Page 377 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
1739 – Samstag, den 16. Mai 178
Die beiden Furier-Schützen der hier einquartiert gewesenen Kompanie des Ge-
neralmajors von Lombeck erhalten vom Rat jeder eine halbe Carolin, weil sie
sich mehrmals hier um das Logiment [Quartier] gekümmert haben. Dem Frei-
herrn von Dalwig stellt der Rat eine Bescheinigung aus, dass der Stadt von
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einem Bachemer Zehnt nichts bekannt ist.
1739 – Samstag, den 23. Mai
Der Rat beschließt einhellig, an Fronleichnam der St. Sebastianus-Bruderschaft
ein Fässchen Bleichart aus dem Graben zu 32 Viertel und den Junggesellen ein
halbes Ohm Wein herzugeben. Der Domschultheiß Heinrich Alden soll vorge-
laden werden. Er hat sich angeboten, den Dreck in der Pützgasse aufzuladen
und wegzufahren. Johannes Schaaf erhält Bauholz für eine Quetschkelter. Der
Sohn von Simon Fell hat in Prüm das Schlosserhandwerk gelernt. 179
Der Rat bewilligt ihm 2 ½ rtlr für seine Ausschreibung. Der Hospitalsmeister
soll 1 rtlr und der Gildenmeister 1 ½ rtlr dafür hergeben.
1739 – Freitag, den 5. Juni
Rat und Achter legen die zum Termin 1. Juni fälligen 5 Simpla um. Sämtliche
Anwesende erhalten eine Diät. N. Braun aus Bachem hat sich auf dem Markt-
platz ungebührlich aufgeführt. Er hat so geflucht und gerufen, dass die Bür-
gerschaft zusammengelaufen ist und großes Ärgernis genommen hat. Auch die
Herren vom Rat sind in große Unruhe versetzt worden. Der vorgeladene Braun
hat diese Freveltat schon zum öffteren und schier täglich verübet. Der Rat nimmt
deshalb den Braun auf seine eigenen Kosten bei Wasser und Brot für einige
Tage in Arrest. Zwei Schützen sollen ihn bewachen. 180
Braun wird umgehend vom Stadtdiener und zwei Schützen auf die Haubtwacht
geführt.
1739 – Samstag, den 20. Juni
Der Rat bittet die Gläubiger der Stadt, ihm von den Originalobligationen eine
Abschrift zukommen zu lassen. Michael Schültzgen erhält Bauholz für einen
einspännigen Wagen. Dann beschließt der Rat, dass der aus der Stadt gefahre-
ne Grund oder Koth nicht an den Stadttoren abgeladen, sondern zum Griendt
gefahren werden muss. Der Schöffe Bossart liefert dem Baumeister Schopp 1 tlr
ab. Das ist der Zehnte Pfennig aus dem Verkauf eines Busches auf Nentert, den
Johann Eckendorf von Johann Rader für 12 tlr erworben hat. 181
117 Vermutlich Ferdinand Ernst von Dalwigk zu Lichtenfels, † 9.-9-1739, Besitzer von Lantershofen,
∞ I Maria Sophia Katharina Margaretha, Tochter des Otto Ludwig Blankart zu Ahrweiler.
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