Page 353 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
P. 353
1737-1743
Der Stadtdiener Laurens Devernich gibt zu Protokoll, der Notar Dünwald habe
den von ihm, dem Stadtdiener, überbrachten Ratsbescheid vom 7. Juni zerris-
sen und ihm vor die Füße geworfen.
1738 – Samstag, den 5. Juli
Der Rat verurteilt mehrere Bürgerinnen und Bürger wegen Wald- und Feldfre-
vels zu Geldstrafen. 76
Tonnes Ley ist gestern von den Förstern und Feldschützen erwischt worden,
als er einen Eichenstumpf aushauen wollte. Als die Förster ihn ergreifen und
nach Ahrweiler bringen wollten, hat er einen von ihnen ergriffen und zur Erde
gerissen. Wegen dieser Freveltat verurteilt der Rat ihn zu einer Geldstrafe von
2 rtlr spec und zur Übernahme der Kosten. Johannes Schefer erhält 4 Stümpger
vom Nolenbrunnen, um sie über den Backofen zu legen. Der Dienstjunge der
Familie Wentz hat des Öfteren verbotenes Holz gehauen. Zu den Gerichtsver-
handlungen vor dem Rat ist er ausgeblieben. Der Rat verurteilt ihn deshalb zu
einer Strafe von 3 rtlr. In Ermangelung des Geldes soll er korporaliter [körper-
lich] gestraft werden. Weil ihre Ochsen in der Gräfenwies gewesen sind, müssen
Johann König und Chrysant Münsters Sohn je 1 rtlr bezahlen. 77
1738 – Samstag, den 12. Juli
Der Jüdt von Bachem muss wegen einer in einem Rodt gehauenen Burdt Bon-
nengerten 1 gld Strafe zahlen. Der Notar Dünwald gesteht zwar vor dem Rat,
den Bescheid letztens zerrissen und dem Stadtdiener vor die Füße geworfen zu
haben, er sieht darin aber keine Missachtung von Bürgermeister und Rat. Ihm,
dem Notar, stünde es frei, mit dem Seinigen zu tun, was er wolle. Der Rat for-
dert den Notar auf, die Strafe von 1 rtlr umgehend zu zahlen, sonst werde er
gepfändet. 78
Wegen des Zerreißens des Ratsbescheids und dem Rat dadurch zugefügten
Unbildt, wird ein Brüchtenverhör gegen ihn angestrengt. Christian Trumpener
erhält eine Mahnung. Nächstens muss er, ob er nun für sich selbst oder für an-
dere braut, vorher beim Baumeister ein Breiffgen erwerben und für jedes Ge-
bräu 20 alb zahlen. Tut er das nicht, wird er gepfändet.
1738 – Samstag, den 9. August 79
Lambert Schefer schwört seinen Eid als Gildenmeister. Johannes Schefer erhält
einen Baum für einen Kuhtrog. Peter Mies übergibt dem Rat eine Rechnung
über 14 gld 4 alb. Er hat in Marienthal und an der Ahrbrücke gearbeitet. Bau-
meister Johannes Wolff soll ihn bezahlen. Dieser soll dem Servas Gulich Bau-
holz für sechs Treff anweisen. Es geht wieder eine Prozession zu Ehren der al-
353