Page 175 - Ahrweiler Mundart ABC
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Schlu
Schludde m Schwung; Nachlässigkeit; dat hät net de richteje Schlude – sie hat
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Schlude m nicht den richtigen Schwung; oder: dat es schluderesch – sie ist nach-
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lässig.
schluddere schlenkern; schludern; nachlässig arbeiten; ausschütteln; ea schludet;
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schludere dou schludesch; s . ei schludeten; dät schludere; hät jeschludet; ea es
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schluderesch; ea hät schluderesch jearbait – er hat nachlässig gear-
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beitet.
Schluffe f leichter Pantoffel ohne Kappe und Absatz; Schlufe (Mz.); auch: schlu-
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Schlufe f fe – schlurfen; schlaff gehen; dou schlufs; s . ei schluften; hät/ko˛o˛m
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jeschluf.
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Schluffes m Person, die schlurfend geht; nachlässiger, schlaffer Mensch; Schlufese
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Schlufes m (Mz.); do˛ häs de äve ene Schlufes jeheiero˛o˛t – da hast du aber einen
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Schluffes geheiratet.
schluppe schlürfen; genüsslich trinken; dou schlups; s . ei schlupten; dät schlupe;
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schlupe hät jeschlup; auch: Schlup m – Schluck; Schlüpsche (Verklg.).
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Schlüp f Schnuller; Nuckelsauger; Schlüpe (Mz.); auch: schlüpe – Daumenlut-
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Schlüp f schen; nuckeln; saugen; dait schlüpe; s . ei schlüpten; hät jeschlüp.
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Schmackes m Heftigkeit; Hiebe; dea jink äve eraan, mät Schmakes – der ging aber
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Schmakes m ran, mit heftigem Schwung.
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Schmand m Rahm; s. Schleum; dat Hännesje jingk eme an de Schmand schno˛ise –
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Schmand m der kleine Hans ging immer an den Rahm naschen.
Schmarre m Schmiss; Narben verheilter Hiebwunden; als Schtudänt han esch ene
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Schmare m joode Schmare metkrääch – als Student habe ich einen guten Schmiss
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mitgekriegt.
Schmea(r) n Schmiere f; Öl; Fett; Brotaufstrich; auch: Schmeas . aif f – Schmier-
Schmea n seife; Promeschmea n – Pflaumenmus; Apelschmea n – Apfelkom-
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pott, u.ä.
schmeare schmieren; dou schmeas; s . ei schmeaten; dät schmeare; hät jeschmeat;
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schmeare auch: Schmealape m – Schmierlappen; Schmierer; Schmealapere (Mz.).
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Schmeck f Peitsche; Peitschenähnliches Spielzeug beim Do˛pschmeke; Schmeke
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Schmek f (Mz.); auch: schmeke – mit der Peitsche vorwärts treiben; (schmekten);
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jeschmek.
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Schmeckläcke m Feinschmecker; Genießer; Verehrer schöner Frauen; Schmäkläkere
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Schmäkläke m (Mz.); dea aale Schmäkläke bekik s . esch wide al jong Määdsche!
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schmedde schmieden; dou schmets; s . ei schmeten; dät schmede; hät jeschmet;
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schmede (selten gebraucht); woe am Schmede; s. Schmet.
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schmeeje schmiegen; dät schmeeje; jeschmeech; meist als s . esch schmeeje;
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schmeeje s . esch aanschmeeje; anlehnen; sich andrücken.
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schmeiße schmeißen; werfen; ea schmes; s . ei schmesen; jeschmese; ainem jät an
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schmeise de Ko˛p schmeise – einem etwas an den Kopf werfen.
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Schmess m Wurf; Schlag; Hieb; geheilte Hiebwunde; Schwung; Schmes (Mz.); dat
Schmes m hät von s . engem Man Schmes krääch – sie hat von ihrem Mann Haue
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gekriegt.
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