Page 371 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
Am 23. Januar schickte der Rat Bürgermeister Becker nach Hemmessen und
Wadenheim, um nach den von der Ahr abgetriebenen Hölzern zu sehen und
das Nötige zu veranlassen. Am nächsten Tag wurde Tilman Kriechel dorthin
geschickt. Er erhielt 26 alb Diät. 153
Am selben Tag bietet der Rat einige Immobilien zum Kauf an: ein Feld auffm
Leutert, ein Feld auf Stummerich, einen Garten in der Stickergasse, die Kirchen-
wiese auf Essig und einen Gildengarten auf Adorf, der 1 pt hält. Georg Assen-
macher klagt gegen seine Nachbarn. Diese hätten vor seinem Fenster über dem
Pütz ein Bäugen errichtet. Schöffe Fechemer und Ratsverwandter Kleefuß sollen
eine Ortbesichtigung durchführen. Franz Feldmüller muss seinen Schornstein
fegen lassen und wöchentlich die Hobelspäne wegkehren, damit kein Feuer
entstehen kann. Die im Löwen gelagerten städtischen Geräte sollen von dort
weggenommen werden. Bürgermeister Herrestorff und Stadtschreiber Sartori-
us haben mit dem Kommissar Gruben wegen des Schützenfeldes am alten Weg
gesprochen. Das Feld ist etwa 1 mg groß. 154
Gruben bedankt sich für das Angebot und will sich nächstens erklären. Zuvor
sollen die städtischen Gerätschaften aus dem Löwen weggenommen werden.
Der Rat prüft die vom Hospital ausgeliehenen Kapitalien und erstellt eine Liste
der Schuldner. 155
Für diese Arbeit erhalten alle Anwesenden eine Diät. Johannes Lutsch muss
binnen 8 Tagen den auf Winand Lutsch stehenden Schatz bezahlen, bei Andro-
hung der Pfändung.
1739- Samstag, den 31. Januar
Der Marktmüller Niklas Kraudt zahlt 18 rtlr Abschlag auf sein Bürgergeld an
den Baumeister Johann Wolff. Diejenigen Hospitalsmeister, die aus ihren Rech-
nungen noch mit Überschüssen rückständig sind, müssen diese binnen 14 Ta-
gen abführen. 156
Schöffe Schefer erhält den Auftrag, vier weiße Bücher einzukaufen für die Gil-
de, das Hospital, die Vikarien usw. Peter Becker erhält Bauholz für eine Scheu-
er. Johannes Schaaf erhält Bauholz für einen Bau über seinem Keller. Peter
Schülten aus Staffel wird zu ½ tlr Strafe verurteilt. Das dürre Holz, das er im
Wald gesammelt hat, wird ihm weggenommen. Den verzehrten Wein und das
Weißbrot muss er ebenfalls bezahlen. Bürgermeister Eichas erhält vom Bau-
meister monatlich 2 tlr vergütet, weil er dem bei ihm einquartierten Fähnrich
Holz und Licht zur Verfügung stellt. 157
Die Witwe Wolff soll anstelle des ihr zugelegten Reichstalers nun pro Monat 2
tlr erhalten, weil der Leutnant zur Abendzeit nun das Licht länger brennen
lässt.
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