Page 366 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
binnen 8 Tagen liefert. Wenn Rödder nicht liefert, wird der Rat dessen Obrig-
keit einschalten. Die Förster und Feldschützen rügen. 133
Am nächsten Dienstag soll der Erbgeschworene Tilman Kriechel sämtlichen
Förstern und Feldschützen die Grenzen der Wehrbüsche aufzeigen. Die Provi-
soren der Prozession nach Frauenkirchen erhalten für einmal vom Rat 7 gld 12
alb für eine neue Fahne. Der abgestandene Gildenmeister Anton Heinen soll
das Geld hergeben. Die bürgerlichen Wachen sollen wiederum eingerichtet
werden. Tagsüber sollen an jedem Tor zwei Mann Wache halten und keinen
Bettler noch Juden ohne Pass einlassen. Sollte aber einer einen Pass vorweisen
können, so soll die Wache ihn bei den Stattherren jeglicher Hoidten anmelden. In
Walporzheim und Bachem soll es genauso gehalten werden. Der Organist erin-
nert, dass es nötig sei, die Orgel auseinanderzunehmen. 134
Bartholomäus Löhr erhält Bauholz für ein neues Haus.
Am 6. Dezember zog Margaretha Schopp von hier nach Franken. Vorher hatte
sie hier ein Örtgen für 24 tlr verkauft. Als Auszugsgeld bezahlte sie dafür 1 tlr.
1738 – Freitag, den 11. Dezember
Der Rat beschließt, dem Peter Ley von Rech die gepfändeten Gegenstände,
nämlich Schuhe und zwei Hebben, wiederzugeben. Ley hatte in Michael Lin-
gens Haustück verbotenerweise Rahmen gehauen. Michael Lingen soll wegen
seiner erteilten Erlaubnis bestraft werden. Lambert Hörsch erhält zwei Bäume
als Bauholz. 135
1738 – Samstag, den 13. Dezember
Der Ratsverwandte Kleefuß hat dem Leiendecker Stefan Schauth laut Verein-
barung einen Abschlag bezahlt. Schauth hat 1175 Ruten Dachpfannen, je 100 zu
1 gld 20 alb, verlegt. Michael Lingen hat einen Eingesessenen aus Rech in sei-
nem Haustück am Herrentisch Rahmen hauen lassen. Lingen muss 3 gld Strafe
zahlen, so wie die Kosten der Feldschützen, nämlich für 3 q Wein und Weiß-
brot, übernehmen. Bürgermeister Becker möchte wissen, ob die von Gerhard
Markenheuer 1724 bei der Gilde aufgenommenen 50 tlr und die beim Hospital
geliehenen 14 rtlr im Hebebuch eingetragen sind. 136
Weil Peter Franck die bürgerliche Nutzbarkeit genießt und nicht bei seiner
Kompanie ist, wird sein Begehren, von den bürgerlichen Lasten befreit zu wer-
den, abgelehnt. Bürgermeister Lic Herrestorff und Bürgermeister Becker sollen
sich morgen zum neuenahrischen Amtshaus begeben. Sie sollen dort darlegen,
dass hiesige kurkölnische Untertanen wegen ihrer Ländereien im Jülichschen
gleich den dort Einheimischen zu belasten sind, damit sie nicht doppelt be-
lastet werden. Wenn die Deputierten keinen Erfolg haben, sollen sie umgehend
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