Page 355 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
gerthal gefällt zu haben. Baumeister Alden erhält einen Baum für einen
Kuhtrog. 84
Johannes Berz und Thederich Steins aus Staffel bitten namens der Gemeinde,
ihr den Weidt- und Schweidtgang bis an Scheffers Creutz zu erlauben. Der Rat
lehnt die Bitte ab.
1738 – Samstag, den 23. August
Der Rat beschließt einstimmig, dass künftig auswendige Bürger, die das Bürger-
geld noch schulden, in das Hebebuch des Baumeisters eingeschrieben werden.
Sie sollen dann so behandelt werden, wie alle anderen Steuerschuldner. Johan-
nes Huth gibt an, dass Johannes Gieltges den Säumbaum am Hungerthal gefällt
habe. Er fügt hinzu, Gieltges habe sich bei ihm die Axt geliehen. 85
Als er sie zurückbrachte, habe er gesagt, Baumeister Rüttgers Knecht habe ihm
dabei geholfen. Baumeister Tilman Kriechel beschwert sich über einen ihm zu-
gefügten Schaden. Als für die Pflasterung der Straßen Steine an der Leywogh
geholt worden seien, habe man an seinem Weingarten die Mauer über ein Hauf-
fen geworfen und die Steine weggefahren. Kriechel verlangt als Schadenersatz
zwei Bäume für Kallen. Wenn sich nach Ortsbesichtigung der Vorwurf bestäti-
gen sollte, kann Kriechel die beiden Bäume haben. Johannes Huth erhält einen
Baum für einen Schacht zu seiner Quetschkelter. Am selben Tag wird dem Rat
hinterbracht, der Beutelsmüller Johannes Halbach habe eine Quetschkelter ge-
baut. 86
Diejenigen, die das Backrecht zu Bachem haben, insbesondere Ignatius Nuss-
baum und Hubert Carnoth, haben die am Backhaus übriggebliebenen zwei
Bäume an Baumeister M. Hoffnagel für 21 Blaffert und einen Baum an Jakob
Michels verkauft. Das Geld soll in Arrest gelegt werden. M. Hoffnagel erhält
einen Stumpf für einen Kuhtrog. Georg Heuser ist das Holzhauen bei Strafe
von 2 rtlr verboten worden. Gleich darauf ist das vor seinem Haus liegende
Holz beschlagnahmt worden. Heuser muss vor dem Rat erscheinen. Der Rat
befiehlt dem Arburger Müller Matthias Wollschläger zum letzten Mal, am
künftigen Ratstag die Halbscheid seines Bürgergeldes zu entrichten, sonst wird
er gepfändet. Magistraliter wird beschlossen, wegen der Keller und Treffen in
der Stadtordnung nachzusehen. 87
Michael Gies erhält gegen die übliche Gebühr ein paar Bäume für Kelter-
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schwellen. Niklas Rennenberg hat für Steffetschen einen Baum gefällt. Er
114 Stäbe in der Fachwand; als Steffetzen oder Steffetschen bezeichnet man die Latten, meist aus ein-
mal gespaltenem Schälholz, die beim Fachwerkbau waagerecht (auch senkrecht) zwischen die
Ständerbalken (die Silln) eingesetzt wurden, indem sie an den Enden geschärft und mit dem einen
Ende in Nuten eingelassen wurden, die mit dem Kimmise in den einen Ständer eingehauen waren,
während sie mit dem anderen Ende in eine Rille eingesetzt wurden, die in der gegenüberliegenden
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