Page 339 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
Johann Krahe habe sich mit übermäßigem Trincken übernohmen und in ihrer Trun-
kenheit ihr Bett in Brand gesetzt. Die ganze Nachbarschaft sei bedroht gewe-
sen. Nagel verlangt Abhilfe. 10
Sobald die Beklagte wieder vernehmungsfähig ist, soll sie vorgeladen und ver-
hört werden. Gegebenenfalls wird sie aus dem Hospital gesetzt. Bürgermeister
Eichas teilt mit, dass er bei der letzten Quartal-Konvention erfahren habe, alle
Prozesse unter einem Streitwert von 4000 gld würden vom Hofrat nicht mehr
zur Appellation an das Reichskammergericht zugelassen. Thederich und Wes-
sel Schefer, Amtsmeister und Zunftgenossen der hiesigen Schneiderzunft kla-
gen, dass die Soldaten in hiesiger Garnison in die Häuser gingen, um dort wie
die Meister zu arbeiten. Der Zunft entsteht damit ein großer Schaden. Bürger-
meister Herrestorff und der Stadtschreiber erhalten den Auftrag, beim Capitain
die Sache zur Sprache zu bringen. Konrad Schleumer erhält Bauholz zur Er-
bauung einer Scheune. 11
Willibert Kley beklagt sich, dass Baumeister und Schatzheber auf seines Vaters
Namen Schatz und Simpel von ihm einforderten. Der Rat will die Sache nach-
prüfen. Derselbe bittet um Holz für einen Kuhtrog. Er soll sich einen Stumpf
am Nolenbrunnen ausschlagen. Der Gildenmeister Antonius Heinen bittet, den
weißen Gildenwein zu verkaufen, weil in der Scheune kein Platz mehr sei. Es
sei auch kein Füllwein mehr vorhanden. Der Rat beauftragt Bürgermeister
Eichas und den Stadtschreiber, die Baustelle in Marienthal zu besichtigen. Auf
Vorschlag des zeitigen Bürgermeisters will der Rat an sichere Statt-Patronen ein
Fässchen Grabenwein oder Wein vom Wall schicken. Der Ratsverwandte Jo-
hann Alden soll sich um das Brennholz für das Bürgerhaus und die Soldaten
kümmern. 12
Stadtschreiber Lic Sartorius und Ratsverwandter Markenheuer sollen die Loh-
bütten bei Baumeister Laurens Krupp und bei Nikolai Knieps in der Aden-
bachhut in Augenschein nehmen. Sie sollen prüfen, ob die Lohbütten belegt
sind und die beiden Gerber daran erinnern, umgehend die Lohbütten abzu-
schaffen, da ihnen sonst eine Strafe droht. Der Maurer Peter Mies präsentiert
seine Rechnung über 42 rtlr köln 1 gld 8 alb. Der zeitige Baumeister soll ihm
auf Abschlag 50 gld zahlen. 13
1737 – Samstag, den 14. Dezember
Bürgermeister Eichas und Gerichtsschreiber Bossart berichten über ihre Besich-
tigung in Marienthal. Es sei dringend nötig, den besagten Weg abzusenken.
Der Rat beschließt daraufhin, dass jede Hut 15 Mann für kommenden Montag
zu dieser Arbeit abstellen muss. Dazu wird auch die Hälfte der Walporzheimer
Eingesessenen verpflichtet. Bürgermeister Eichas, Schöffe Fechemer und Stadt-
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