Page 365 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743


                1738 – Samstag, den 22. November
           Der Kurfürst hat einen Befehl geschickt mit beijgebogenem Fueß, wonach der Sta-
           tus Capitationis [Kopfsteuer-Anschlag] einzurichten ist. Bürgermeister und Rat
           beschließen, darüber am kommenden Montag zusammen mit den Achtern zu
           beraten. Baumeister Wilhelm Dünwald gibt an, im vorigen Jahr wegen zuviel
           gehabter Kriegerslast von Baumeister und Rat 2 tlr zusätzlich erhalten zu haben.
           Dünwald möchte auch in diesem Jahr diese 2 tlr haben. 129
           Der abgestandene Baumeister Hubert Wolff soll die 2 tlr zahlen und in seine
           Rechnung aufnehmen. Lambert Schefer möchte ein Kapital von 50 rtlr von der
           Vikarie Heilig-Kreuz ablegen. Der Kündigungstermin ist Martini gewesen. Da
           Schefer  anbietet,  noch  ein  Vierteljahr  Zinsen  zu  zahlen,  stimmt  der  Rat  dem
           Wunsch  zu.  Apollinaris  Nuppeney  erhält  Bauholz  für  einen  Neubau.  Servas
           Gülichs Tochter muss 1 gld Strafe zahlen, weil sie einen Korb Rüben gestohlen
           hat. Der Kirchenhalbwinner Gotthard Unckelbach und der Gildenhalbwinner
           Peter Rodden aus Beller werden vorgeladen. Der Rat will mit ihnen über die
           Fruchtpacht sprechen. Emund Koch erhält ½ rtlr monatlich zusätzlich, weil die
           Frau eines Soldaten bei ihm im Kinderbett liegt. 130
           Nachmittags  legt  der  Rat  unter  Zuziehung  der  Hutenmeister  die  Wein-  und
           Kornpreise fest. Der Rotwein soll pro Ohm 19 ½ tlr und der Weißwein 11 ½ tlr
           kosten. Für ein Malter Korn kann 11 gld 18 alb verlangt werden.

                   1738 – Samstag, den 29. November
           Der  Kirchenhalbwinner  von  Eckendorf  Gotthard  Unckelbach  zeigt  an,  dass
           seine Kornpacht zu hoch sei. Zudem habe der letzte Hagelschlag die Ernte völ-
           lig zerschlagen. Er bittet um einen  beliebigen Nachlass. Daraufhin beschließen
           die Provisoren, der Pfarrer und der ganze Rat, dass die Pacht von 22 ml auf 20
           ml pro Jahr gesenkt werden soll. Ausdrücklich wird vermerkt, dass diese Re-
           gelung schon für das laufende Jahr gelten soll. Mit allen Rückständen hat der
           Halbwinner 26 ml zu liefern, die er auch geliefert hat. Dann bestimmt der Rat,
           dass nach dem Tode Gotthard Unckelbachs sein Sohn Johannes das Kirchengut
           als Halbwinner übernehmen kann. Der Rückstand des trockenen Weinkaufs in
           Höhe von 7 rtlr 26 alb wird Unckelbach auf 5 rtlr ermäßigt. Dieses Geld erlegt
           er in bar. Peter Gies erhält einiges Bauholz für eine Scheuer und ein Notkelter-
           haus. 131-132

                  1738 – Samstag, den 6. Dezember
           Der Rat überprüft den Pachtrückstand des Gildenhalbwinners zu Beller Peter
           Rödder. Rödder schuldet die Pacht der letzten 8 Jahre, insgesamt 16 ml Korn.
           Der Gildenknecht soll dafür sorgen, dass der Pächter die rückständige Pacht




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