Page 352 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743


                1738 – Samstag, den 21. Juni  70
           Hubert Ulrich und Heinrich Jöbgen erhalten Bauholz am Nolenbrunnen. Dieje-
           nigen,  die  noch  mit  dem  Bürgergeld  im  Rückstand  sind,  müssen  bis  zum
           nächsten Ratstag zahlen, sonst droht ihnen die Pfändung. Peter Conradt klagt,
           dass er für die zwei Kirchenfelder an  der Wasserkaul von der jülichschen Be-
           hörde mit einem viel zu hohen Steueranschlag belastet sei. Bürgermeister Be-
           cker soll sich das jülichsche Schatzbuch ansehen. Dann soll er nach Münsterei-
           fel zum dortigen Kommissar reisen und Einwände dagegen vorbringen, dass
           die Cöllnische Bürgerschafft mit ihren Gütern im Jülichschen höher angeschlagen
           werden als die Einheimischen. Laurens Knieps erhält Bauholz und zwar Holz
           für  einen  Trappenbaum  aufm  Heuweg  und  Holz  für  einen  Kuhtrog  am  Nolen-
           brunnen. 71
           Der Organist meldet, dass er das kleine Werk in der Orgel nicht mehr brauchen
           kann. Der Herr König müsse unbedingt zur Reinigung der Orgel hierher be-
           stellt werden. Nachmittags kommen die Achter zur Sitzung dazu. Gemeinsam
           legen sie 5 Simpla zum Termin Johannes-Baptist um. Alle Teilnehmer erhalten
           die Diät.

                1738 – Montag, den 23. Juni
           Nach zweimaliger Bekanntmachung werden die Güter des Marktmüllers Her-
           mann  Becker  wiederum  versteigert.  Als  Meistbietender  ersteigert  Hubert
           Schiefer die Winde für 5 rtlr 32 alb 4 hll. Johann Theisen aus Weidenbach be-
           kommt den Pferdewagen für 10 spec. 72
           Derselbe kauft die Sturtzkarre für 1 rtlr spec 8 alb. Das  Werckentuch [Werken-
           tuch, grobes, von Werg gefertigtes Tuch] erhält Hubert Schiefers Frau. Es sind
           19 Ellen 1 Viertel. Für die Elle zahlt Frau Schiefer 8 alb. Dieselbe erwirbt auch
           17 ½ Ellen Flachstuch, die Elle für 10 alb 8 hll. Den versteigerten Kupferkessel
           erhält im 22. Gebot Hubert Schiefer für 8 gld 4 alb. 73
           Dann wird ein Backhaussäth [Backhaussieb] von zwei Sester ausgeboten. Petro-
           nella, die Frau von Johannes Schefer, erhält es für 9 Blaffert. Diese 9 Blaffert
           werden mit ihrer Schuldforderung von 10 ½ Blaffert verrechnet. Die Eisstiefel
           werden dem alten Marktmüller von Bürgermeister und Rat als Lebensmittelen
           geschenkt. Ein Kupferkessel geht für 23 Blaffert an Fritz Devernich. 74
           Das  Butterfässchen  geht  für  11 Blaffert  an  Petronella,  die  Frau  von  Johannes
           Schefer. Bei dieser Versteigerung sind für 26 alb 8 hll Wein verzehrt worden.

                1738 – Samstag, den 28. Juni
           Die Bürgermeister Herrestorff, Develich und Eichas kaufen den Gildenwein, 14
           Ohm 5 Viertel, zu insgesamt 165 rtlr 67 alb 4 hll. Das Geld erhält der Gilden-
           meister Anton Heinen. 75


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