Page 381 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
Er muss dafür ins Narrenhaus. Die Körbe [Balkon, Überzimmer] an allen Stadt-
toren sollen visitiert werden.
1739 – Samstag, den 29. August 196-197
Ab sofort sind die Hunde und Hühner aus den Weingärten zu halten. Ab
kommender Wochen sind die Weingärten gesperrt. Niemand darf mehr langs
den Wall gehen. Die Tenten sind aufzubauen und die Wege an den Weingärten
zuzumachen. Diejenigen, bei denen zu viel Hornvieh gefunden wurde, werden
für kommenden Dienstag vor den Rat geladen. Der Gildenmeister, Schöffe
Schefer, gibt eine Reihe von Gildenweingärten an, die gemistet werden müs-
sen. Dann teilt der Rat die Aufsichtspersonen für die Arbeiten an der Ahr ein.
Einstimmig beschließt der Rat, den Wolltuchkrämern unter dem Gewandhaus
zu verbieten, das Standgeld an den Gerichtsboten zu zahlen. 198
Apollinar Koch erhält Bauholz für einen Treff. Johannes Knieps klagt, sein
Karst sei ihm auf dem Kirchhof gestohlen worden. Er habe ihn bei Theis Mey
gefunden. Theis will diesen Karst von Tonnes Chrysant erhalten haben. Er ha-
be diesem 14 alb dafür bezahlt. Thederich Schmiddem sagt aus, er habe dem
Tonnes keinen Karst gemacht. Tonnes Chrysant erwidert, Schmiddem habe
ihm den Karst im Brachmonath [Juni] gelangt. Am neuen Hospitalshaus soll der
Keller gewölbt werden, eine Steintreppe, zwei Herdmauern mit Schornstein
und die Mauer entlang des alten Hospitalsgebäudes errichtet werden. 199
Die Küche soll mit Platten versehen werden. Ebenso sollen Platten vor dem
Haus verlegt werden. Das Material stellt das Hospital. Der Maurer Cassian
Natterer übernimmt die Arbeiten für 16 ½ rtlr. Der Rat verhängt weitere
Busch- und Feldstrafen.
1739 – Dienstag, den 1. September
Peter Franck aus Walporzheim und Caspar Kriechel haben jeder eine Kuh zu
viel. Sie müssen die Kühe abschaffen. Jakob Pollig, Feldschütz von Walporz-
heim, legt seinen Eid ab.
1739 – Samstag, den 19. September 200
Der Rat verhängt mehrere Feld- und Buschstrafen. 201
Der Rat befiehlt dem Eltzer Halbwinner Ferdinand Stahl die bei ihm vom
Knecht des Jesuiten Halbwinners geflüchteten Kleider nicht herauszugeben,
sondern dem Stadtdiener als Pfand zu überlassen. Der soll sie behalten, bis der
Knecht die gegen ihn verhängte Strafe bezahlt hat. Der abgestandene Baumeis-
ter Johannes Wolff kauft den städtischen Grabenwein für 14 rtlr cour pro Ohm.
Es sind insgesamt 1 ½ Ohm. Der Gildenhalbwinner von Beller Peter Rödder
erscheint vor dem Rat und bittet um Pachtminderung. Die Ernte 1736 auf 1737
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