Page 383 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743


           meister und Honnen  geben für diesmal jeder ein Maß Bleichart  und werden
           entlassen.

                1739 – Freitag, den 2. Oktober
           Zusammen mit den Achtern legt der Rat zunächst den Schatz um und dann für
           verschiedene Termine 10 Simpla. 206

                1739 – Mittwoch, den 7. Oktober
           In Anwesenheit von Bürgermeister Lic Herrestorff und dem Stadtschreiber Sar-
           torius bezahlt Vikar Remagen namens der Freifrau von Schenck die aufgelau-
           fenen Zinsen in Höhe von 30 rtlr. Die Freifrau hatte von der Kirche 20 rtlr und
           vom Hospital 88 rtlr 26 alb aufgenommen, um die Lehnsbriefe von Horst, Hil-
           den und Hahn einzulösen.
           Am 10. Oktober erhielten die Schöffen Bossart und Fechemer Bauholz. Bossart
           wollte seine Scheuer erweitern.

                1739 – Freitag, den 16. Oktober
           Der  Rat  legt  den  Lesebeginn  für  die  weißen  Trauben  auf  Mittwoch,  den  21.
           September,  fest.  Die  Nachbarschaftsdiener  sollen  den  Termin  ansagen.  Ein-
           stimmig beschließt der Rat, dass die Bürger die im Wald liegenden Eicheln raf-
           fen dürfen. Die beiden Bäume, die für den Kellerbogen gebraucht worden sind,
           sollen für Stattseegbänck verwendet werden. 207

                1739 – Montag, den 19. Oktober
           Severin  Adenauer,  Bürgermeister  und  Rotgerber  zu  Rheinbach,  klagt  gegen
           Heinrich Hartmann. Dieser habe seinen Sohn Severin, der bei ihm das Rotger-
           berhandwerk lernt, einen Dieb und Schelm gerufen, schimpflich mit einem Be-
           senstecken zum Haus herausgetrieben und weggejagt. Er habe ihm nachgeru-
           fen, solange er, Severin, im Hause sei, könne er keinen Knecht halten. Adenau-
           er  bittet  den  Rat  um  angemessene  Satisfaktion.  Baumeister  Hartmann  ent-
           schuldigt  sich  damit,  dass  Severin  ohne  sein  Wissen  und  Willen  zur  Kirmes
           gegangen sei. Er habe ihn zwar geschlagen. Dazu habe er aber vom Vater die
           Vollmacht erhalten. 208
           Er hätte den Lehrjungen niemals weggejagt, sondern Severin sei bei nächtlicher
           Weil ungefähr um halber 7 Uhr durch die Werkstatt über ein Brett heimlich über
           den Teich weggegangen. Hartmann bittet den Kläger kostenpflichtig abzuwei-
           sen. Dann verhört der Rat Antonius Lenard, Rotgerbergeselle aus Piesport ge-
           bürtig. Er sagt aus, er sei mit dem Lehrjungen von der Kirmes gekommen, da
           habe Baumeister Hartmann den Jungen mit einem Besenstecken ein- bis zwei-
           mal geschlagen, an den Haaren gerissen und einen Dieb gescholten. Er wolle


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