Page 364 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743


           buch für das Kriegersgelt gestrichen, weil er keinen eigenen Haushalt hat. Der
           Rat  erlaubt  Johannes  Simons,  den  Kirchenweingarten  vor  der  Adenbachs-
           portze, den er von seinem Vater sel. hat, mit seinem Schwager zu teilen. Der
           Notar übergibt namens des Regierungsrates Rheinbach ein Requisitionschreiben
           [Schreiben  wegen  Beschlagnahmung].  Da  der  zeitige  Bürgermeister  Lic  Her-
           restorff und einige andere Ratsmitglieder abwesend sind, will sich der Rat in
           der nächsten Sitzung mit dem Schreiben beschäftigen. 125
           Die Förster und Feldschützen rügen. Da der Feldschütz Peter Werres keine Rü-
           gen eingebracht hat,  muss er 1 tlr Strafe zahlen. Wenn das sich wiederholen
           sollte, verdoppelt sich die Strafe. Dem Vogtsverwalter von Kesseling wird mit-
           geteilt, dass er Hubert Assenmacher und den neuen Krämer Welsch vor den
           Rat laden möge. Im Hebebuch des Baumeisters Johann Wolff ist Gerhard Kra-
           he mit dem angesetzten ½ rtlr gestrichen worden, weil er einen Soldaten ins
           Quartier bekommen hat. 126
           Der Stadtdiener Laurens Devernich erhält vom Baumeister Johann Wolff 7 gld
           von seinem gezahlten Schatz und Simpel zurück, weil er die Wiese in der Gre-
           venwießen nicht in Besitz hat. Thederich Eller erhält Bauholz für einen Ochsen-
           wagen.
           Am 13. November zahlen Jakob Nietgens und Maria Jung die  aufgelaufenen
                                                                 115
           und die gegenwärtigen Zinsen vom Zontlandischen Kapital  in Höhe von 90
           rtlr cour aus den Jahren 1736 bis 1739 mit 18 rtlr. Das Kapital wollen sie im Ap-
           ril zurückzahlen. Dieses Geld nimmt Bürgermeister Becker in Verwahr. Es soll
           für das Dach des Organistenhauses verwendet werden.

                1738 – Samstag, den 15. November
           Johannes Huth und Johannes Messenich, Vormünder der minderjährigen Erb-
           genahmen  Johannes  Messenichs  sen.  klagen  gegen  Hubert  Schönberg,  den
           Stiefvater. 127
           Beklagter Schönberg hat mit den unmündigen Kindern das Gereijdt [Mobilien]
           geteilt. Dabei hätte er auch Zinsschulden übernehmen müssen. Schönberg gibt
           an, dem verstorbenen Stadtschreiber Herrestorff dafür 3 ½ Pistolen und wegen
           anderer Schulden dem Bürgermeister Gruben sel. 1 Pistole gezahlt zu haben.
           Am nächsten  Ratstag soll Schönberg seine Behauptung  mit Quittungen  bele-
           gen. Konrad Schleumer kündigt das Kapital, welches von Maria Fürnichs her-
           rührt. Er will gleichzeitig die Zinsen von drei Jahren bezahlen. 128
           Hermann Stahl, losledig [unverheiratet], beschwert sich, er sei im Kriegersgelt zu
           hoch angeschlagen und bittet um Korrektur. Er sei losledigen Standes und lasse
           keinen  Rauch  aufgehen,  sondern  wohne  bei  anderen  Leuten  auf  der  Kammer.
           Der Rat will ihn aus der Liste streichen lassen.

           115  Vgl. ZIMMER, Nr. 515
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