgültigkeit, Hass und Gewalt zu wenden und gleichzeitig für Toleranz, Hilfsbereitschaft und Akzeptanz des Gegenüber zu werben.

So verneigen wir uns vor den im Bombenhagel gestorbenen Mitbürgern dieser Stadt und den gefallenen Soldaten gleichermaßen, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

Und in diesem Sinne haben wir diesen Kranz hier niedergelegt –

und ich bitte nun Herrn Pastor Meyrer und Herrn Pfarrer Wächter – denen ich herzlich für ihre Teilnahme an diesem Zusammenkommen danke -

um ein Gebet für all diese Toten, derer wir hier gedenken.

Bedanken darf ich mich auch wieder bei Allen, die schon seit vielen Jahren - und so auch heute wieder - an dieser Gedenkfeier teilgenommen haben, (insbesondere bei den wenigen noch lebenden Zeitzeugen, die dieses Trauma überlebt haben).
Der Hutenvorstand würde sich freuen, wenn Sie im Anschluss an diese Gedenkfeier an unserem schon traditionellen Gedankenaustausch im extra reservierten Weinhaus Coels teilnehmen würden.

Gebet