Page 359 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
Georg Heuser sagt aus, er habe am 11. September für die Witwe Johann Löhrs
auf dem Recher Berg Holz geschlagen. Da seien 5 bis 6 Recher gewesen. Diese
hätten zwei dicke Bäume und einen Heister gefällt. Nach Aussagen eines Kin-
des seien die Bäume von Mies Ley aus Rech gefällt worden. Einer der 6 Män-
ner habe mit ihm, Heuser, Stillschweigen verabreden wollen. Ein Eingesesse-
ner aus Kesseling namens Faber berichtet, der neue Kesselinger Krämer habe
an der Kesselinger Kühschleiffen einen Säumbaum abgehauen.
Die Förster und Feldschützen rügen. 101
Das Rügengericht nimmt seinen Fortgang. U.a. muss Jakob Tilmanns Frau we-
gen gestohlener Bohnen auf der Commen 2 gld Strafe zahlen. Wenn sie das Geld
nicht binnen 8 Tagen gezahlt hat, wird sie ins Narrenhäuschen gesetzt. Niklas
Eckendorf erhält einen Baum für einen Kuhtrog. Der Leinenweber von Rech
hat einen Heister gefegt. Er soll auch wissen, wer den Baum am Recher Berg ge-
fällt hat. 102
Johannes Cleß beklagt sich, dass er bei der vorjährigen Umbillettierung einmal
zu viel angeschlagen worden sei. Baumeister Hubert Wolff soll ihn auf dem
Kriegerszettul ausstreichen. Wenn jemand einen Baum ohne Bewilligung des
Rates fällt, muss er künftig 5 rtlr Strafe zahlen. Die Strafe für einen Heister be-
trägt 2 ½ rtlr.
1738 – Montag, den 15. September
Im Beisein der Achter werden die Kötterzettel ausgestellt. Die Anwesenden er-
halten ihre Diät. 103
1738 – Samstag, den 20. September
Nach einer Ortsbesichtigung am Recher Berg berichtet Baumeister Kleefuß, im
Wald des Grafen von Saffenberg seien zwei Bäume und in der Tonnenbach ein
Baum gefällt worden. Nach der Besichtigung sei er mit Georg Heuser nach
Rech gegangen und habe mit Mies Ley gesprochen, der das Schweigen Heu-
sers erkaufen wollte. Mies habe ihnen gesagt, Johannes Ley habe die Bäume
fällen lassen. Kleefuß berichtet auch, Johannes Engels, Eingesessener aus Rech,
habe ein Gebiethstück bekommen, und zwar wie man vermutetet von dem hie-
sigen Eingesessenen Johannes Huth. 104
Der Rat verhängt weitere Feld- und Buschstrafen. Der Marienthaler Müller Til-
man Schorn muss gleich den anderen Müllern sein Bürgergeld bezahlen. Er hat
dafür 14 Tage Zeit, sonst wird er gepfändet. Andreas Kohl, Schwiegersohn von
Chrysant Münster, gebürtig in Entgendorf im trierischen Amt Montabaur er-
hält für die Zahlung seines Bürgergeldes 4 Wochen Zahlungsaufschub. Der zei-
tige Baumeister soll Konrad Schlemmer drei Bäume für ein Quetschkelterhaus
zeichnen. Die Zunftmeister der Hammerzunft Johannes Huth, Hermann Stahl
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